22 Vor Ort VDBUM-Branchentreff Innovative Entwicklungen im Straßenbau Am 9. und 10. Juli führte der Verband der Baubranche, Umweltund Maschinentechnik (VDBUM) seinen Branchentreff durch. Rund 80 Teilnehmer nahmen die Einladung an und fanden sich in Boppard bei Bomag ein. Neben dem fachlichen Teil standen ein geselliger Abend sowie eine Werksbesichtigung auf dem Programm. Seit 1957 werden in Boppard am Rhein bei Bomag Baumaschinen für den Straßenbau produziert. Was liegt da näher, als an diesem Ort einen Branchentreff zum Thema innovative Entwicklungen im Straßenbau durchzuführen. „Mit dieser Veranstaltungsreihe greifen wir in unregelmäßigen Abständen die Themen auf, die unsere Mitglieder aktuell sehr beschäftigen“, erläutert Wolfgang Lübberding, Geschäftsstellenleiter beim VDBUM. Dazu gehören beispielsweise die Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr. Thomas Vogel, BG Bau, erläuterte in diesem Zusammenhang wichtige Aspekte der Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A5.2. Er führte aus, dass StVO und RSA nicht für den Schutz der Beschäftigten gelten, sondern ausschließlich der Lenkung und Leitung des Verkehrs dienen. „Zurzeit müssen die Schutzmaßnahmen, beispielsweise Sicherheitsabstände oder freie Bewegungsfläche, im Einzelfall im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung ermittelt und festgelegt werden“, erläutert Vogel. Erst nach der offiziellen Verabschiedung der ASR A5.2 Straßenbaustellen besteht Rechts- und Planungssicherheit. Über die Flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDVK) im Erdbau sprach Hans Josef Kloubert von Bomag. Anhand von praktischen Beispielen, etwa dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke der Beate Volkmann erläuterte die Vorteile von Straßenbau 4.0. Bahn zwischen Ulm und Stuttgart oder dem neuen Flughafen in Istanbul, stellte er Stärken und Schwächen des Verfahrens heraus. Er führte aus, dass die FDVK die Verdichtungsarbeiten optimiert und zu einer höheren Verdichtungsleistung führt. „Auf der anderen Seite müssen wir allerdings auch festhalten, dass die Walzenfahrer mit diesem System oft alleine gelassen werden. Damit FDVK sinnvoll eingesetzt werden kann, müssen Eigenüberwachung und Bauleitung stärker mit eingebunden werden“, forderte Kloubert. Christoph Kolle, ebenfalls von Bomag, äußerte sich zur Effizienzsteigerung im Straßenbau mit Fertigern und Beschickern. Dabei gab er in seinem Vortrag nicht nur einen kurzen Überblick über die entsprechenden Bomag-Maschinen, sondern erläuterte zudem die Wichtigkeit von Beschickereinsätzen ab einer bestimmten Baulosgröße. Den Gut besucht: der Branchentreff des VDBUM bei der Bomag. 6|2018
INDUSTRIEAUFZÜGE Vor Ort 23 Abschluss des ersten Tages bildete eine Schiffstour auf dem Rhein, bei der neue Kontakte geknüpft und bereits bestehende intensiviert werden konnten. Der zweite Tag begann dann mit einem Thema, das derzeit ganz oben auf der Prioritätenliste von Bauunternehmen und Baumaschinenherstellern steht: Straßenbau 4.0. Beate Volkamnn von Praxis EDV führte aus, wie man mittels BIM und Leanmanagement Sicherheit und Transparenz auf der Baustelle schaffen kann. Sie führte aus, dass eine vernetzte Baustelle dafür sorgt, dass weniger Reklamationen bzw. Abzüge infolge von Stillständen am Asphaltfertiger entstehen und eine kontinuierliche Verbesserung der Einbauprozesse erfolgt. Volkmann konstatiert: „Durch den digitalen Datenaustausch haben wir auf der Baustelle eine große Zeit- und Kostenersparnis.“ Dr. Roland Utterodt, Leiter der Bearbeitergruppe „Kennwert Asphaltverdichtung“ in der FGSV, kam dann noch einmal zurück zum Thema Verdichtung. Er erläuterte, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hier einen einzigen aussagefähigen Kennwert möchte, mit dem auf die erzielte Raumdichte geschlossen werden kann. „Deshalb“, so Utterodt, „soll gemeinsam mit den Herstellern versucht werden, eine Basislösung zu erarbeiten, auf die sie ihre eigenen Entwicklungen zur zusätzlichen Interpretation der Ergebnisse aufsetzen können.“ Dabei soll die Vorgehensweise zur Ermittlung des Kennwertes vorgegeben werden, aber die Hersteller sollen grundsätzlich ihre eigene Hardware nutzen können. Dr. Roland Utterodt über die FDVK. (Quelle: DAV/hin) Stefan Volz, Volz Consulting, präsentierte im Anschluss unter der Überschrift „Logistik für unterbrechungsfreien Asphalteinbau“ die Lösungen seiner Firma und erläuterte, wie BIM die Einbauprozesse verbessern kann. Den Abschluss des Vortragsprogramms bildeten die Ausführungen von Michael Hennrich von der BMTI, der maschinentechnischen Servicedienstleisterin der Strabag. Er stellte Bauvorhaben mit Sonderprofileinbau für Test- und Erprobungsstrecken vor. Die Herstellung von Teststrecken für die Neu- und Weiterentwicklung von Fahrzeugen bzw. dem richtigen Umgang mit Fahrzeugen in Extremsituationen stellen für die bauausführenden Firmen besondere, nicht alltägliche Herausforderungen dar. In seiner Präsentation hat er exemplarisch einen Überblick über die Anforderungen und die maschinentechnisch ergriffenen Lösungen aufgezeigt. „Diese Anforderungen betreffen beispielsweise die besonderen Mischgutrezepturen und Ebenheitsanforderungen oder die Walzvorgaben im Leistungsverzeichnis wie Walzgeschwindigkeit, Walzschema, Bandagendurchmesser oder Linienlasten“, erläuterte Hennrich. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Werksbesichtigung. Hin Aufzüge für Asphaltmischanlagen GEDA vereint über acht Jahrzehnte bewährtes Know-How mit kontinuierlicher Weiterentwicklung, einzigartiger Qualität und Langlebigkeit. Die permanent installierten Personen- und Materialaufzüge sowie Transportbühnen von GEDA bieten eine effiziente, kraftsparende und sichere Alternative zum Treppenturm. Verschiedene Ausführungen mit Tragfähigkeiten bis 2000 kg bzw. 20 Personen erlauben die Anpassung an individuelle Anforderungen. info@geda.de 6|2018 www.geda.de
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