12 Aktuell Pavement Management System Neue Möglichkeiten zur Restwertbestimmung ermittelt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden PMS-Rechenläufe mit Variation der Restnutzungsdauer aufgrund der unterschiedlichen Materialkombinationen durchgeführt. Viele Strecken des Bundesfernstraßennetzes unterliegen einer steigenden Verkehrsbelastung, von der zum Zeitpunkt des Baus noch nicht ausgegangen werden konnte. (Quelle: DAV/hin) Angesichts der steigenden Verkehrsbelastung ist die Erhaltung der Qualität von Bundesfernstraßen von großer Bedeutung. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) wurde deshalb untersucht, wie sich die Bewertung der strukturellen Substanz des Oberbaus von Verkehrsflächen optimieren lässt. Die Ergebnisse zur Restwertabschätzung im Pavement Management System (PMS) bilden eine gute Grundlage für eine weitergehende Erforschung des Themas. Viele Strecken des Bundesfernstraßennetzes unterliegen einer steigenden Verkehrsbelastung, von der zum Zeitpunkt des Baus noch nicht ausgegangen werden konnte. Durch ein netzweites und strukturiertes Erhaltungsmanagement soll eine ausreichende Qualität der Bundesfernstraßen gewährleistet werden. In diesem Rahmen soll das Verfahren nach den Richtlinien zur Bewertung der strukturellen Substanz des Oberbaus von Verkehrsflächen in Asphaltbauweisen (FGSV RSO Asphalt 2014E) so aufbereitet werden, dass eine netzweite Anwendung erfolgen kann. Die Bast beauftragte deshalb das Institut für Verkehr und Infrastruktur an der Hochschule Karlsruhe mit einer Untersuchung zur Verwendung des RSO-Asphalt-Prinzips auf Netzebene. Die realitätsnähere Ermittlung des strukturellen Substanzwertes könnte künftig dazu beitragen, die Qualität der Ergebnisse der rechnergestützten Erhaltungsplanung netzweit und objektscharf zu erhöhen. Durch den zielgerichteten und wirtschaftlichen Einsatz der verfügbaren Erhaltungsmittel soll in der Folge der Straßenzustand langfristig verbessert werden. Untersuchungsmethode Als Arbeitsgrundlage wurde zunächst eine ausführliche Literaturanalyse zu Themen rund um die Restwertabschätzung im Pavement Management System (PMS) durchgeführt. Auf dieser Basis konnten zwei Grundmodelle zur Berücksichtigung der RSO Asphalt in einem PMS entwickelt werden. In einem weiteren Schritt wurden sogenannte allgemeingültige Materialeigenschaften ermittelt. Diese dienten als Grundlage für die RSO-Berechnungen eines aus rund 500 realen Abschnitten bestehenden synthetischen Analysenetzes, das zuvor definiert wurde. Auf der Grundlage der Arbeitspapiere zur Systematik der Straßenerhaltung (AP 9/S) und der RSO Asphalt wurden für das Analysenetz Nutzungs- und Restnutzungsdauern Ergebnisse Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnte die Einbindung der RSO Asphalt in ein PMS ermöglicht und erstmalig angewendet werden. Dabei wurde nachgewiesen, dass das Verfahren nach den RSO Asphalt grundsätzlich in den PMS-Algorithmus integriert werden kann. Im Rahmen der Testrechnungen wurden plausible Ergebnisse erzeugt. Aufgrund der geringen Anzahl an realen Beprobungsstrecken war es im vorgegebenen Rahmen jedoch nicht möglich, das Verfahren zu validieren. Mit der Analyse der vorhandenen Materialkenndaten und darauf aufbauend mit den Vergleichsrechnungen konnte aber die zu erwartende Bandbreite der im Straßennetz vorhandenen Materialien in Bezug auf die Nutzungsdauer beziehungsweise Restnutzungsdauer aufgezeigt werden. Durch die Vergleichsrechnungen nach den RSO Asphalt und dem AP 9/S wurden die Vor- und Nachteile beider Verfahren dokumentiert. Erwartungsgemäß ist bei Anwendung der RSO Asphalt eine differenzierte und damit realitätsnähere Bewertung der Nutzungs- beziehungsweise Restnutzungsdauern von Asphaltbauweisen zu