10 Aktuell BAUSTELLENMELDUNGEN Neckartal-Radweg Im Januar wurde der Startschuss für den Baubeginn eines wichtigen Teils des Neckartal-Radweges zwischen Lauffen und Heilbronn gegeben. Der Neckartal-Radweg wurde im selben Monat erneut als ADFC-Qualitätsroute mit vier Sternen ausgezeichnet. Der Abschnitt des Neckartal-Radwegs zwischen Lauffen und Heilbronn ist eine wichtige Verbindung für den touristischen Radverkehr und für die Alltagsnutzung. Der bisherige Verlauf des Radwegs entspricht aber nicht den Qualitätsstandards und auch nicht der vorgesehenen Streckencharakteristik des Neckartal-Radwegs. Teilweise verläuft der bisherige Weg topografisch ungünstig mit einer Steigung von 10 bis 12 %. Ziel des Bundeslandes ist es, bis 2020 den Radverkehrsanteil von 2008 auf 16 % zu verdoppeln. Das Land fördert den 3,6 km langen Bau des wichtigen Radwegeabschnitts mit rund 1,5 Mio. Euro. B241 In der Ortsdurchfahrt Claus thal- Zellerfeld wird die B241 grundhaft saniert. Dies betrifft die gesamten Oberflächen sowie die Erneuerung der Kanäle, Leitungen und Kabel. Die Länge des Baufeldes beträgt rund 970 m und wird in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Oktober 2019 abgeschlossen. Die Baukosten der Gesamtmaßnahme werden etwa 3,5 Mio. Euro betragen. L234 An der L234 in der Ortsdurchfahrt Garstedt (Landkreis Harburg) werden Bauarbeiten zum Fahrbahnausbau, zur Erneuerung der Gehwege, der Bordanlagen und der Oberflächenentwässerung durchgeführt. Die Umsetzung der Baumaßnahme erfolgt in drei Bauabschnitten. Der erste und der zweite Bauabschnitt konnten bereits im Jahr 2017 fertiggestellt werden. Die Arbeiten im 3. Bauabschnitt begannen im Februar 2018 und werden voraussichtlich bis Ende Mai andauern. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1,1 Mio. Euro. B4 Seit Mitte März werden am Hasselkopftunnel im Zuge der B4 bei Braunlage (Landkreis Goslar) umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Für die Sanierung ist es notwendig, den Tunnel über den gesamten Zeitraum bis voraussichtlich November dieses Jahres vollständig zu sperren. Die Sanierungsarbeiten sind erforderlich geworden, da einerseits die Anforderungen an die Sicherheit und den Brandschutz von Tunnelanlagen in den letzten Jahren gestiegen sind und hier nachgerüstet werden muss, und andererseits die Bausubstanz des Tunnels durch den Einsatz von Streusalzen beschädigt wurde. Die Vollsperrung des Tunnels wird ebenfalls dazu genutzt, die Fahrbahndecke auf gesamter Breite von der Anschlussstelle Braunlage-Mitte bis zum Kreisel zu erneuern. Die geschätzten Baukosten liegen bei rund 5,3 Mio. Euro für die gesamten Sanierungsarbeiten. Foto: DAV/hin Asset Deals Strabag erwirbt Pötzl Asphalt Im Rahmen eines Asset Deals übernimmt die Strabag AG das komplette Personal sowie die Maschinen der Pötzl Asphalt Bau GmbH mit Sitz in Oberwiera, Sachsen, und integriert beides in die Strabag-Direktion Sachsen/Thüringen. Der Standort Oberwiera tritt ab sofort unter dem Markennamen „Strabag“ auf. Die früheren Geschäftsverbindlichkeiten der Pötzl Asphalt verbleiben bei der Pötzl Asphalt Bau GmbH. „Wir freuen uns, dass wir mit Pötzl Asphalt unsere Leistungen im Bereich Gussasphalt ausbauen können“, betont Wolfgang Vasicek, kaufmännischer Leiter der Strabag-Direktion Sachsen/Thüringen. Auch Hans und Klaus Pötzl, Geschäftsführer von Pötzl Asphalt, zeigen sich zufrieden über den Asset Deal: „Wir sind überzeugt, die richtige Entscheidung für die Entwicklung des Geschäftsbereichs und den Erhalt der Arbeitsplätze getroffen zu haben. Strabag bietet neben den regional geprägten Strukturen, in die der neue Standort in Oberwiera gut passt, auch die finanziellen Sicherheiten eines Großkonzerns.“ Pötzl Asphalt ist seit gut 25 Jahren erfolgreich am Markt, beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von jährlich etwa 6,5 Mio. Euro. Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens gehören der Einbau von Gussasphalt, der Handel mit Baustoffen, die Aufbereitung und der Verkauf von Gussasphalt sowie die Abdichtung und Sanierung von Beton. Rekordleistung der Strabag SE Die Pötzl Asphalt Bau GmbH wird in die Strabag- Direktion Sachsen/ Thüringen integriert. (Quelle: Strabag) Das österreichische Mutterunternehmen, die Strabag SE, kann gleichzeitig auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken. „Mit einer Rekordleistung schließen wir das Jahr, mit einem Rekordauftragsbestand gehen wir in das neue. Die Zeichen stehen auf eine unverändert starke Nachfrage in fast all unseren Kernmärkten“, fasst Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE, zusammen. Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2017 eine Rekordleistung von 14,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Anstieg um 8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Aufwärtsbewegung ist insbesondere auf den deutschen Verkehrswegebau und eine Anzahl an mittelgroßen österreichischen Hoch- und Ingenieurbauprojekten zurückzuführen. Auch in den zentral- und osteuropäischen Kernmärkten des Konzerns war eine Zunahme des Geschäfts zu beobachten. Im Jahr 2017 beschäftigte der Strabag-Konzern im Durchschnitt 72.904 Menschen. Mit der Steigerung der Leistung erhöhte sich der Personalstand gegenüber dem Vorjahr damit um rund 1.100 Personen bzw. 1 %. • 2|2018
