30 Schwerpunkt: Fräsen Für das Trenching-Verfahren, das zum Verlegen von Breitbandleitungen angewendet wird, hat Wirtgen eine spezielle Lösung entwickelt. (Quelle: Wirtgen) erweitern viele unterschiedliche Fräswalzen das Einsatzspektrum der Kompaktfräsen. So zählen neben partiellen Fahrbahnreparaturen auch der schichtweise Ausbau oder das Feinfräsen zu den täglichen Aufgaben. Analog zu den Kleinfräsen wurden auch die Kompaktfräsen mit Zusatz- und Automatikfunktionen ausgerüstet. Unter anderem verfügt der Kantenschutz nun über eine aktive Schwimmstellung. Diese sorgt dafür, dass der Kantenschutz beim Einsatz auf losem Untergrundmaterial wie zum Beispiel Schotter in bestimmten Intervallen angehoben wird, um ein Absinken zu verhindern. Beim Abstreifer an der hinteren Walzenklappe sorgt ein Sensor dafür, dass der Abstreifer an Kanten nicht mehr hängen bleibt. Das Anheben des Abstreifers erfolgt stattdessen automatisch. Wenn das Fräsgut nicht direkt verladen wird, ermittelt ein Ultraschallsensor die Distanz zwischen Abstreifer und Fräsgut, um die ideale Öffnungsweite des Abstreifers zu regulieren. Auf diese Weise wird das Material optimal hinter dem Aggregat abgelegt. Dadurch wird die Leistung erhöht und gleichzeitig der Verschleiß am Aggregat, an der Fräswalze und an den Meißeln reduziert. Optimal aufeinander abgestimmte Arbeitsprozesse sparen Zeit und Geld, das gilt nicht zuletzt beim Verladen des Fräsgutes. Die extrem großen Bandschwenkwinkel von jeweils 60° nach links und rechts ermöglichen die Materialverladung selbst in schwierigen Baustellensituationen wie etwa Kreisverkehren oder Kreuzungen. Damit die Verladung sehr präzise erfolgt, kann der Maschinenbediener das Verladeband in zwei unterschiedlichen Kompaktfräsen Die Kompaktfräsen haben sich seit einigen Jahren als eigenes Segment etabliert. Diese Geräte haben Fräsbreiten zwischen 1 m und 1,50 m – zu wenig für eine Großfräse, aber eben auch nicht mehr wirklich klein. Diese Maschinen sind Frontlader, die es als Rad- und als Kettenmaschinen gibt. Geschwindigkeitsstufen schwenken. Und sogar bei wechselnden Motordrehzahlen kann die Banddrehzahl dank modernster Steuerungstechnologie konstant gehalten werden. Auch beim Lenken überzeugt die moderne Steuerungstechnologie der Wirtgen-Kompaktfräsen. Bei der 1-Meter-Fräse W 100 CFi erfolgt beispielsweise das Einklappen des rechten hinteren Stützrades automatisch ohne Absetzen der Fräswalze und ohne manuelles Entriegeln eines Bolzens. Neben der „Grundposition“ sind beim rechten hinteren Fahrwerk auch die Position „Außen“ und „Eingeschwenkt“ möglich. Die „Grundposition“ wird bei normalen Fräsanwendungen und zum Transport genutzt. Dabei befindet sich das Fahrwerk neben dem Seitenschild. In Position „Außen“ steht das Fahrwerk im Schnittkreis der zuvor gefrästen Spur und erlaubt so das einfache Ansetzen an der rechts angrenzenden Frässpur. Der Maschinenbediener hat freie Sicht auf den Kantenschutz. Das Fahrwerk kann auch eingeschwenkt werden und steht dann vor dem Fräswalzengehäuse. Auf diese Weise ist kantenbündiges Fräsen möglich. Lösung für Trenching Für das Trenching-Verfahren, das zum Verlegen von Breitbandleitungen angewendet wird, hat Wirtgen eine spezielle Lösung entwickelt. Dabei wird ein Gehäuse mit einem schmalen Schneidrad, bestückt mit W6-Standardmeißeln, hinter dem rechten, eingeklappten Fahrwerk montiert. Mit einem sehr großen Schnittkreisdurchmesser von 1.620 mm können so bis zu 600 mm tiefe und standardmäßig 100 bis 200 mm breite Schlitze gefräst werden. Durch Fräsrotation wird das ausgebaute Material nach oben befördert und über ein Leitblech und eine Schütte neben dem Graben ausgeworfen. Die Steuerung des Tieffräsaggregats erfolgt über das herkömmliche Bedienpult der W 100 CFi. Von der Drehzahl über den Kantenschutz bis zum Abstreifer wurden die Funktionen in das bestehende Bedienkonzept integriert. Das heißt, der Maschinenfahrer