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asphalt 04/25

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Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltver-bandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunk-te sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Poli-tik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

18 BitumenprüfungNeues

18 BitumenprüfungNeues RegelwerkRheologische Bitumenprüfungen im nationalen RegelwerkDieser Artikel informiert über wesentliche Änderungenin den Technischen Lieferbedingungen für Straßenbaubitumenund gebrauchsfertige PolymermodifizierteBitumen (TL Bitumen-StB 25) sowie überdie neuen Technischen Prüfvorschriften für Bitumen(TP Bitumen-StB) und deren Berechnungsvorlagen.Von Johannes Büchner, Tobias Hagnerund Alexander AlisovDie Etablierung neuer Prüfverfahrenund die Abkehr von altbekanntenKennwerten gestaltet sich jedochsehr aufwendig.

Bitumenprüfung19Bitumen weist ein komplexes, insbesonderezeit- und temperaturabhängiges,rheologisches Materialverhalten auf. Aufgrundfehlender Möglichkeiten der direktenAnsprache rheologischer Eigenschaftenhaben sich bereits vor über 100 Jahren Ersatzverfahrenwie beispielsweise Nadelpenetration,Erweichungspunkt Ring und Kugel undder Brechpunkt nach Fraaß etabliert. Diese aufKonventionen beruhenden Prüfverfahren findensich bis heute in den internationalen undnationalen Normen und Regelwerken wieder,obgleich die Aussagekraft der Kennwerte beider Komplexität der gegenwärtig verwendetenBitumen kaum mehr gegeben ist.In der heutigen Zeit stehen Prüfgeräte zurVerfügung, die die direkte Ansprache rheologischerEigenschaften von Bitumen über dengesamten Gebrauchstemperaturbereichermöglichen. Dass eine Umstellung auf rheologischePrüfverfahren grundsätzlich sinnvollist, belegen unzählige Forschungsergebnisseder letzten 50 Jahre und ist in der Fachweltunumstritten. Die Etablierung neuer Prüfverfahrenund die Abkehr von altbekanntenKennwerten gestaltet sich jedoch sehr aufwendig.Noch zu Beginn des 21. Jahrhundertsgab es weder auskömmliche Prüfvorschriftenmit entsprechenden Verfahrenspräzisionennoch eine konkrete Vorstellung zur vertraglichenAnwendung rheologischer Kennwerte.Im Jahre 2010 wurde in den Fachgremiender FGSV erstmalig mit der Erarbeitung vonRegelwerken zur Präzisierung amerikanischerPrüfvorschriften für rheologische Messungenbegonnen. Die „Arbeitsanleitung zur Bestimmungdes Verformungsverhaltens von Bitumenund bitumenhaltigen Bindemitteln imDynamischen Scherrheometer (DSR) – Durchführungder MSCR-Prüfung (AL MSCR-Prüfung)“wurde 2012 als erste Prüfanleitung veröffentlicht.Es folgten die „AL DSR-Prüfung(T-Sweep)“ 2014, „AL DSR-Prüfung (konstanteScherrate)“ 2016, „AL BBR-Prüfung“ 2017 unddie „AL DSR-Prüfung (BTSV)“ 2017.Angeregt durch die Diskussion über dieDauerhaftigkeit von Asphaltstraßen wurden inden TL Bitumen-StB 07/13 und in den TLAsphalt-StB 07/13 zusätzliche Prüfverfahrenzur Erfahrungssammlung aufgenommen. Umrheologische Bitumeneigenschaften erstmalssystematisch zu erfassen, wurden mit dem ARSNr. 11/2012 Prüfungen im Dynamischen Scherrheometer(DSR) und im Biegebalkenrheometer(BBR) verpflichtend eingeführt. Basierendauf den europäischen Normen EN 14770 undEN 14771 sowie der erarbeiteten AL-MSCR-Prüfungsollte die Basis für die Fortschreibung destechnischen Regelwerkes hinsichtlich rheologischerAnforderungswerte für Bitumengeschaffen werden.„Im Jahre 2010 wurde in denFachgremien der FGSV erstmaligmit der Erarbeitung vonRegelwerken zur Präzisierungamerikanischer Prüfvorschriftenfür rheologische Messungenbegonnen.“Aus den gewonnenen Erkenntnissenwurde mit dem ARS 08/2019 der verpflichtendeUmfang der zusätzlichen Prüfverfahren4|2025

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