12 Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen Wie sehen die Ergebnisse und Auswertungen aus, die mit einer stationären kontinuierlichen Messeinrichtung an einer Asphaltmischanlage gewonnen wurden (Beispielanlage). (Quelle: DAV/hin) Gesamtkohlenstoff-Emissionen – Teil 2 Erkenntnisgewinne aus der Umsetzung an einer Asphaltmischanlage In Vorbereitung auf den Einsatz einer kontinuierlichen Messeinrichtung für Gesamt kohlenstoff (Gesamt-C) wurden Messungen an Asphaltmischanlagen durchgeführt, um vertiefende Erkenntnisse zur Höhe der zu erwartenden C-Gesamt-Emissionen unter ständig wechselnden Produktionsbedingungen zu erhalten (s. asphalt 8/2018 „ Gesamtkohlenstoff-Emissionen – Teil 1: Erfahrungsgewinn aus Eigenmessungen). Über die Ergebnisse und Auswertungen, die mit einer stationären kontinuierlichen Messeinrichtung an einer der Anlagen gewonnen wurden, berichten wir im vorliegenden zweiten Teil 2. Von Dr.-Ing. Annett Schröter, Ralf Hertrampf, Benjamin Leipold 1|2019
Schwerpunkt: Emissionen aus Asphaltmischanlagen 13 Im Rahmen der aktuellen Genehmigungs- und Überwachungsverfahren durch die jeweils zuständigen Behörden zeigt sich, dass die Forderung nach einer kontinuierlichen C-Gesamt-Messung deutschlandweit durchgesetzt werden soll. Betroffen kann davon ein Großteil der ca. 600 Anlagen in Deutschland sein. Grundlage dafür bilden die in Nummer 5.3.3.2 beschriebenen Anforderungen der TA Luft: • Massenstromschwelle für eine kontinuierliche Überwachung für organische Stoffe, angegeben als Gesamtkohlenstoff: 2,5 kg/h. Für die Bestimmung des Massenstroms sind gemäß Nr. 5.3.3.1 der TA Luft die Festlegungen des Genehmigungsbescheides – nicht die tatsächlichen Emissionen – maßgebend. Bei Überschreitung des genannten Massenstroms soll eine Überwachung relevanter Quellen durch kontinuierliche Messungen gefordert werden. Auf die Messung kann unter bestimmten Umständen verzichtet werden, wenn durch andere Prüfungen, z. B. durch fortlaufende Feststellung der Wirksamkeit von Einrichtungen zur Emissionsminderung z. B. durch Messung der Brennkammertemperatur bei einer thermischen Nachverbrennung anstelle der Messung der Massenkonzentration der organischen Stoffe, der Zusammensetzung von Brennoder Einsatzstoffen oder der Prozessbedingungen, mit ausreichender Sicherheit festgestellt werden kann, dass die Emissionsbegrenzungen eingehalten werden. Zu beachten ist, dass gemäß Nr. 5.3.3.1 auf die Forderung nach kontinuierlicher Überwachung einer Quelle verzichtet werden soll, wenn diese weniger als 500 Stunden im Jahr emittiert. 75 % aller deutschen Asphaltmischanlagen haben eine tatsächliche Stundenleistung von nicht mehr als 160 t pro Stunde, mit einer durchschnittlichen Auslastung von mehr als 50 % bezogen auf die theoretisch mögliche Produktionsleistung. Wesentlicher Grund dafür ist die diskontinuierliche Arbeitsweise, sowohl zeitlich als auch rezepturmäßig. Mehrere Asphaltmischanlagen in unterschiedlichen Bundesländern erproben derzeit den Einsatz einer kontinuierlichen Messeinrichtung. Dabei kommen Messsysteme unterschiedlicher Anbieter zum Einsatz. Im Folgenden wird der Erkenntnisgewinn an einer Asphaltmischanlage beschrieben, die die kontinuierliche Messung seit 2018 betreibt. Modellanlage und installierte kontinuierliche Messung Der Mischturm, die Entstaubung und das Verladesystem der Anlage wurden 2017/2018 grundlegend erneuert. Die Zugabe des Recyclingasphalts in den Mischer erfolgt ausschließlich kalt, also ohne vorherige Trocknung. Der maximal mögliche Volumenstrom der Absaugung beträgt 97.800 m 3 /h. Als Hauptbrennstoff wird Braunkohlestaub verwendet, der bei Bedarf durch Heizöl ersetzt werden kann. Als Mineralstoffe kommen Grauwacke und dolomitisierter Kalk zum Einsatz und werden in einer 10 x 2,2-m- Trockentrommel mit einer maximalen Feuerungswärmeleistung von 16,3 MW getrocknet. Im Zuge der Erneuerung der Mischanlage wurde eine kontinuierliche Messeinrichtung für C-Gesamt vom Hersteller Dr. Födisch GmbH verbaut. A C Position des Volumenstrommessgeräts ist durch die Position A markiert. Die Gasentnahmesonde (B) ist durch eine geschützte Zuleitung mit dem Messgerät im Container verbunden. Im Container (C) befinden sich die gesamte restliche Messtechnik und der Kompressor, um den entsprechenden Druck für den Betrieb des FID bereitzustellen. (Quelle: amo) B 1|2019
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