16 EUROPA UEPG UND EUROPA … KURZ UND BÜNDIG Foto: Janathong/Shutterstock.com Rohstoffstrategie Beim letzten Treffen der Rohstoffversorgungsgruppe der Europäischen Kommission Anfang Juni prüfte die Generaldirektion (GD) Wachstum den strategischen Durchführungsplan für die EU-Rohstoffstrategie der Europäischen Innovationspartnerschaft und den Rahmen für die mineralischen Rohstoffe. Laut GD Wachstum wurden Analysen nationaler Rohstoffpolitikausrichtungen, ein Benchmarking, ein Eignungstest der EU-Politik, die Erstellung einer Genehmigungs-Toolbox sowie der Austausch bewährter Verfahren bereits durchgeführt. Auf der Liste stehen weiterhin als zu behandelnde Themen: Bergbauabfälle als mineralische Rohstoffressourcen in den Mitgliedstaaten, die Übersetzung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für die rohstoffgewinnende Industrie ins Englische, ein EU-Leitfaden für die Anwendung von Umweltvorschriften und die Übermittlung geologischer Informationen auf EU-Ebene. Die UEPG schlug vor, die Umsetzung der EU-Rahmenrichtlinie für die Meeresraumordnung in der EU-Rohstoffversorgungsgruppe vorzustellen, da diese den Zugang zu Ressourcen innerhalb der EU betrifft, die von der GD Maritime Angelegenheiten und der GD Wachstum vorangetrieben werden. Einige EU-Mitgliedstaaten werden bis 2020 eine neue oder erneuerte maritime Raumordnungsplanung vorlegen. Kreislaufwirtschaft Mitte Juni wurde die überarbeitete EU- Abfallrahmenrichtlinie im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Das Europäische Parlament, seit Juni 2017 in Trilogverhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten (EU- Rat) und der Europäischen Kommission, hatte nun eine Einigung über vier Legislativpakete erzielt. Die Abfallrahmenrichtlinie trat Anfang Juli, 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt, in Kraft und sieht für die EU-Mitgliedstaaten eine Umsetzungsfrist von zwei Jahren vor. Die überarbeitete und angenommene Abfallrichtlinie enthält einige neue Anforderungen, wie jährliche Datenmeldungen von EU-Mitgliedstaaten über die Abfallmenge, die für Verfüllungen und andere Stoffrückgewinnungsvorgänge verwendet wird, als auch die Menge der zur Wiederverwendung und zum Recycling geeigneten Abfälle. Darüber hinaus kann die Europäische Kommission Leitlinien für die Anwendung von Berechnungsvorschriften sowie für die Auslegung und Definition der in der Richtlinie festgelegten wesentlichen Anforderungen (wie Vermeidung, Wiederverwendung, Gewinnung, Recycling, Entsorgung und Verfüllung) entwickeln. Das Paket zur Kreislaufwirtschaft enthält ehrgeizige Ziele, indem es Abfall als Ressource bewertet mit dem Ziel, den Bedarf an Primärrohstoffen zu verringern und gleichzeitig den langfristigen Zugang zu Primärrohstoffen zu sichern. Die UEPG leitete eine Expertendebatte über die Rolle der Gesteinsindustrie in der Kreislaufwirtschaft während des FdA-Unternehmerforums im Mai 2018 in Barcelona. Kernaussagen der Expertendebatte waren, dass die Anforderungen der Abfallrahmenrichtlinie erfüllt werden können, wenn Regionen und Industrie zusammenarbeiten, die nationale Ebene und die Europäische Kommission die Basis von Indikatoren und die Meldung von Daten verbessern und Definitionen klar und aussagekräftig sind. Mit seiner Erfahrung in Großbritannien stellte Nigel Jackson die Nützlichkeit der Ressourcenbesteuerung infrage, ermutigte jedoch auch dazu, sich auf die Verfügbarkeit von wiederverwertbarem Material durch eine eingeschränkte Deponierung zu konzentrieren. Sozialer Dialog Quarzfeinstaub Gemeinsam mit der Nepsi-Arbeitgeberseite haben die UEPG und ihre Mitglieder aktiv Kampagnen zur Anerkennung des sozialen Dialogs Quarzfeinstaub (Nepsi) im Rahmen der Überarbeitung der Richtlinie über Karzinogene und Mutagene am Arbeitsplatz (1. und 2. Gruppe) durchgeführt, um den Mehrwert der freiwilligen