32 Technik Praxis EDV Nicht alle Software- Unternehmen ziehen mit Mit der Anbindung des Systems WDV2020 Team von Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung an die Software Smart Site One wurde seine Konnektivität weiter verbreitert. Von jetzt an kann über diese Schnittstelle der gesamte Lieferprozess von der Mischgutbestellung über den Materialabruf bis hin zum Austausch digitaler Lieferscheindaten vollständig automatisiert erfolgen. Wir sprachen mit Beate Volkmann, Vorstand bei Praxis EDV, über die Bedeutung dieser Entwicklung. asphalt: Welche Bedeutung haben Schnittstellen für den Digitalisierungsprozess am Bau? Beate Volkmann: Grundsätzlich eine sehr wichtige. Es macht aber den Unterschied, wo diese zum Einsatz kommen. Sie dürfen nie vergessen, eine Schnittstelle ist ein Schnitt zwischen zwei Systemen, die eigentlich technisch nichts miteinander zu tun haben. Eine homogene Datenverarbeitung in einer zentralen verteilten Datenbasis ist natürlich die optimale Datenhaltung. Man muss dabei in Betracht ziehen, dass wir eine hohe Anzahl von verschiedensten Herstellern und Baugerät in der Bauwirtschaft haben. Aber EDV im Hardware- sowie im Software-Bereich lebt von durchgängiger Daten struktur, die man heute mit hoch entwickelten Datenschnittstellen auch hinbekommen kann. Wir entwickeln nun seit über 30 Jahren Software für die Zulieferindustrie der Baubranche. Wir leben quasi täglich mit Integration von einer ASCII in den tollsten Ausführungen bis zur hoch modernen, hoch flexiblen Web- oder XML-Schnittstelle. Leider ziehen nicht alle Software-Unternehmen mit der Programmierung ihrer Software und den technischen Möglichkeiten mit. Wir werfen jedes Jahr ca. 250.000 Codezeilen weg und erneuern sie durch neue Technologien, um vollständig technisch ganz weit vorne angesiedelt zu sein. Wo liegen die Schwierigkeiten? (Beate Volkmann lacht) Sie, Herr Hinrichs, könnten als Wilhelmshavener so richtig friesisches Plattdeutsch sprechen. Ich als Baden-Württemberger und Schwabe habe somit meine Sprachprobleme mit Ihnen. Wie bekommen wir diese Schnittstelle – dass wir uns verstehen – dennoch hin? Relativ einfach, wenn wir wollen. So können Sie sich auch das Miteinander der Softwarefirmen vorstellen. Ich kenne keinen Fall in den letzten 34 Jahren, dass wir als Praxis Software-Entwicklung eine Schnittstelle nicht realisieren konnten. Die Schwierigkeit liegt in der Person des Entwicklers. Als Schnittstellen-Entwickler sage ich immer, muss man geboren sein und das richtige Gen besitzen. Es kann schlicht nicht jeder Schnittstellen programmieren. Denn es kommen Hardware und der digitale Datenstrom zusammen. Was haben Sie mit Smart Site One erreicht? Smart Site One wollte Daten aus unserer Branchen-Software WDV 2024 Team haben. Nun, die Schnittstelle wurde realisiert. Der Vorteil von allen Datentransfers möglichst in Echtzeit ist, Zeit und manuelle Arbeit zu minimieren oder gar unnötig zu machen. Schlicht gesagt: Wer die Daten hat, hat große Vorteile im Markt. Wenn Daten fließen, funktioniert der Prozess und wir haben keine fremden Griffe in die Daten. Die Maschine kontrolliert und gibt weiter und synchronisiert. Das ist auch der Vorteil mit der Datenschnittstelle Smart Site One – Wir füttern Daten, mit denen das Unternehmen direkt im Anschluss weiter arbeiten kann, ohne Verzögerung, ohne manuelle Eingabe. Wenn man da nicht von Wirtschaftlichkeit sprechen kann, wann dann? Was für Vorteile hat der Kunde davon? Der Kunde, der Unternehmer, der Lieferant, der Spediteur, der Auftraggeber, jeder ist mal Kunde. Wie viele Lieferscheine, Belege, Zeiterfassungen für Lohnabrechnung, Belege jeder Art entstehen täglich rund um eine Baustelle. Gigantische Mengen! Schon jeder einzelne Lkw, der Material auf die Baustelle bringt, bringt auch einen Lieferschein. „Es macht aber den Unterschied, wo diese zum Einsatz kommen.