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asphalt 02/25

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Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

16ArbeitssicherheitAbb.

16ArbeitssicherheitAbb. 12: Aufbau des Versuchsstandsim Labor [13]Abb. 13: ExemplarischeDarstellung des Trennmittelzugabezeitpunktesunddes Messverlaufs [9]Trennmittelmenge zuzuführen. Hierzu wurde der Messkopfder IFA-Messung über einen Schlauch direkt amLabormischer angeschlossen (siehe Abb. 12). Um die Temperaturder Dämpfe und Aerosole zu reduzieren sowiedas Eindringen von Feuchtigkeit in den Filter des Messkopfeszu verhindern, wurde zusätzlich eine WoulffscheFlasche in der Anordnung der IFA-Messungen installiert.Die Positionierung der PID erfolgte in einem definiertenAbstand über einer mit einem Deckel verschließbarenÖffnung am Labormischer. Durch den Abstand der PIDzur Emissionsquelle sollte das Eindringen von zu heißenDämpfen in die PID verhindert werden. Aufgrund dererwarteten hohen Emissionsbelastungen der Geräte imVergleich zu typischen Baustellenmessungen und zurVermeidung einer übermäßigen Beanspruchung des Filtermaterialswurde die Gesamtdauer der IFA- undPID-Messungen auf eine Stunde begrenzt. [9]Versuchsreihe I: VoruntersuchungenVor Beginn jeder Messung erfolgte die Temperierung vonjeweils ca. 20 kg Asphaltmischgut (SMA 8 S) auf 155 °C.Nach Befüllen des Labormischers mit dem Asphaltmischgutund nach Erreichen der Zieltemperatur im Labormischerwurden die IFA- und PID-Messung für insgesamteine Stunde gestartet. Im Rahmen der Voruntersuchungen(Versuchsreihe I) hat sich durch die Auswertung derPID-Messwertverläufe für die Zugabe des Trennmittels anden drei Referenzmischungen und -untersuchungen andem Asphaltmischgut SMA 8 S ein optimaler Zugabezeitpunktvon 15 Minuten nach Messbeginn herausgestellt.Entsprechend wurde in Versuchsreihe II 15 Minuten ohneTrennmittel und 45 Minuten mit Trennmittel gemessen(siehe Abb. 13). [9]Versuchsreihe II: Einfluss vonTrennmittelnNach Ermittlung des optimalen Zeitpunktes für dieZugabe der Trennmittel wurde der Einfluss fünf gebräuchlicherTrennmittel (TM 1, ..., TM 5) auf die Ergebnisse derIFA- und PID-Messverfahren untersucht. Für die Untersu-2|2025

Arbeitssicherheit17Abb. 14: IFA-Messergebnisse(Gesamt) [13]chung wurde eine praxisorientierte Menge der fünfuntersuchten Trennmittel in Bezug auf 20 kg Asphaltmischgutin den Labormischer dosiert. Es kamen ein Trennmittelauf Basis von Pflanzenöl und vier weitere auf Basisvon Mineralöl zum Einsatz. Ergänzend dazu wurde derEinfluss von Diesel und WD 40 (ein Pflege- und Schmiermittel)untersucht. Die Ergebnisse sind in Abb. 14 aufgeführt.Das in VR I mit dem IFA-Messverfahren für die Emissionenermittelte Ergebnis von 117,0 mg/m3 (graue Säulen)ist dabei dem jeweiligen Messergebnis der einzelnenTrennmittel gegenübergestellt. [9]Die fünf Trennmittel wirkten sich unterschiedlich aufdas Gesamtergebnis (Dämpfe und Aerosole) der IFA-Messungenaus. Die höchsten IFA-Messwerte ergaben sichbei der Zugabe von Diesel und WD 40. Auffällig war, dasssich die Emissionen, die bei der Zugabe des TM 1 ermitteltwurden, kaum von den Emissionen der Referenzmessungenunterschieden. Bei der Zugabe der TM 2 bis TM 5wurden hingegen höhere IFA-Messergebnisse ermittelt,als bei den Referenzmessungen. Vor dem Hintergrunddieses Ergebnisses ist zu vermuten, dass Trennmittel aufBasis von Pflanzenöl die IFA-Messungen weniger beeinflussenals Trennmittel auf Mineralölbasis. An dieser Stellesei jedoch darauf hingewiesen, dass ein durch die Zugabevon Trennmittel erhöhtes IFA-Messergebnis nicht bedeutenmuss, dass diese gebräuchlichen Trennmittel gesundheitsschädlichsind. Sie beinhalten jedoch chemischeBestandteile, welche innerhalb des Wellenzahlbereichesder Infrarotspektroskopie angeregt und somit in der Auswertungerfasst werden. [9]Neben der Betrachtung der IFA-Messergebnisseerfolgte die Auswertung der PID-Messwertverläufe fürjedes Trennmittel. Der jeweilige Verlauf aus den Trennmitteluntersuchungenwurde hierbei auf eine vereinheitlichteMessreihe bezogen, welche sich aus den drei Referenzmessungen(ohne Trennmittel) ergab (siehe Abb. 15hellblaue Linie). [9]Die einzelnen Trennmittel beeinflussten den jeweiligenPID-Messwertverlauf unterschiedlich: Die Peaks nachZugabe von „TM 1“ (gelbe Linie) und „TM 4“ (rote Linie)sind in ihrer Intensität unterschiedlich ausgeprägt, flachenjedoch beide nach kurzer Zeit relativ zügig ab. Hingegenzeigt sich beim Trennmittel „TM 5“ (violette Linie)eine deutlich langsamere Reduzierung der insgesamtbetrachtet eher mittleren Peak-Intensität. Dies deutet aufeine unterschiedliche Einflussdauer der Trennmittel undauch auf unterschiedliche Reaktionen beim Auftreffendes Trennmittels auf das heiße Asphaltmischgut hin. [9]Abb. 15: Gegenüberstellungder PID-Messwertverläufebei Trennmittelzugabe(bezogen auf einen vereinheitlichtenMesswertverlaufohne Trennmittel) [9]2|2025

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