40 Technik Quast Damit Fertiger und Walze kommunizieren Anfang Juli wurden am Stammsitz der Moba in Limburg die Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Quast“ präsentiert. Auftraggeber ist die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast). Ziel von „Quast“ war es, fünf maßgebliche Belagsparameter – Belagsbreite, -dicke, -querprofil, Längsebenheit und Verdichtungsgrad – nicht erst nach Fertigstellung des Einbauprozesses durch Einbaubohle und Walzen zu prüfen, sondern mit einem neuen Lösungsansatz die Qualitätsüberwachung flächendeckend schon während des gesamten Bauprozesses erfolgen zu lassen. In dem Forschungsprojekt wurden neue Messverfahren entwickelt, sodass das übergeordnete Forschungsziel – eine flächendeckende Qualitätsüberwachung am Ende des Einbauprozesses, das heißt während des Walzeneinsatzes – sicher erreicht werden kann. Der letzte Walzübergang liefert den Ist-Wert für die fünf erstellten Belagsparameter, die mit den vorgegebenen Soll-Werten verglichen werden können. Bei unzulässigen Abweichungen ist dann eine gezielte Korrektur in Echtzeit schon während des Einbauprozesses an einer oder gegebenenfalls auch gleichzeitig an mehreren Stellen des Einbauprozesses möglich. Zwar findet eine Überwachung der relevanten Parameter auch schon vor dem Einsatz der Walze statt, wie Vorstandsmitglied Alfons Horn von Moba erläutert: „Mit unseren Produkten überwachen wir beispielsweise schon die Temperatur im Beschicker- und Fertigerkübel, an der Förderschnecke und direkt hinter der Bohle.“ Auch die Schichtdicke des eingebrachten Belags wird direkt hinter der Einbaubohle gemessen. Die Ergebnisse der Walzenmessung gestatten allerdings den direkten Soll- und Ist-Vergleich des fertigen „Produktes Straße“. Auftraggeber ist die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast), die gemeinsam mit ihren Partnern, TH Köln, Kölner Labor für Baumaschinen (KLB), Androtec, Moba Mobile Automation, Bomag, TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation (Strabag) und RWTH Aachen, an der Realisierung des Vorhabens gearbeitet hat. Bei der Vorstellung anlässlich des Abschlusses des Projektes erläuterte Oliver Ripke, stellvertretender Referatsleiter bei der Bast, die Historie von „Quast“: „Das Forschungsvorhaben hat sich direkt aus dem Past-Vorhaben entwickelt. Und auch jetzt ist nicht Schluss. Mit Robot 4.0 ist bereits ein Nachfolgeprojekt in Arbeit.“ Prof Alfred Ulrich vom KLB und verantwortlicher Projektleiter stellte dann das Forschungsvorhaben vor: „Im Grunde geht es darum, dass die Walze nicht nur als Verdichtungsmaschine genutzt wird, sondern gleichfalls als Mess- 01 02 03 5|2019
Technik 41 instrument.“ Dabei komme es vor allem darauf an, dass sämtliche Arbeitsschritte autonom ablaufen und lediglich der Fertigerfahrer noch eine Kontrollfunktion hat. Die Ergebnisse von „Quast“ aus Sicht von Moba hat Horn vorgestellt. Das Unternehmen hat wesentliche Ansätze für die Produktentwicklung aus dem Forschungsvorhaben ziehen können. „Aber eines ist völlig klar“, führt Horn aus, „zukünftig wird die Installation der Messsysteme nicht vom Bedienpersonal der Baumaschinen übernommen werden können.“ Zu komplex ist deren Handhabung geworden. Es müsse daher ein „Plug-and-Play“-Konzept entwickelt werden, das sowohl stabiles, störungsfreies und robustes Arbeiten ermögliche. • 04 Bild 01 Bild 02 Bild 03 Bild 04 Bild 05 Bild 06 Vorführeinbau zur Vorstellung der Ergebnisse des Quast-Forschungsvorhabens. Bestaunen interessiert den Einbauprozess (v. l. n. r.): Stefan Kübler (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – BMVI), Oliver Ripke (Bast) und Rudi Bull-Wasser (Bast). (Quelle: DAV/hin) Zukünftig sollen alle relevanten Informationen beim Fertigerführer zusammenlaufen. Alfons Horn: Die Installation der Messsysteme kann künftig nicht mehr vom Bedienpersonal der Baumaschinen übernommen werden. Prof. Alfred Ulrich: Bei „Quast“ wird die Walze zum Messinstrument. Auf dem Firmengelände von Moba wurde ein Testeinbau vorgeführt. 05 „Das Forschungsvorhaben hat sich direkt aus dem Past-Vorhaben entwickelt. Und auch jetzt ist nicht Schluss.“ 06 5|2019
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