38 Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos Der Sonderdruck zu Walzasphalt zur Abdichtung landwirtschaftlicher Fahrsiloanlagen von 2008. (Quelle: DAV) onen mit ungebundenen Tragschichten gemäß der Zeile 3 oder der Zeile 5 (z. B. insbesondere in Norddeutschland) zur Anwendung kommen. Der Verformungsmodul Ev2 auf dem anstehenden Untergrund und den ungebundenen Tragschichten ist mit dem Plattendruckversuch zu bestimmen. Die Dimensionierung für eine Bk0,3 bzw. Bk1,0 stellt die Mindestanforderungen an den Schichtenaufbau und die Schichtdicken dar. Im Rahmen der Planungsphase werden die tatsächlich vorgesehenen Fördergeräte und die Fahrzeuge der Zulieferer erfasst. Der aus dem zulässigen Gesamtgewicht und der Radaufstandsfläche (Abhängigkeit von der Bereifungsart) ermittelte Kontaktdruck ist vom Projektplaner zu bewerten. Gegebenenfalls ist ein von Tabelle 1 abweichender Aufbau für die Asphaltschichten zu wählen. Neben der Beanspruchung der Befestigung durch Normal- und Schubkräfte infolge des Befahrens wird die Oberfläche der Asphaltdeckschicht zusätzlich mechanisch z. B. durch Abschieben mit Rad- oder Frontladern bei der Entnahme des Lagergutes beansprucht. LITERATUR [1] Walzasphalt zur Abdichtung landwirtschaftlicher Fahrsiloanlagen, Sonderdruck aus der Zeitschrift asphalt, DAV Bonn, 2008 [2] Walzasphalt zur Abdichtung landwirtschaftlicher Fahrsiloanlagen – Technische Ergänzung, Zeitschrift asphalt, DAV Bonn, 2009 [3] Bundeseinheitliche Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), BGBl. Jg. 2017, Teil 1, Nr. 22 [4] Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG), BGBL 1 S. 2585, August 2009 [5] DWA A-786 Technische Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Ausführung von Dichtflächen, Deutsche Gesellschaft für Wasserwirtschaft und Abfall, Hennef, Oktober 2005 [6] Arbeitsblatt DWA-A 792 Technische Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftlanlagen (JGS-Anlagen), DWA, Hennef, August 2018 [7] Arbeitsblatt DWA-A 793-1 Technische Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS) – Biogasanlagen – Teil 1: Errichtung und Betrieb mit Gärsubstraten landwirtschaftlicher Herkunft, DWA, Hennef, Entwurf Gelbdruck August 2017 [8] Merkblatt über Asphaltbauweisen für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen M A-UwS, FGSV, Köln 2016 [9] Asphaltböden, eine Alternative zu Gärfuttersilos? Beton, Walz- und Gussasphalt im Vergleich, FAT-Bericht Nr. 543, Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik, 1999 [10] Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen RStO, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2012 [11] Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische und Böden zur Herstellung von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau TL SoB-StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2004 [12] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau ZTV SoB-StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2004 [13] Untersuchungen zum Einfluss der Dichte auf die Wasserdurchlässigkeit von Asphaltbeton, STRABAG Schriftenreihe 9. Folge, Heft 1, 1973, Seite 205 bis 217 [14] Empfehlung für die Ausführung von Asphaltarbeiten im Wasserbau EAAW, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik, Essen, 1996 [15] Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen, Baustoffe, Baustoffgemische und Bauprodukte für den ländlichen Wegebau, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen TL Gestein-StB, Köln, 2016 [16] Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Fahrbahndecken aus Asphalt ZTV Asphalt-StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2007/2013 [17] Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Randanschlüsse und Randausbildung von Verkehrsflächen aus Asphalt im Asphaltstraßenbau M SNAR, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 1998 (zurückgezogen) [18] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Fugen in Verkehrsflächen ZTV Fug- StB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2007/2013 [19] Asphalt in der Landwirtschaft – Neue Verordnungen und Beschränkungen, Dipl.-Ing. Hermann Müller, IFTA GmbH Essen, Vortrag gehalten auf dem Asphalt-Seminar in Willingen 2014 [20] DIN EN 13108 Asphaltmischgut – Mischgutanforderungen, Teil 21: Werkseigene Produktionskontrolle, Beuth Verlag, Berlin, 2009 [21] Arbeitsanleitung für den Einsatz radiometrischer Geräte für zerstörungsfreie Dichtemessungen auf Asphaltschichten, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2001 [22] Richtlinie für die Anerkennung von Prüfstellen im Straßenwesen, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2015 [23] Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen, Teil B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen (VOB/B), Beuth Verlag, 2012 [24] Merkblatt für die bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen aus Beton M BEB, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2009 3|2019
