42 Technik Fliegl Robust und mit hoher Nutzlast Der zweiachsige Stonemaster (Sattelkipper Stahl) bietet eine hohe Nutzlast, gleichzeitig ist die Mulde leicht und niedrig. Andere Details machen das Fahrzeug wirtschaftlich, sicher und robust. Darüber hinaus zählt im Kipper segment vor allem Nutzlast. Nach Angaben von Fliegl kann der Stonemaster 1.000 kg mehr aufnehmen als vergleichbare Sattelkipper. Der Stonemaster hat ein Ladevolumen von 24,5 m³. einmal anecken, bleibt die Mulde somit in Form. Auch die Planenbefestigung wurde praxisgerecht entwickelt: Fliegl verzichtet auf die üblichen Seilringe, die schnell verbiegen; stattdessen wird das Seil in spezielle Aussparungen in der Muldenaußenwand eingehakt. Gut geschützt befinden sich auch die Planenablagen auf der Innenseite der Mulde. Sollte es doch einmal einen Anfahrschaden geben, sind die eingehängten Halter blitzschnell getauscht – ohne Schweißen, ohne Werkzeug. Die Seitenteile der nutzlastoptimierten Mulde bestehen aus 3 mm dickem verschleißfestem Stahl; der Boden ist im vorderen Bereich 4 mm dick, in der höher belasteten Abschüttzone sind es 5 mm. Dank konischer Form, die Mulde ist hinten 8 mm breiter als vorn, bleibt kein Ladegut hängen. Dafür sorgt auch die glatte Oberfläche ohne Anschläge im hinteren Bereich. Auch ohne zusätzliche Dichtung ist die gewölbte Membran-Klappe fast vollständig dicht, feuchtes Schüttgut bleibt in der Mulde. Damit beispielsweise Fräsgut nicht die Klappe von außen beschädigt, gehört eine einrollbare Schutzplane zum Lieferumfang. Die Funktion des Doppelgelenkscharniers der Heckklappe demonstriert Helmut Fliegl seinem Kunden persönlich und schwingt sich dafür in den Gabelstapler, mit dem er die Klappe anhebt. Beim Entladen kann das Scharnier deutlich weiter öffnen und so auch große Brocken prob- Die Stahl-Halbschalenmulde hat den Fuhrunternehmer Frank Schindhelm aus Coburg überzeugt, der seinen neuen Sattelauflieger persönlich in Triptis abholt: „Mit einer Tonne mehr Zuladung können wir am Tag rund 50 Euro mehr verdienen, das summiert sich“, sagt Schindhelm, der den ZHKS 330 sogleich auf die Waage rangiert. 4.580 kg Leergewicht zeigt die Digitalanzeige, und damit sogar weniger als im Angebot stand. Der Chef holt den Kippauflieger mit einer zweiachsigen Zugmaschine ab. Doch auch ein Dreiachser wäre willkommen. Denn Fliegl verbaut eine horizontal verstellbare Königszapfenaufnahme; damit lässt sich der Sattelkipper sowohl mit einer zwei- als auch einer dreiachsigen Zugmaschine bewegen. Alle Versorgungsanschlüsse sowie Schaufel und Besen befinden sich leicht erreichbar vorne am Fahrzeug. Nach dem Absatteln sorgen serienmäßige Kreuzverstrebungen an der 24-t-Zwei-Gang-Stützwinde für Standsicherheit. Bis zum nächsten Einsatz parkt der Hydraulikschlauch in seiner Halterung und liegt nicht auf dem Boden – so bleibt die Kupplung sauber. Der 250-bar-Hydraulikzylinder stammt von Hyva. „Bei diesem Fahrzeug haben wir uns mal etwas gegönnt, etwa Alufelgen und die automatische Reifenfüllanlage“, berichtet der langjährige Fliegl- Kunde, der vor allem Schüttgüter fährt. Künftig sorgt der TIS für gefüllte Reifen. Ebenfalls automatisch und pneumatisch klappt der Unterfahrschutz ein, sobald sich die Mulde hebt, und wieder aus, sobald sie sich senkt. Der Obergurt beim Stonemaster besteht aus einer doppelten Stahllage mit 8 mm Dicke. Sollte der Bagger oder Radlader beim Beladen doch 6|2020
Technik 43 lemlos abkippen. Das Kippgelenk der Mulde wird ab Werk mit Kupferpaste geschmiert, die deutlich länger haftet als herkömmliches Fett. Mit nur 1.450 mm Höhe ist die Mulde niedriger als das Fahrerhaus. Durch den geringeren Luftwiderstand sollen sich bis zu 8 % Kraftstoff einsparen lassen. Ein Kippstabilisator hätte Frank Schindhelm einen Unfall erspart, sein alter Sattelauflieger stürzte beim Abladen um. Fliegls patentiertes Drive-On-System hilft, solche Unfälle zu vermeiden. Drive On kombiniert einen Kippstabilisator mit einer Anfahrhilfe und funktioniert rein mechanisch, das System wiegt nur 26 kg. Beim Abkippen klappen auf Knopfdruck zwei stabile Metallstützen aus und stellen eine Verbindung zwischen Achse und Rahmen her. Seitliche Wankbewegungen der aufgerichteten Mulde werden dadurch verhindert. Nach dem Absenken springen die Stützen automatisch in ihre Ausgangsposition zurück. Durch das Anheben der ersten Achse werden beim Dreiachser (DHKS) zudem 2,8 t des Aufliegergewichts auf die Sattelplatte verlagert – das sorgt für Stabilität beim Entladen. Nach dem Absenken der Mulde drücken sogar 6,7 t auf die Antriebsachse und ermöglichen so mehr Traktion auf losem Untergrund. Kostensparender Nebeneffekt des Drive-On-Systems: Die Gummiblöcke in den Luftfederbälgen halten länger, da die Bälge nicht mehr vollständig komprimiert werden. Die Arme der Luftfederaufnahmen befinden sich an der tiefsten Stelle des Fahrzeugs und sind ständig Schmutz und Feuchtigkeit ausgesetzt. Fliegl verzinkt daher die Luftfederarme und bietet zehn Jahre Anti-Rost-Garantie. VERSCHLEISSFESTER STAHL Kontakt: www.fliegl-fahrzeugbau.de Die konische Mulde ist nur 1.450 mm hoch (Quelle: Fliegl) ÜBERRAGENDE BEARBEITBARKEIT FÜR MEHR PRODUKTIVITÄT • Exzellente Kaltverformungseigenschaften und Schweißbarkeit • Überlegene Verarbeitbarkeit, enge Toleranzen, hohe Oberflächenqualität und Konstanz QT.nlmk.com NLMK DEUTSCHLAND GmbH Eutelis-Platz 2 40878 Ratingen T: +49 2102 5513 - 600 E: quard@eu.nlmk.com 6|2020
Laden...
Laden...
Laden...