14 Aktuell BAUSTELLENMELDUNGEN ËËË A59 Die A59 wird zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle Duisburg-Marxloh in Hochlage auf sechs Spuren ausgebaut. Das hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nach intensiven Untersuchungen und einem aufwendigen Entscheidungsprozess entschieden. Die Entscheidung des BMVI basiert auf detaillierten Untersuchungen durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW. Auf Basis der vom BMVI vorgegebenen Kriterien hat Straßen.NRW in einem umfassenden Abwägungsprozess zunächst 16 Streckenvarianten und 20 Ausbauvarianten der Knotenpunkte untersucht. Anschließend wurden die Voraussetzungen für eine Tunnelvariante und eine Hochstraßenvariante geprüft. In diesen Prozess wurden unter anderem K.O.-Kriterien einbezogen. Dazu gehören zum Beispiel erhebliche Eingriffe in die Bebauung und besondere Randbedingungen wie die Führung der U-Bahn. Untersuchungen zu Machbarkeit und Umweltverträglichkeit führten schließlich zu zwei möglichen Varianten Tunnel (C1T) und Hochstraße (C1H). Bei beiden Varianten würde der überwiegende Teil der Anlieger (99 % der Anlieger) vom Lärm entlastet. Die Belastung sinkt demnach um drei Dezibel. Die Bauzeit für eine Hochstraße ist mit sechseinhalb Jahren deutlich kürzer als eine Tunnelbauzeit von zwölf Jahren. Eine Hochstraße kostet 500 Mio. Euro weniger als die Tunnelvariante (1,6 Mrd. Euro). ËËË B51 Eine deutliche Entlastung für Köln-Meschenich sowie eine bessere Anbindung der Gewerbe- und Industrieregion an die umliegenden Autobahnen – diese Ziele soll der Bau der Ortsumgehung Köln-Meschenich erfüllen. Ende Januar fand der feierliche 1. Spatenstich für den Bau der B51 statt. Mit einer frühen Beteiligung hat Straßen.NRW zahlreiche Anregungen der Bürger in die Planung einfließen lassen. Knapp 39 Mio. Euro investieren Bund und Land in den Neubau der B51. Sechs Brückenbauwerke müssen erstellt werden, die Fahrbahn wird mit einem lärmreduzierenden Asphalt ausgestattet. Die Ortsumgehung Köln-Meschenich soll Ende 2023 fertiggestellt werden. ËËË Foto: DAV/Hin Europäische Produktionszahlen Asphalt in Figures Die European Asphalt Pavement Association (EAPA) hat ihren Überblick über die neuesten Produktionszahlen der europäischen Asphaltindustrie, den „EAPA Asphalt in Figures 2018“, veröffentlicht. In diesem sammelt und veröffentlicht die EAPA jedes Jahr Schlüsselzahlen der europäischen Asphaltindustrie. Die Daten werden seit 1990 mit Unterstützung der Mitglieder der EAPA gesammelt und bereitgestellt. Im Jahr 2018 stieg die Gesamtproduktion von Asphalt in den Ländern der EU das vierte Jahr in Folge. Der Anstieg betrug 2,8 % und erreichte 240,5 Mio. t. Wenn man andere europäische Länder wie Norwegen, die Schweiz und die Türkei mit einbezieht, bleibt die Gesamtproduktion praktisch gleich (297,9 Mio. t). Die Türkei war auch im Jahr 2018 mit einer Gesamtproduktion von 41,7 Mio. t weiterhin die Nummer eins unter den europäischen Asphaltproduzenten, dicht gefolgt von Deutschland (41,0 Mio. t, -2,4 %) und Frankreich (35,0 Mio. t, +3,9 %). Außerdem war es das vierte Jahr in Folge mit steigenden Zahlen. Trotz dieser Zahlen konnte nach der Analyse der Daten von 33 europäischen Ländern der Schluss gezogen werden, dass die Gesamtproduktion immer noch 15 % unter den vor der Krise erreichten Höchstwerten liegt (347,7 Mio. t im Jahr 2007). Die von 16 Ländern vorgelegten Zahlen über den Grad der Wiederverwendung und des