34 Technik Mit dem Projekt „Kleiner Kiel-Kanal“ hat die Stadt Kiel die Holstenbrücke zu einer Platzfläche mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. (Quelle: DAV/hin) Gestalten mit Asphalt Neues Leben für die Innenstadt Wenn Stadtplaner, Tourismusexperten und Historiker an einem Strang ziehen, kommt Erstaunliches dabei heraus. Zu bewundern ist ein solches Zusammenspiel in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel, wo die Stadtplanung aufgrund alter Karten vorangetrieben wurde. Ziel der unter dem Arbeitstitel „Kleiner Kiel-Kanal“ laufende Baumaßnahme ist es, die Innenstadt neu zu beleben und für bessere Aufenthaltsqualität zu sorgen. Zu einem zentralen Punkt und Blickfang wurde dabei eine beschichtete Asphaltfläche. Von Bernd Hinrichs Noch hat das Projekt an der Ostsee nur einen Arbeitstitel. Die Namensdiskussionen in Kiel werden mit der typisch norddeutschen, moderaten Emotionalität geführt. Wie soll das neue Gebiet denn nun heißen? Altstadt-Fleet, Holsten-Fleet oder Kleiner Kiel-Kanal? Geht es nach historischer Authentizität, wäre „Kleiner Kiel-Kanal“ vermutlich die beste Lösung, denn die Altstadt der Landeshauptstadt war ursprünglich eine Halbinsel. Umgeben von der Förde einerseits und dem sogenannten „Kleiner Kiel“ andererseits. Beide Gewässer waren durch einen Kanal miteinander verbunden. Dieses Stadtbild von einer wasserumschlossenen Altstadt soll mit dem Bauvorhaben wiederhergestellt werden. Besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Holstenbrücke, die parallel zum Kanal verläuft 6|2020
Technik 35 und lediglich für Fußgänger, Taxen sowie Radund Busverkehr freigegeben ist. Sie soll die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich der Innenstadt wesentlich erhöhen. Auf der Brücke ist eine dreifarbige Beschichtung des Asphalts ausgeführt worden. Andreas Lade, verantwortlicher Projektleiter beim Tiefbauamt der Stadt Kiel, ist gespannt: „Die ersten Ideen hierzu gab es bereits vor 20 Jahren. Bei dem Projekt handelt es sich um die symbolische Wiederherstellung des alten Zustandes.“ Erd- und Asphaltarbeiten Plan der bgmr Landschaftsarchitekten zur Umgestaltung der Holstenbrücke. (Quelle: bgmr Landschaftsarchitekten) Der Asphalt für das Prestigeprojekt wurde von der Asphaltmischwerk Kiel AMK GmbH geliefert und von SAW GmbH & Co KG eingebaut. Kai Thomsen, Abteilungsleiter Asphaltstraßenbau bei SAW, weiß, welche Besonderheit das Kieler Projekt bot: „Das große öffentliche Interesse und das Zeitmanagement sind aufgrund der außerordentlichen Optik und des festen Bauzeitplans immer im Fokus gewesen – so war die Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Firmen essenziell ausschlaggebend.“ Für die gesamte Baumaßnahme mussten insgesamt 7.000 m³ Erdaushub fortgeschafft werden. Der Einbau der Frostschutzschicht und der Schottertragschicht bedeutete nochmals rund 5.000 m³ Materialbewegung. Der Asphaltoberbau musste ganz besonderen Ansprüchen genügen, wie Dr.-Ing. Jens Kruschwitz, Leiter Abteilung Verkehrswegebau Der Staubbefeuchtungsmischer DUSTFIX Für Asphaltfüller, Gesteinsstaub und andere Füllstoffe von 10-80 m³/h. Ohne Staub sieht‘s besser aus. Mehr Informationen auf www.mapgmbh.com 6|2020
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