42 Technik Vögele Spitzentechnik besteht im Hochgebirge Straßenbau im Gebirge gilt vielen als Königsdisziplin: Das steile Gelände verlangt der Technik und der Logistik im Vergleich zu Baumaßnahmen im Flachland einiges ab. Mit dem Super 1803-3i von Vögele, eine Maschine der Universal Class, lässt sich eine Vielzahl an Baumaßnahmen bewältigen, wie sie für den Alpenraum charakteristisch sind. Das stellte der Radfertiger einmal mehr im österreichischen Tirol unter Beweis. Ein malerisches Bergdorf, ein berühmtes Skigebiet und Startpunkt einer spektakulären Passstraße: Die Baumaßnahme in Hochgurgl war auch für das Einbauteam des ausführenden Bauunternehmens Swietelsky nicht alltäglich. Hier galt es, auf einer Höhe von 2.100 m die Start- und Landefläche für Helikopter zu vergrößern. Sie gehört zu einer Mautstation der Timmelsjoch-Hochalpenstraße, die das österreichische Tirol mit dem italienischen Südtirol verbindet und auf einer Höhe von 2.474 m den höchstgelegenen Straßengrenzübergang Österreichs passiert. Die spektakuläre Strecke ist eine alpine Legende, die nur einige Monate im Jahr schneefrei gehalten und für den Verkehr freigegeben werden kann. Einsätze in der Alpenregion stellen hohe Anforderungen an Baumaschinen. Neben der Arbeit in großer Höhe, wo die Luft immer dünner wird, ist auch das Gelände an sich eine He rausforderung. So sind häufig enorme Steigungen zu bewältigen und gleichzeitig enge Kurvenradien herzustellen. „Tirol ist Vögele- Land“, sagt deshalb Andreas Berkmann, Bauleiter Asphalt- und Straßenbau bei Swietelsky. Die ausgereifte Maschinentechnik von Vögele beweist sich gerade auch unter schwierigen Einsatzbedingungen. Transport auf eigener Achse Das österreichische Bauunternehmen mit Stammsitz in Linz vertraut auf einen Vögele- Radfertiger Super 1803-3i. Der Grund: Seine Lenkung ermöglicht den Einbau enger Kurvenradien, der Allradantrieb sorgt für hohe Traktion. Hinzu kommt, dass Vögele Radfertiger auf eigener Achse mit bis zu 20 km/h fahren können. Damit kommen sie schnell auch zu sol- Der Super 1803-3i meistert enge Radien und große Steigungen – und kann auf eigener Achse zur Baustelle fahren. 5|2020
Technik 43 Der Super 1803-3i im Überblick • Maximale Einbaubreite 8 m • Maximale Einbaukapazität bis 700 t/h • Transportbreite 2,55 m • Radfahrwerk mit pendelnd gelagerten Vorderrädern, davon zwei, optional vier angetrieben (6x4- oder 6x6-Antrieb) • Lenkbremse Pivot Steer für signifikante Verkleinerung des Wendekreises (3,50 m statt 6,50 m) Einbaubohle AB 500 TV: Die Ausziehbohle ist mit allen Vögele-Asphaltfertigern der 2,5-m-Klasse kombinierbar und deckt Einbaubreiten von 2,55 bis 8,5 m ab. chen Einsatzorten, wo sich Tieflader schwertun. Von Vorteil ist das Radfahrwerk auch beim Umsetzen, was sich in Tirol zeigte. Hier wurde jede Bahn in derselben Richtung eingebaut, weshalb der Super 1803-3i stets zum Ausgangspunkt zurückfahren musste. Diese Strecke legte er schneller als jeder Raupenfertiger zurück. Ein weiterer Vorteil des Radfertigers ist eine Option, welche die Wendigkeit des Super 1803-3i weiter steigert: die Lenkbremse Pivot Steer. Sie bremst bei starkem Lenkeinschlag automatisch das kurveninnere Hinterrad hydraulisch ab und reduziert den Außenwenderadius auf 3,50 m. Ohne Pivot Steer sind es 3 m mehr. Weil keine Schubkräfte berücksichtigt werden mussten, wie sie auf Straßen immer dann entstehen, wenn Fahrzeuge zum Beispiel bremsen, konnte auf die Asphaltbinderschicht verzichtet werden. Dadurch folgte auf die Asphalttragschicht direkt die Asphaltdeckschicht. Für eine gute Vorverdichtung und Ebenheit der Fläche sorgte der Super 1803-3i mit der ausziehbaren Bohle AB 500 TV. Diese verdichtete die Schichten mit den Verdichtungsaggregaten Tamper und Vibration. Die Einhaltung der Schichtstärken nahmen die beiden Bohlenbediener von Swietelsky manuell vor. Bei der Asphalttragschicht waren es 10 cm, bei der Asphaltdeckschicht 4 cm. WMG und HMG gemäß H RepA Asphaltdeckschicht direkt auf Asphalttragschicht Auf der Baustelle in Hochgurgl vergrößerte der Super 1803-3i den Helikopter-Start- und Landeplatz mit Hangar um zwei Drittel auf eine Fläche von rund 4.100 m 2 . Dadurch können von hier aus künftig bis zu vier Helikopter starten und landen. Der Standort dient als Basisstation für Lufttransporte, Rettungs- und Notdienste sowie Lawinensprengungen. Der Asphaltaufbau dieser Luftverkehrsfläche unterscheidet sich etwas vom konventionellen Straßenbau. Auf der Baustelle in Hochgurgl vergrößerte der Super 1803-3i den Helikopter-Startund Landeplatz mit Hangar um zwei Drittel auf eine Fläche von rund 4.100 m². Warm- und Heißasphalt aus einer Hand Carl Ungewitter TLA GmbH & Co. KG www.mprs.info 5|2020
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