Recyclings von Ausbauasphalt zeigten, dass von den 49,5 Mio. t Ausbauasphalt 76 % bei der Herstellung neuer Asphaltmischungen wiederverwendet und weitere 20 % in ungebundenen Straßenschichten und anderen Tiefbauanwendungen recycelt wurden. Das bedeutet, dass nur 4 % auf Deponien oder in anderen Anwendungen verwendet wurden. Diese Zahlen machen Asphalt zu einem wichtigen Instrument innerhalb des Bausektors, um die anspruchsvollen Ziele der Kreislaufwirtschaft zu erreichen, die die Europäische Kommission in „The European Green Deal“ aufgenommen hat. Außerdem ist die Produktion von Niedrigtemperaturasphalt (WMA) in den letzten Jahren allgemein gestiegen – ein wichtiges Instrument zur Reduzierung der Emissionen und des Energieverbrauchs des Sektors. Sie erreichte 2018 eine Produktion von fast 6,8 Mio. t Europameister in der WMA-Produktion ist Frankreich mit 3,7 Mio. t, gefolgt von Norwegen (1,3 Mio. t) und den Niederlanden (0,8 Mio. t). • Quelle: EAPA 2|2020
Aktuell 15 Im Gespräch „Vertrauen muss man sich verdienen“ Ritchie Bros. – das hört sich nach einer Country-Band an. Tatsächlich macht die Marke eine Menge Musik und rockt gemeinsam mit den angeschlossenen Online-Plattformen Marketplace und IronPlanet den Markt für Gebrauchtmaschinen. Das Verkaufskonzept – einst fast ausschließlich in den USA verortet – bewährt sich seit mehr als 30 Jahren auch in Europa, konkret seit 1998 in Deutschland. Von Baumaschinenauktionen hat man schon gehört. Die gibt es in gewaltiger Größenordnung für europäische Interessenten vor allem in Rotterdam. „asphalt“ war bereits einmal vor Ort und hat in der Ausgabe 8/2016 ausführlich von einer Auktion berichtet. Deutsche Unternehmen sind eher auf der Seite der Verkäufer statt der Käufer von gebrauchten Baumaschinen, Transportgeräten und Anlagen zu verorten. Doch auch da ist die Live-Auktion nicht jedermanns Sache. Einen deutlichen Schub hat das Ritchie-System allerdings mit der Integration der erwähnten Online-Plattformen von IronPlanet in das Gesamtangebot erhalten. Dank des geschaffenen Dreiklangs wird jede Art von Risikobereitschaft und Handelsmentalität abgebildet. Während die Online-Auktionen über IronPlanet Preisverhandlungsspielraum bieten, bietet der Rund-um-die-Uhr-Online-Marktplatz Marketplace die ganz sichere Seite mit Mindestpreisen ab. Beiden Plattformen gemeinsam ist, dass aufgrund der IronClad Assurance auch Käufer ein Sicherheitsplus erhalten, dass vom Standort aus verkauft wird und ein Zugang zu Käufern weltweit geboten ist. Das alles würde wenig fruchten, gäbe es im Vordergrund nicht Fachleute, die erklären können, auf welche Weise der Dienstleister die volle Preis- und Prozesskontrolle übernimmt und sich um den Erfolg für beide Seiten kümmert. Wir unterhielten uns am Rande der 20. Deutschen Asphalttage in Berchtesgaden darüber mit Matthias Ressel, Vertriebsleiter Bau & Transport D/A/CH der Ritchie Bros. Deutschland GmbH, über das verzahnte Konzept und die Resonanz speziell bei deutschen Kunden. Matthias Ressel im Einsatz (Quelle: DAV/hin) transparent und ohne störende Einflüsse ablaufen. Wir haben sehr gute Referenzen und werden bedarfsweise proaktiv kontaktiert. Wie gestalten sich die Geschäfte zwischen Ihnen und Unternehmensverantwortlichen unserer Branche? Ressel: Generell kaufen deutsche Unternehmer eher neu als gebraucht und sie investieren gezielt, wenn sich durch den Einsatz Prozesse besser gestalten lassen. Häufig wird dann eine