Aktuell 11 Bemessungsgrundlage von Straßen Ermittlung der geeigneten Verkehrsnachfrage Bei der Bemessung von Verkehrsanlagen soll eine störungsfreie Abwicklung des Verkehrs sichergestellt werden, gleichzeitig soll eine ineffiziente Überdimensionierung vermieden werden. Mit der Einführung des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2001) kam in Deutschland die 30. Stunde der Dauerlinie der Verkehrsnachfrage zum Einsatz. Europäische Verkehrsstatistiken weisen die Verkehrsstärke in der 50. Stunde aus. Die BASt beauftragte deshalb den Lehrstuhl für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum, die Eignung der Verkehrsnachfrage in der 30. Stunde der Dauerlinie als Bemessungsgrundlage für Straßenverkehrsanlagen zu analysieren und alternative Verfahren zu prüfen. Von besonderem Interesse waren die Unterschiede zwischen einer Bemessung nach der 30. und 50. Stunde. Der angesetzte Schwerverkehrsanteil hat einen gravierenden Einfluss auf die Kapazitätsermittlung und somit auf die Bemessungsergebnisse. (Quelle: Bast) Die Forschungen in Bochum haben ergeben, dass bei Neu- oder Ausbauvorhaben von Autobahnen sich die Anzahl der Fahrstreifen als wesentlicher, beeinflussender Parameter erweist, der sich auf die Kapazität der Strecke auswirkt. Das früher gängige Verfahren einer überschlägigen Berechnung, die Bemessungsverkehrsstärke als Prozentwert des durchschnittlichen täglichen Verkehrs (DTV) zu ermitteln, erwies sich als sehr ungenau. Der angesetzte Schwerverkehrsanteil hat einen gravierenden Einfluss auf die Kapazitätsermittlung und somit auf die Bemessungsergebnisse. Bei vorwiegend von Urlaubs- und Freizeitverkehr geprägten Strecken entsteht der Großteil der staubedingten Zeitkosten in den 30 höchstbelasteten Stunden des Jahres. Bei Strecken mit überwiegendem Pendlerverkehr treten dagegen auch jenseits der 300. Stunde noch Zeitverluste auf. Für eine pragmatische Schätzung der Zeitverluste im Rahmen der volkswirtschaftlichen Bewertung von Neu- und Ausbaumaßnahmen an Autobahnen wird die Verwendung einer Potenzfunktion dritten Grades für alle Streckentypen vorgeschlagen, die anhand der Simulationsergebnisse kalibriert wurde. Die Bemessung nach einer n-ten Stunde der Dauerlinie hat sich im Ergebnis der Untersuchung als eine sinnvolle Grundlage für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen erwiesen. Die Wahl der n-ten Stunde wirkt sich insbesondere im Vergleich der 30. und 50. Stunde nur geringfügig auf die Bemessungsergebnisse aus. Im Sinne einer Harmonisierung der europäischen Statistiken erweist sich ein Wechsel von der 30. auf die 50. Stunde als sinnvoll. • Nachwuchskräfte Wieder mehr Lehrlinge im Baugewerbe Ende 2017 waren 36.868 junge Menschen in einer Ausbildung am Bau. Insgesamt haben 12.709 junge Menschen eine Ausbildung begonnen, das entspricht einem Plus von 7,4 % und ist der stärkste Anstieg seit 1994. In den neuen Bundesländern haben 2.091 junge Männer und Frauen eine Ausbildung in einem Bauunternehmen begonnen, das sind 253 (+13,8 %) mehr als vor einem Jahr. In den alten Bundesländern waren es 10.618 Personen, was einem Plus von 626 bzw. 6 % entspricht. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, wies darauf hin, dass die Branche über die Berufsbildungsumlage rund 325 Mio. Euro solidarisch an die Ausbildungsbetriebe und die Ausbildungszentren für die überbetriebliche Ausbildung ausschütte. „Um diese gemeinsame Finanzierung großer Teile unserer Ausbildung beneiden uns andere Branchen. Rechnet man die Kosten der Ausbildungsbetriebe, die auch noch zu bewältigen sind, hinzu, so investieren die Betriebe rund 600 Mio. Euro in ihren Berufsnachwuchs.“ Die Zahlen zeigen auch, dass die Attraktivität der Branche wieder deutlich zugelegt hat. Dazu haben sicher auch die zahlreichen Nachwuchswerbeanstrengungen der Mitgliedsverbände und Innungen beigetragen. „Hinzu kommt“, so Pakleppa, „dass sich der Arbeitsalltag auf der Baustelle aufgrund der ständigen technischen Weiterentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert hat. Längst gehört der Einsatz komplexer Maschinen und digitaler Technik zum Alltag auf der Baustelle. Heute ist in der Baupraxis weniger Muskelkraft, sondern umfangreiches Fachwissen, das stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden muss, gefragt.“ • Ein Grund für den Anstieg der Ausbildungszahlen: die ständige technische Weiterentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. (Quelle: DAV/hin) 2|2018
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