38 Technik Selektives Fräsen Die Basis für hochwertiges Asphaltrecycling [Von Jutta Dietz] Die Wiederverwendung von Ausbauasphalt ist ökonomisch, ökologisch und bautechnisch sinnvoll. Das selektive Fräsen leistet dabei vor dem Hintergrund knapper werdender Baustoffe einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen. Mit dieser Methode lässt sich der wertvolle Baustoff so abtragen, dass er – so, wie es das Gesetz vorschreibt – möglichst hochwertig recycelt werden kann. Das ist kein Hexenwerk, sofern bei der Ausschreibung, Planung und Ausführung einige technische Randbedingungen beachtet werden. Lagenweises Fräsen: Im Vordergrund ist die Oberkante des ungebundenen Oberbaus zu erkennen, in der Mitte der Fahrbahn wurden bereits Deck- und Binderschicht abgefräst. Im Hintergrund ist das Asphaltpaket noch komplett. (Quelle: VESF) Ziel des selektiven Fräsens ist es, die einzelnen Asphaltschichten separat abzutragen. So kann jeder Rohstoff „entsprechend seiner Art, Beschaffenheit, Menge und Inhaltsstoffe hochwertig“ weiterverwendet werden. So fordert es das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Für das Asphaltrecycling bedeutet dies: die verschiedenen Asphaltschichten sind „zur Verwertung getrennt zu halten und zu behandeln“. Kurz: lagenweises Fräsen von Asphaltdeck-, -binder- und -tragschichten. Moderne Kaltfräsen können das mithilfe der Nivellierautomatik. Üblicherweise wird die Dicke der abzutragenden Schicht, die Frästiefe, in der Ausschreibung grob und vor Ort im Detail festgelegt. Damit die Fräse den Belag genau in der geforderten Stärke ausbaut, tasten mechanische oder optische Sensoren an den Kaltfräsen eine Bezugsebene, auch Referenzfläche genannt, ab. Die Automatik sorgt dann für die Einhaltung der Frästiefe. Welche Sensor-Technologie und welche Sensor-Anordnung geeignet ist, ergibt sich aus den Gegebenheiten vor Ort. Der erforderliche Gerätepark ist auf jeden Fall bei Europas Fräsdienstleistern vorhanden. Hinweise in der Ausschreibung helfen den Fräsdienstleistern dabei, geeignete Maschinen und Technologien anzubieten bzw. einzuplanen. Allerdings sind die verschiedenen Sensoren und Nivellierverfahren unterschiedlich aufwendig in Vorbereitung und Anwendung und liefern unterschiedlich präzise Ergebnisse. Eine Trennung der Schichten zum separaten Recycling ist aber in den meisten Fällen 6|2018
Technik 39 Die 4 cm dicke Deckschicht und die 8 cm starke Binderschicht wurden hier in zwei Arbeitsschritten separat gefräst. möglich. Informationen zu den Nivellierverfahren gibt es auf der Webseite des VESF (www.vesf-ev.com), dem Verband Europäischer Straßenfräsunternehmungen. In der Regel wirkt sich auch die Betreuung durch Entscheider des Bauherrn positiv auf die Qualität des Fräsgutes aus. Denn oft zeigt sich bei Fräsbeginn vor Ort: die tatsächlichen Schichtdicken weichen von den Planungsdaten ab. Welche Frästiefe dann angesetzt wird, um möglichst sortenreines Fräsgut zu erhalten, muss die Bauleitung ad hoc vor Ort entscheiden. Daher begrüßen die Fräsdienstleister es, wenn entsprechend befugte Mitarbeiter die Baumaßnahmen begleiten – insbesondere beim Fräsen stark verformter Beläge. Um einen hohen Reinheitsgrad gerade beim Abtrag der Deckschichten zu erzielen, muss die Frästiefe so gewählt werden, dass – auch bei veränderlichen Schichtdicken – kein Material der darunterliegenden Schicht mit aufgenommen wird. Denn: Fräsen können zwar die vorgegebene Frästiefe exakt einhalten, aber sie haben keine Kaltrecycling mit dem Schnorpfeil-Mixpaver: Kosten sparen – Rationell arbeiten – CO 2 reduzieren Heinz Schnorpfeil Bau GmbH Kastellauner Straße 51 56253 Treis-Karden www.schnorpfeil.com Tel.: 02672 69 - 0 Fax: 02672 69 - 50 6|2018
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