erzielen. Eine objektspezifische Bewertung der strukturellen Substanz von Asphaltbefestigungen kann nach den RSO Asphalt erfolgen. Für die realitätsnahe Ermittlung des strukturellen Substanzwertes auf Netzebene ist es dagegen erforderlich, eine statistisch hinreichende Anzahl beprobter Strecken zu analysieren. Nur unter dieser Voraussetzung kann eine Verifizierung der netzweit anzuwendenden Materialkennwerte vorgenommen werden. Folgerungen Die Ergebnisse haben das grundsätzliche Vorgehen zur Verwendung des RSO-Asphalt-Prinzips auf Netzebene veranschaulicht. Noch offene Problemstellungen wurden identifiziert. Das präsentierte Vorgehen zur netzweiten Substanzbewertung soll parallel zu anderen in Bearbeitung befindlichen Ansätzen weiterverfolgt werden. • 5|2021
Aktuell 13 CO 2 -Preis Wie geht es weiter? Die Einführung der CO 2 -Bepreisung für Brennstoffe in Form eines nationalen Emissionszertifikatehandels ist das zentrale Instrument des umfangreichen Maßnahmenpakets zur Erreichung ihrer Klimaziele für 2030. Damit soll ein finanzieller Anreiz zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen gesetzt werden. Welche Folgen hat das für die Asphaltbranche? Von Christoph R. E. Maas Der nationale Emissionszertifikatehandel gilt vorrangig für die Bereiche Mobilität sowie Wärme und betrifft Unternehmen als auch private Haushalte. Das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) startete im Januar 2021 zunächst mit einem jährlich steigenden Festpreis pro Tonne ausgestoßenem CO 2 . Ab 2026 sollen CO 2 -Zertifikate dann per Auktion versteigert werden. Grundsätzlich unterliegen alle Brennstoffe, die auch nach dem Energiesteuergesetz (§ 1 Abs. 2 und 3 EnergieStG) erfasst sind, dem Zertifikatehandel. Der eingeführte CO 2 -Preis soll den Strompreis deutlich absenken. Dies geschieht über eine Senkung der sogenannten EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Die EEG-Umlage wird von Privathaushalten sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Finanzierung der Energiewende gezahlt und wäre ohne den Ausbruch der Corona-Pandemie um 1,7 bis 2,0 Cent/kWh gesunken. Für die Jahre 2021 und 2022 wurde die EEG-Umlage deshalb über Bundesmittel eingefroren. Ohne diesen Eingriff und der Nichteinführung des CO 2 -Preises wäre die Abgabe auf fast zehn Cent/kWh gestiegen (in 2020 lag die EEG-Umlage bei 6,756 Cent/kWh). Für 2023 und 2024 strebt die Bundesregierung, zur Entlastung der Haushalte, ein Absenken der EEG-Umlage auf unter fünf Cent/kWh pro Kilowattstunde an. Um dies zu realisieren, sollen Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel für Wärme und Verkehr sowie Mittel aus dem Energie- und Klimafonds verwendet werden. Um Ökostrom wettbewerbsfähiger zu machen, soll die EEG-Umlage mittelfristig weiter sinken. Sie wird in den kommenden Jahren einen größeren finanziellen Einfluss auf die Energierechnung von Gewerbetreibenden haben. Um diese Zusatzkosten zu minimieren, ist eine individuellen Energiekostenanalyse zu empfehlen. • AUTOR Dipl.-jur. Christoph R. E. Maas Ampere AG Telefon: 030 - 28 39 33 364 E-Mail: christoph.maas@ ampere.de Top 5 Rank List der 5 meistgelesenen Artikel der letzten Asphaltausgabe 1. Seite 42 3D-Fräsen 2. Seite 16 Performance-Prüfungen Bitumen und Asphalt 3. Seite 30 Bestehende Mischanlagen erneuern 4. Seite 36 Mikrodosierer mit kompaktem Design 5. Seite 6 Smartes, berührungsloses Laden durch Asphalt http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/ NEWS Straßenunterhalt und Abdichtung Verlegen Vergießen Randversiegeln schäfer-technic gmbh Friedrich-List-Str. 41- 45 70736 Fellbach · Germany Fon +49-711-95 79 30 10 mail@schaefer-technic.com www.schaefer-technic.com 5|2021
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