bedient seine Fräse wie gewohnt. Durch die einfache Montage und Demontage des Tieffräs aggregats und den einfachen Transport der Kompaktfräsen können die Maschinen flexibel in Standardund Sonderanwendung eingesetzt werden. Fräsbreiten bis 1,8 m Von einem nochmals erweiterten Einsatzspektrum profitieren Kunden auch beim Klassenprimus W 150 CFi. Dank des Flexible-Cutter-Systems konnten Anwender bisher schon zwischen Fräswalzen mit unterschiedlichen Arbeitsbreiten von 600 mm, 900 mm, 1.200 mm und 1.500 mm wählen. Darüber hinaus kann die leistungsstärkste Kompaktfräse durch Gehäuseverbreiterung auch mit 1,8 m breiten Fräswalzen ausgerüstet werden, um eine höhere Produktivität sowie Flächenleistung zu erzielen. Damit ist die W 150 CFi noch flexibler einsetzbar und ideal für die Deckschichtsanierung auf mittelgroßen bis größeren Baustellen. 2|2020
Schwerpunkt: Fräsen 31 Bomag Durch den Einsatz des Ion Dust Shields von Bomag kann die Feinstaubbelastung durch Fräsarbeiten um mehr als 80 % reduziert werden. Denn auf Baustellen entsteht viel sichtbarer Staub und ebenso unsichtbarer, für die Atemwege schädlicher Feinstaub. So auch beim Kaltfräsen zur Abtragung und anschließendem Recycling alter Fahrbahndecken. Mit der Ion-Dust-Shield-Technologie für alle Kaltfräsen ab der 1-Meter-Klasse bietet Bomag eine Lösung, die aus einer Staubverlagerung eine Staubreduzierung macht und damit Bediener und Umwelt gleichermaßen schützt. Bislang auf dem Markt verfügbare Systeme saugen zum Schutz des Bedienpersonals den Staub aus der direkten Arbeitsumgebung ab und leiten ihn anschließend am Förderband wieder hinaus. Damit ist zwar der Fahrer der Maschine geschützt, der Feinstaub aber keineswegs eliminiert. Denn anders als Grobstaub bleibt Feinstaub wie eine unsichtbare Wolke in der Luft und sinkt nur ganz langsam zum Boden ab. Um dieses Risiko zu reduzieren, hat Bomag die Ion-Dust-Shield-Technologie für Kaltfräsen entwickelt. Das System ist in einem kleinen Kasten direkt am Förderband eingebaut. Mithilfe der Staubabsaugung werden Staubpartikel durch ein elektrisches Feld befördert, laden sich positiv auf und werden von dem negativ geladenen Gehäuse angezogen. Dabei verklumpt der Feinstaub dauerhaft zu ungefährlicherem Grobstaub und kann mit dem Fräsgut abtransportiert werden. Der so entstandene Grobstaub kann nicht mehr in die Atemwege gelangen und ist damit ungefährlich für den Maschinenfahrer und die gesamte Umgebung. Arbeitsplatz Die Bedienerplattform der Fräsen ist vollständig vibrationsentkoppelt. Das schützt den Fahrer und ermöglicht lange, ermüdungsfreie Arbeitsintervalle. Die besonders geringe Lärmemission und die für den Fahrer störungsfreie Abfuhr von Abgasen und Abwärme leisten das Ihrige für ein produktives und komfortables Arbeiten. Zudem soll der gekapselte und schallisolierte Motorraum zu einem ruhigeren Arbeitsplatz führen. Der um 45 Grad schwenkbare Sitz sorgt für eine perfekte Sicht auf die Fräskante und über die gesamte Baustelle. Zudem unterstützt Bomag mit einem selbsterklärenden Bedienkonzept die Sicherheit und die Effizienz der täglichen Arbeit. Ein Bedienpanel unterstützt den Fahrer durch automatische Funktionen und Bedienungshilfen. Frästechnik Durch die dichte Meißel-Bestückung entsteht beim Feinfräsen eine sehr fein strukturierte Oberflächentextur mit geringer Tiefe bis 40 mm. Feinfräswalzen werden zur Griffigkeitserhöhung von glatten, durch den Verkehr „polierten“ Straßenbelägen verwendet. Bei ihrem Einsatz können sie gleichzeitig leichte Spurrillen und Uneben- Das BMS-Haltersystem ist schmaler als andere Haltersysteme und soll so den Kraftstoffverbrauch reduzieren und den Vorschub verbessern. (Quelle: Bomag) Bei der Ion-Dust-Shield- Technologie werden Staubpartikel durch ein elektrisches Feld befördert, laden sich positiv auf und werden von dem negativ geladenen Gehäuse angezogen. (Quelle: Bomag) 2|2020
Laden...
Laden...