“ (Quelle: Praxis EDV) Man stelle sich vor, nur 50 % dieser Belege finden zwischen allen Beteiligten digital statt. Ja, ich gebe zu, teilweise für den Einzelnen eine große Investition. Aber diese Investition rechnet sich bei jeder Baustelle, jedes Jahr. Sie haben in kürzester Zeit die Amortisierung erreicht und könnten entweder höhere Margen fahren oder schlicht preisgünstiger anbieten. Zwei Euro pro Papier-Lieferschein sind eine realistische Kalkulation, die man zugrunde legen muss. 0,80–1,00 Euro Investition über ein bis zwei Jahre steht dagegen. Da denken wir noch nicht über Rechnungen, Angebote, Auftragsbestätigungen, Verträge, Eingangsrechnungen nach. Sind weitere Projekte geplant? Wäre schlimm, wenn nicht! Ich frage mich oft, warum wir uns in Deutschland so schwer damit tun, Daten einfach dahin zu senden, wo sie von einer Maschine weiterverarbeitet werden können. In vielen Unternehmen werden Überstunden gemacht, um Papierberge abzuarbeiten und zu kanalisieren, um Daten zu prüfen, die manuel bearbeitet wurden, um Medienbrüche wieder in Datenebene in Daten strukturen zu bringen. Das Schöne daran ist, es ist alles da, man muss es nur zusammenbringen, wie es auch das Projekt mit Smart Site One beweist. Vielen Dank für das Gespräch! 3|2022
Technik 33 Moerschen Erstmals ein Heimspiel in Karlsruhe Die RecyclingAktiv auf dem Gelände der Messe Karlsruhe ist seit Jahren ein etablierter Bestandteil im Ausstellungskalender. Auch 2022 hat die Messe wieder viel Neues zu bieten und auf den Demoflächen kommt es zu interessanten Bündnissen – für Moerschen erstmals ein Heimspiel. Moerschen auf der TiefbauLive/RecyclingAktiv (Quelle: Moerschen) Nachdem die Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH seine Produktrange um die robusten Allrounder der Marke Terex Evo Quip erweitert hat, geht das Unternehmen 2022 nun noch einen Schritt weiter und übernimmt den Vertrieb dieser Produkte sowie der Eigenmarke Wash-Bear und den Haldenbändern aus eigener Fertigung für Bayern und Baden-Württemberg. Der richtige Mann aus der Region, mit langjähriger Branchenerfahrung, steht schon in den Startlöchern: Michael Sancarlo übernimmt ab sofort den Vertrieb und ist verantwortlich für den Aufbau einer eigenen Vertriebs- und Servicestruktur im Süden Deutschlands. Damit wird die RecyclingAktiv in Karlsruhe erstmalig zum Heimspiel des Maschinenhändlers. Auf der Standfläche F432 zeigt Moerschen eine breit gefächerte Auswahl aus ihrem Maschinenprogramm. Ausgestellt werden die SBM Remax 200, die TEREX Evo Quip Colt 1000, der Leichtstoffabscheider Wash-Bear pro 190 und das Radialförderband RFB 20/90K aus eigener Fertigung. Neben der statischen Ausstellung gibt es auch auf der Livedemo-Fläche einiges in Aktion zu sehen: Gemeinsam mit der Firma Kurz Aufbereitungsanlagen werden hier neben dem Arjes Titan 950, dem Arjes Impaktor 250 und der Terex Ecotec TTS 518 die Maschinen der Firma SBM ausgestellt. Von dem Hersteller werden insgesamt vier Anlagen von 25 bis 45 t Betriebsgewicht vorgeführt. Gezeigt wird neben einer SBM Jawmax 200 im Stand-alone-Betrieb eine Aufbereitungslinie bestehend aus insgesamt drei Brechstufen, die auf eindrucksvolle Weise aus Bahnschwellen Schotter 0/22 und 22/70 sowie hochwertige Splitte 0/2, 2/5, 5/8 produziert. Im Eingangsbereich wird das Fachpublikum von einer SBM Remax 400 begrüßt und lädt zu einem Standbesuch der Partner Kurz, Arjes und Moerschen ein. Kontakt: www.moerschengmbh.de www.cff.de 3|2022
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