NEWS Zero Waste Europe Unverpackt geht auch und macht Sinn Verpackungsabfälle machen einen bedeutenden Bestandteil der weltweiten Abfallmenge aus, insbesondere Einwegverpackungen für Lebensmittel gelten, so Zero Waste Europe, als „Symbol der Wegwerfkultur“. Nach den neuesten Zahlen erzeugt jeder deutsche Bundesbürger 220,5 kg Verpackungsabfälle pro Jahr, wovon fast 85 Prozent verbrannt, deponiert und ins Ausland exportiert werden. Als Antwort auf dieses wachsende Problem eröffnete Marie Delaperrière 2014 in Kiel den ersten deutschen einwegverpackungsfreien Laden „Unverpackt”. Wie funktioniert es? Unverpackt ist ein Lebensmittelladen der anderen Art: Alle Produkte werden lose oder im Pfandsystem verkauft. Entlang der Lieferkette wird weiteres Verpackungsmaterial eingespart, indem möglichst unverarbeitete und regionale Lebensmittel bezogen werden. Auf diese Weise spart Unverpackt Verpackungen sowohl im B2C-Bereich (Business to Consumer) als auch entlang der gesamten Lieferkette, einschließlich B2B (Business to Business), und vermeidet gleichzeitig Lebensmittelabfälle. Seit seiner Eröffnung strebt das Geschäft die drastische Reduzierung von Verpackungsmüll und die Förderung kurzer Lieferwege an. Darüber hinaus werden Kunden motiviert, ihr Konsumverhalten im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu überdenken. Der wirtschaftliche Erfolg von Unverpackt zeigt die Umsetzbarkeit des Konzepts im Kontext etablierter Lebensmittelmärkte. Zero Waste Europe hat dazu in seiner Reihe „Consumption & Production Case Studies“ die Fallstudie Unverpackt veröffentlicht. Die Publikation ist Teil einer neuen Reihe von Fallstudien, in denen Zero Waste Europe Städte, Unternehmen und Einzelpersonen vorstellt, die aktuelle Geschäftsmodelle hinterfragen und eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen anstreben. www.zerowasteeurope.eu Messe München & VDMA IFAT als Treiber der Kreislaufwirtschaft – auch bei Baustoffen Der VDMA-Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik präsentiert auf der IFAT 2020 neben den Praxistagen Biomasse erstmals auch die VDMA Crushing Zone. Die VDMA Crushing Zone ist dabei ein wesentlicher Baustein des umfangreichen Angebotes der IFAT 2020 zum Themenschwerpunkt Schadstoffmanagement, Abbruch, Aufbereitung, Straßenbau. Ob Plastik, Wasser oder Baustoffe – auf der IFAT finden Industrie und Kommunen die Technologien, um den gesamten Produktzyklus nachhaltig zu gestalten“, erklärt Philipp Eisenmann, Projektleiter der IFAT in München. Er möchte den Bereich Baustoff-Recycling auf der Messe weiter ausbauen, denn nachhaltiger Bau und dabei der Einsatz von Sekundärrohstoffen sind ein großer Hebel für den Klimaschutz. „Die Zeiten sind günstig: Der European Green Deal treibt die nachhaltige Entwicklung stärker denn je voran und richtet den Fokus dabei auch auf die Baubranche.“ Die IFAT zeigt Lösungen über alle Stufen im Rohstoff-Zyklus. Mehr als 100 Aussteller adressieren bereits jetzt explizit die Bauindustrie. Das fängt bei der Planung mit BIM an und reicht bis zum Einsatz der Rezyklate. „Auch das Rahmenprogramm im IFAT-Pavillon deckt alle Aspekte ab: Von der Schadstofferkundung in Gebäuden über den Rückbau und das Urban Mining, dann die Aufbereitung und das Recycling – und natürlich auch die Maschinen dazu.“ Letztere werden eindrucksvoll in der VDMA Crushing Zone zu sehen sein, ein garantierter Publikumsmagnet. Die weltweit größte Umwelttechnologiemesse ist die ideale Innovative Lösungen bei der Bearbeitung und Verwertung von mineralischen Abfällen aus Bau- und Abbruchmaßnahmen, auch das ist ein Themenschwerpunkt der IFAT 2020. Foto: Messe München GmbH Plattform, um nationale und internationale Kooperationen auszubauen. „Wir bringen die öffentliche Hand, Bau- und Recycling-Industrie zusammen“, erklärt Eisenmann. Nahezu die Hälfte der Aussteller und Besucher kommt aus dem Ausland. Die Zahl der Aussteller insgesamt bleibt konstant auf hohem Niveau, die Messe ist komplett ausgebucht. Dazu tragen zahlreiche internationale Gemeinschaftsstände bei. Vertreten sind mehrere europäische Länder sowie China, Japan, Kanada, Südkorea und die USA. „Gleichwohl wird die Messe noch einmal größer, wir wachsen um vier Prozent auf 270.000 Quadratmeter“, so der IFAT-Chef. www.ifat.de 16 recycling aktiv 1/2020
NEWS Zahlen, bitte! Kathleen Niendorf Jung-Redakteurin kathleen.niendorf@ stein-verlaggmbh.de Von den rund 215 Mio. Tonnen mineralischen Bauabfällen, die 2016 anfielen, wurden etwa 193 Mio. Tonnen bzw. rund 90 Prozent einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt. Die Verwertungsquote von insgesamt 95 Prozent bei den Fraktionen ohne Bodenaushub verdeutlicht, dass der Baustoffkreislauf fast vollständig geschlossen werden konnte. Quelle: bauindustrie.de Weiterhin werden rund 90 % aller mineralischen Bauabfälle umweltverträglich verwertet. Quelle: bauindustrie.de Piktogramme/Symbole: freepic; Grafiken: Petra Greb-Gaß Über 12 % des Bedarfs an Gesteinskörnungen werden inzwischen durch Recycling-Baustoffe gedeckt Quelle: bauindustrie.de Quelle: http://www.kreislaufwirtschaft-bau.de/Arge/Bericht-11.pdf recycling aktiv 1/2020 17
Die Fachzeitschrift für Recycling-
11. Internationale Demonstrationsme
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