Schwerpunkt: Abdichtung von Fahrsilos 39 Aus Gründen der Tragfähigkeit und aus den Anforderungen an die Dichtigkeit ist es notwendig, einen zweischichtigen Aufbau, bestehend aus einer Asphalttrag schicht und einer dichten, säureresistenten Asphalt deckschicht als Dichtschicht, zu wählen. Asphaltmischgutkonzeption pH-Werte kleiner 7 verdeutlichen die Säureeigenschaft des Silagesickersaftes. Um dieser Beanspruchung standzuhalten, sind die im Asphaltgemisch eingesetzten Füller und Gesteinskörnungen für Asphalttragschicht und Asphaltdeckschicht carbonatarm zu wählen. Kalkstein und Dolomit dürfen daher grundsätzlich nicht verwendet werden, aber auch andere Gesteinsarten sind – sofern mineralogisch/petrografisch nicht eindeutig einer Säureresistenz zuzuordnen – auf ihre Beständigkeit gegenüber den auftretenden Sickersäften zu prüfen. Der Einsatz von Ausbauasphalt und RC-Baustoffen ist wegen möglicher enthaltener Carbonatanteile auszuschließen. In [13] wurde bereits in umfangreichen Untersuchungen an Talsperrenabdichtungen zwischen 1950 und 1970 nachgewiesen, dass Asphaltbetone mit einem Hohlraumgehalt von ≤ 3,0 Vol.-% in der fertigen Schicht als geeignet angesehen werden können. Dies wird durch die Angaben in [14] nochmals unterstrichen. Deshalb ist auch im Bereich von Fahrsiloanlagen die eingebaute Dichtschicht als Deckschicht mit einem Hohlraumgehalt von ≤ 3,0 Vol.-% als flüssigkeitsundurchlässig anzusehen. Durch die Begrenzung des Hohlraumgehaltes am Marshall-Probekörper in der Erstprüfung auf 2,0 Vol.-% kann dieser Wert beim Einbau zielsicher eingehalten werden. Bei vergleichenden Untersuchungen in [9] zur Beständigkeit von unterschiedlichen Walzasphaltdeckschichten gegenüber dem Gärsaft zeigte sich, dass bei der Konzeption des Asphaltmischguts besonders auf die Ausbildung von „dickeren“ Bindemittelfilmen abzuzielen ist. Da die Flächenbefestigungen für das Lagergut zumeist rechteckige Begrenzungen aufweisen, erfolgt der Einbau der Asphaltdeckschicht in mehreren nebeneinander liegenden Einbaubahnen. Um eventuell punktuelle Überschreitungen des Hohlraumgehaltes von 3,0 Vol.-% auch gerade im Bereich der Fugen/Nähte unter Berücksichtigung der Nutzungsdauer der Asphaltdeckschicht kompensieren zu können, ist es sinnvoll, den Hohlraumgehalt der Asphalttragschicht unter der Asphaltdichtschicht auf ≤ 4,0 Vol.-% am Marshall-Probekörper im Rahmen der Erstprüfung zu begrenzen. Hinweise für entsprechende Asphaltmischgutzusammensetzungen können den TL LW [15] entnommen werden. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen sind für Tragschichten nach aktueller Auffassung des Deutschen Instituts für Bautechnik entgegen der Angaben der TRwS nicht erforderlich. Dies lässt sich darin begründen, dass die Asphalttragschicht als Bestandteil einer Bauartgenehmigung geregelt wird. Durch das Befahren der dichten Deckschicht mit schweren und zumeist grobstollig bereiften Entnahmegeräten sind leichte Abdrücke bei hohen Außentemperaturen aufgrund der dichten Asphaltmischgutkonzeption nicht zu vermeiden. Diese Abdrücke stellen keinen technischen Mangel, sondern lediglich eine optische Beeinträchtigung der Asphaltoberflächen dar. Die Ge - brauchstauglichkeit der Asphaltdeckschicht wird hierdurch nicht beeinträchtigt. Der Bauherr bzw. Planer sollte hierüber vorab jedoch informiert werden. • AUTOREN Dipl.-Ing. Thomas Behle Hohenloher Asphalt- Mischwerke GmbH & Co. KG Zentrallabor für Asphalttechnik Lichtenbergerstraße 24 74076 Heilbronn Heinz-Peter Louis IFTA GmbH Ingenieurgesellschaft für Technische Analytik mbH Lüschershofstr. 71–73 45356 Essen www.werwie.com UNTERBRECHUNGSFREIER EINBAU DANK BESCHICKERTECHNOLOGIE WERWIE ist spezialisiert auf die Vermietung von Asphaltbeschickern, Asphaltfertigern und Verdichtungstechnik für den Erd- und Asphalteinbau. Mieten Sie bei WERWIE Maschinentechnologie des Weltmarktführers Vögele aus der MT-Modellreihe. Mit zehn Beschickern (Standard und Offset) ist WERWIE einer der größten Anbieter in diesem Segment und bundesweit im Einsatz. Professionalisieren Sie Ihren Einbau durch kontaktfreie Mischgutübergabe. www.werwie.com 3|2019
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