32 Technik Bundesautobahn A20 Deckenerneuerung mit Asphalteinlagen Bereich Strasburg, Verlegung von Tensar Glasstexgrid (Quelle: MOT Müritzer Oberflächentechnik GmbH) [Von Dipl.-Ing. Jens Baumann und Dipl.-Ing. Jochen Bromen] Um die geplante Nutzungsdauer von Verkehrsflächen, insbesondere unter Berücksichtigung der starken Zunahme des Güterverkehrs, zu erreichen, werden oftmals frühzeitige Investitionen für bauliche Erhaltungsmaßnahmen notwendig. Um die Instandsetzungsintervalle zu verlängern und den Erhaltungsaufwand zu verringern, können Asphalteinlagen zur Verzögerung von Reflexionsrissen in neue Asphaltschichten erfolgreich eingesetzt werden. Ein Beispiel für die Anwendung der Bauweise ist im Folgenden anhand der A20 beschrieben. Aufgrund des langfristig zunehmenden Verkehrsaufkommens, insbesondere hinsichtlich der Zunahme des Schwerlastverkehrs, ist das Straßennetz in Deutschland einer dauerhaft ansteigenden Belastung ausgesetzt. Nicht selten kommt es zu frühzeitigen Schäden vor Ablauf der geplanten Nutzungsdauer. Diese Schäden können zu erhöhten Unterhaltungskosten führen, wie beispielsweise das Vergießen von Rissen, die Herstellung von Oberflächenbehandlungen oder das Verfüllen von Schlaglöchern. Oft bilden sich als erste sichtbare Schäden Risse in der Fahrbahnoberfläche, welche nur der Anfang für weitere Schäden sind. Um Kosten für bauliche Erhaltungsmaßnahmen langfristig zu minimieren und das Durchschlagen von Rissen in die neuen Asphaltschichten zu verzögern, hat sich der Einsatz von Systemen mit Asphalteinlagen bei der baulichen Erhaltung von Verkehrsflächen in der Vergangenheit bewährt. Voraussetzung für deren Anwendung ist eine insgesamt ausreichende Tragfähigkeit der Fahrbahnkonstruktion. Die Anwendung von Systemen mit Asphalteinlagen ist bei gezieltem Einsatz auf verschiedensten Verkehrsflächen mit unterschiedlichen Verkehrsbeanspruchungen – auf Asphalt- sowie Betonflächen, vom ländlichen Wegebau bis hin zu Flugbetriebsflächen – möglich. 2|2018
Technik 33 Vergossene Reflexionsrisse auf der BAB A20 (Quelle: Tensar International GmbH) A20 Bereich Strasburg, Anspritzen der polymermodifizierten Bitumenemulsion C70BP3-OB-1 (Quelle: MOT Müritzer Ober flächentechnik GmbH) Fallbeispiel BAB A20 Bereich Strasburg Die Fahrbahnoberfläche der Bundesautobahn A20 im Bereich Strasburg wies erhebliche Rissbilder in Form von Längs- und Querrissen auf. Die vorhandenen Risse wurden in den vergangenen Jahren vergossen und teilweise mit bitumenhaltigen Schlämmen behandelt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern und um vor den daraus resultierenden Schädigungen zu schützen. Damit der Zustand der Fahrbahnoberfläche wiederhergestellt und Instandhaltungskosten für das Behandeln der Risse eingespart werden können, welche immer wieder zu Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses aufgrund nötiger Sperrungen führten, hat das Autobahnbauamt Güstrow des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine Deckenerneuerung im Jahr 2015 beauftragt. Der Oberbau der BAB A20 besteht in diesem Bereich aus einer Frostschutzschicht, einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT), einer Asphalttragschicht und einer Asphaltdecke (Asphaltbinderschicht und Asphaltdeckschicht). Durch die vorwiegend temperaturbedingten Spannungen in der hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) entstanden Längs- und Querrisse, die in die darüberliegenden Asphaltschichten durchschlugen. In der Asphaltdeckschicht waren bereits weitere Haarrisse erkennbar, sodass davon ausgegangen werden musste, dass es zu weiteren Rissen und Schäden in der Oberfläche kommen wird. Da die betroffenen Bereiche keine Verformungen oder Tragfähigkeitsprobleme aufwiesen, entschied der Auftraggeber sich für eine Erneuerung der Asphaltbinder- und Asphaltdeckschicht. Um eine weitere Verlängerung der Nutzungsdauer im Rahmen der Erneuerungsmaßnahme zu erzielen und aufgrund der positiven Erfahrun- Anspritzen der polymermodifizierten Bitumenemulsion C70BP3-OB-1 (Quelle: Tensar International GmbH) 2|2018
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