Baumaschine oder auch ein Anlagenteil überflüssig. Ein Verkauf steht ins Haus – und wir sind dafür der richtige Partner. Das kann über die analoge Auktion laufen, aber genauso gut oder vom eigenen Standort aus sogar noch besser über unsere Online-Plattformen. Wichtig ist unseren Geschäftspartnern durchweg, dass ihre „Gebrauchten“ nicht verschleudert, sondern zu realistischen Preisen veräußert werden. Das haben sie durch unsere Dienstleistung, die wir vertraglich festschreiben, auch in der Hand. Der Interessent kann sich anhand der ausgelesenen Daten überzeugen, in welchem Zustand sich die Maschine befindet, und über den Kauf entscheiden. Was läuft besser – die „echte“ Auktion oder das Online-Geschäft? Ressel: Unsere Online-Verkäufe sind zwar noch ein relativ junges Geschäftsfeld, nichtsdestotrotz aber ein ungeheurer Wachstumstreiber. Sicherheit und Kontrolle sind hoch, man kann einen Mindestpreis angeben. Das schafft Vertrauen. Vertrauen ist überhaupt das A & O – man muss es sich aber verdienen. • asphalt: Herr Ressel, Sie haben sich in den letzten Jahren sehr aktiv auf den Veranstaltungen des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) eingebracht. Wie würden Sie den Weg bis heute beschreiben – hat sich diese Art des Vorgehens gelohnt? Matthias Ressel: Seit über acht Jahren bin ich nun beim Unternehmen. Wir sind im Sommer 2016 beim DAV Mitglied geworden unter der Vorgabe unsererseits, kein passives Dasein zu fristen. Wir wollten machen, was bewegen. Folglich habe ich in den kommenden Monaten jede Veranstaltung des Verbands besucht. Nach mehr als 60 Jahren im Auktions-Geschäft haben wir schnell gemerkt, dass Auktionen in Deutschland einen eher negativ belasteten Anstrich haben, wohingegen sie in Nordamerika ein völlig normales Element sind. Auktion riecht dennoch für Europäer eher nach Hektik, Insolvenz und Ähnlichem. Mit diesem Eindruck mussten wir zuerst einmal aufräumen. Inzwischen gehören wir zur großen Asphalt-Familie, nicht zuletzt, weil wir bereits mehrfach für Interessenten aus den Unternehmen Exkursionen nach Rotterdam organisiert haben. Das sind keine Kaffeefahrten, sondern geboten wird neben der Teilnahme an einer Auktion ein echtes Fachprogramm mit Werksbesichtigungen. Mittlerweile sind die früheren Erklärungen weitgehend überflüssig geworden. Unsere Exkursionsteilnehmer konnten sich zusätzlich außerdem davon überzeugen, dass Auktionen unseres Unternehmens ruhig, Über die Ritchie Bros. Deutschland GmbH Unter dem Motto „Mehr als Auktionen“ hat die Ritchie Bros. Deutschland GmbH ihr Angebot zu einer umfassenden Vermarktungsplattform erweitert. Mit den klassischen Live-Auktionen hat sich Ritchie Bros. in mehr als 60 Jahre zum weltweit größten Auktionshaus für Baumaschinen und Nutzfahrzeuge entwickelt. Aufbauend auf dieser Expertise vollzieht der erfahrene Handelsspezialist jetzt einen strategischen Schritt hin zu einem Komplettangebot aus einer Hand. Dafür hat Ritchie Bros. die Online-Plattform IronPlanet gekauft, welche es Verkäufern ermöglicht, vom eigenen Standort aus, mit Mindestpreisen, an Auktionen teilzunehmen und rund um die Uhr anzubieten. Dadurch haben Kaufinteressenten jetzt eine deutlich größere Auswahl an Möglichkeiten, den Markt zu beobachten, und erhalten unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten auf einen riesigen Maschinenbestand – regional, überregional und international. 2|2020
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