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asphalt 02/25

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Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

18ArbeitssicherheitAbb.

18ArbeitssicherheitAbb. 16 (oben): Gegenüberstellungder PID-Messwertverläufe– TM | Diesel | WD 40(bezogen auf einen vereinheitlichtenMesswertverlaufohne Trennmittel) [9]Abb. 17 (unten): PID-Messwertverlaufbei gestaffelterTrennmittelzugabe (TM 4) [13]Abb. 18: Gegenüberstellungder IFA-Messergebnisse(Gesamt) bez. einer gestaffeltenTrennmittelzugabe[13]In Abb. 16 sind ergänzend zu den durch die Trennmittelerzeugten PID-Messwertverläufe die Messwertverläufeaus der Zugabe von Diesel und WD 40 dargestellt.Die Zugabe von Diesel (schwarze Linie) erzeugte gegenüberder fünf Trennmittel einen deutlich höheren Peak,während jedoch von WD 40 (graue Linie) die höchstePeak-Intensität verursacht wurde. Das Ergebnis spiegeltdie IFA-Messergebnisse (Abb. 14) wider und ist innerhalbder PID-Messungen plausibel. [9]Versuchsreihe III: GestaffelteTrennmittelzugabeUm die Auswirkungen einer gestaffelten Trennmittelzugabegegenüber einer einmaligen Zugabe zu erfassen,wurde in einer weiteren Versuchsreihe das TrennmittelTM 4 in mehreren Schritten in den Labormischer demAsphaltmischgut zugegeben. Hierbei wurde die vorgeseheneTrennmittelmenge auf drei Zeitpunkte aufgeteilt,sodass 1/3 der Trennmittelmenge sowohl nach 15,30 als auch nach 45 Minuten dem Asphaltmischgut imLabormischer zugegeben wurde. [9] In Abb. 17 ist derdaraus resultierende PID-Messwertverlauf zu erkennen.Infolge der jeweiligen Trennmittelzugabe zeigen sichunterschiedlich hohe Peaks über den Messzeitraum. Esist zu vermuten, dass die Peaks aufgrund der im Labormischernicht immer konstant vorherrschenden Temperaturenin ihrer Intensität variieren. Im Rahmen der Voruntersuchungenwar eine Hysterese im Temperaturverlaufdes Labormischers erkennbar. Eine mögliche Bedeutungder Asphaltmischguttemperatur in Bezug auf dieEmissionshöhe wird hierdurch deutlich. Die Auswirkungder gestaffelten Trennmittelzugabe auf die IFA-Messergebnissezeigt Abb. 18 im Vergleich zum arithmetischenMittelwert der drei Referenzmessungen sowie zumMessergebnis bei einmaliger Trennmittelzugabe. Eszeigt sich, dass durch eine gestaffelte Trennmittelzugabeein höheres IFA-Messergebnis gegenüber der einmaligenTrennmittelzugabe erreicht wurde. Hypothetischbetrachtet kann sich somit ein Trennmittel, welchesergiebiger ist und somit eine längere Wirkungsdaueraufweist, günstig auf das IFA-Messergebnis auswirken.[9]Versuchsreihe IV: ZigarettenrauchIm Rahmen der beim Einbau von Walzasphalt durchgeführtenPID-Messungen [8] zeigte sich, dass Zigarettenrauchin besonders ungünstigen Fällen einen Einflussauf die PID-Messwertverläufe haben kann. Dieser potenzielleEinfluss wurde daher ebenfalls innerhalb derLabormessungen untersucht. Zur Überprüfung wurdendie Dämpfe und Aerosole von insgesamt drei Zigaretteninnerhalb einer Stunde für jeweils ca. fünf Minuten vonden Messgeräten erfasst. Dies erfolgte einerseits übereine direkte Einwirkung des Zigarettenrauches (Abb. 19links) und andererseits durch den ausgeatmeten Raucheiner Testperson (Abb. 19 rechts). Zu beachten ist, dassdiese Messung ohne Asphaltmischgut durchgeführtwurde, sodass ausschließlich von einer Beeinflussungder PID- und IFA-Messwerte durch Zigarettenrauch auszugehenist. [9]Im Vergleich zum arithmetischen Mittelwert der dreiReferenzmessungen zeigt sich bei der Messung mit Zigarettenrauchein geringerer Wert (Abb. 20). Es ist jedochzu beachten, dass diese Messung ohne den Einfluss vonAsphaltmischgut erfolgte und ein Einflusszeitraum derZigarettenbelastung von insgesamt etwa 18 Minuteninnerhalb der Gesamtmessdauer von einer Stunde vorherrschte.[9]Die einzelnen Zeiträume, in welchen die IFA- undPID-Messgeräte mit Zigarettenrauch beaufschlagt wurden,sind im PID-Messwertverlauf (siehe Abb. 21) erkennbar.Offensichtlich ist, dass direkter Zigarettenrauch (rot2|2025

Arbeitssicherheit19markiert) deutlich intensivere Ausschläge im PID-Messwertverlaufverursacht als ausgeatmeter Rauch (grünmarkiert). Demnach spiegeln beide Messergebnissewider, dass sich Zigarettenrauch auch baustellenseitsauf die Ergebnisse beider Messverfahren auswirkenkann, wenn bspw. eine Zigarette direkt neben denZulauf des IFA-Messkopfes gehalten wird. [9]Fazit und AusblickDurch den Einsatz von TemperaturabgesenktemAsphalt (TA-Asphalt) und Absaugeinrichtungen an derFertigerbohle konnten die Emissionen aus Dämpfenund Aerosolen bei der Heißverarbeitung von Bitumen,bereits deutlich reduziert werden. Dennoch kann deraktuell ausgesetzte Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) von1,5 mg/m³ noch nicht zielsicher eingehalten werden. Anmit PID-Messungen begleiteten Versuchsstrecken hatsich gezeigt, dass dieses Messverfahren als begleitendeMaßnahme zu IFA-Messungen eine sinnvolle Ergänzungdarstellt, um Einflussfaktoren auf die IFA-Ergebnisse zuidentifizieren. Besonders hervorzuheben sind hierbeiEinflüsse aus Windrichtung und -geschwindigkeit,Bebauung und Bepflanzung sowie der Einsatz vonPflege-, Schmier- und Trennmitteln und auch Zigarettenrauch.Im Rahmen von Laboruntersuchungen wurdeneinige dieser potenziellen Einflüsse untersucht undverifiziert. Im Fokus der Trennmitteluntersuchungenstanden insgesamt fünf gebräuchliche Trenn-mittel, teilsauf Mineralöl-, teils auf Pflanzenölbasis, die sich deutlichin ihren Auswirkungen auf die IFA-, aber auch auf diePID-Messungen unterschieden. Insbesondere die mineralölbasiertenTrennmittel scheinen eine deutliche Auswirkungauf die Ergebnisse beider Messverfahren zuAbb. 19: Versuchsanordnungzur Untersuchung des Einflussesvon Zigarettenrauchauf die IFA- und PID-Messergebnisse:direkter Zigarettenrauch(1) und ausgeatmeterZigarettenraucheiner Testperson (2) [9]

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