Initiative für Unternehmen und ihre Angestellten gesetzlich zu verankern. Mitte Januar trat die EU-Richtlinie 2017/2398 vom Dezember 2017 zur Änderung der Richtlinie 2004/37/EG über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Karzinogene oder Mutagene bei der Arbeit (Krebsrichtlinie) in Kraft. Die Richtlinie sollte innerhalb von zwei Jahren nach ihrem Inkrafttreten, also bis Mitte Januar 2020, umgesetzt werden. Die Schwerpunkte der Kampagne beziehen sich auf folgende Aspekte: • Ein proportionaler und technisch machbarer Grenzwert von 0,1 mg/m³ (alveolengängige Fraktion, Anhang III) für Arbeiten, die die Exposition gegenüber alveolengängigem kristallinem Quarzfeinstaub durch den Arbeitsprozess betreffen (Anhang I-6). • Nepsi-Anerkennung als wertvolles und notwendiges Instrument zur Ergänzung von Regulierungsmaßnahmen und zur Unterstützung der wirksamen Umsetzung des Grenzwerts. • Die Bewertung von Quarzfeinstaub gegebenenfalls im Rahmen eines Überprüfungsverfahrens auf der Grundlage verfügbarer Informationen, einschließlich wissenschaftlicher und technischer Daten, wirtschaftlicher Machbarkeit, einer gründlichen Bewertung der sozioökonomischen Auswirkungen und der Verfügbarkeit von Messprotokollen und -techniken am Arbeitsplatz (Artikel 18ª – Erwägung 1). Die UEPG-Mitglieder wurden auch aufgefordert, aktive Lobbyarbeit für die Umsetzung der Krebsrichtlinie in nationales Recht und die Förderung von Nepsi gegenüber nationalen Behörden, Gewerkschaften, Partnern und Inspektoren zu leisten. GESTEINS PERSPEKTIVEN 8/2018
EUROPA 17 Der Berichterstatter der zweiten Runde der Krebsrichtlinie, Claude Rolin (EVP, Belgien), hat im Frühjahr 2018 einen Kompromissvorschlag zur Anerkennung des Abkommens über den sozialen Dialog im Rahmen der Richtlinie vorgelegt, der vom Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten des Europäischen Parlaments angenommen wurde. Der Text steht jetzt in interinstitutionellen Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat. Die UEPG-Mitglieder haben ihre Nepsi-2018-Berichterstattung abgeschlossen und ihre Daten im Vergleich zu 2016 weiter verbessern können. Eine kontinuierliche Verbesserung der Indikatoren ist für die EU-Einrichtungen von zentraler Bedeutung, um die Verantwortung der Industrie im Hinblick auf Prävention und bewährte Verfahren zur Kontrolle von Quarzfeinstaub vor Ort zu veranschaulichen. Nepsi entwickelt derzeit Richtlinien und Mitteilungen, um Unternehmen bei der Umsetzung der Krebsrichtlinie und der Kommunikation zu unterstützen. Die Initiative plant außerdem die Erstellung eines vereinfachten Protokolls für die Kontrolle von Quarzfeinstaub vor Ort, für die Anwendung von genormten Methoden und für ein besseres Verständnis für KMU und Kleinstunternehmen. Auch eine Aktualisierung und Modernisierung der bewährten Verfahren des NEPSI-Datenblattes ist vorgesehen. Alle diese Maßnahmen sind Teil eines gemeinsamen Vorschlags, der eine Kofinanzierung durch die EU zum Ziel hat. Die UEPG reaktivierte zudem ihre AG „Quarzfeinstaub“, um anstehende Nepsi-Maßnahmen und Initiativen im Einklang mit der Gesteinsindustrie und den Bedürfnissen der KMU zu unterstützen. EU-Industriestrategie Insgesamt 129 europäische und nationale Industrieverbände, darunter auch der europäische Gesteinsverband UEPG sowie MIRO, haben sich zur großen Allianz Industry4Europe zusammengeschlossen. Sie fordern eine ehrgeizige und langfristige industrielle Strategie für Europa, damit die Belange der Industrie im europäischen Wahlkampf 2019 besser berücksichtigt werden. Ihre Forderungen sind in einem Appell an die zukünftigen Mitglieder des Europäischen Parlaments mit der Überschrift: „Europa und seine Bürger brauchen Industrie“ zusammengefasst. Demnach gehört die Industrie in der nächsten Legislaturperiode (2019 bis 2024) an die Spitze der politischen Agenda des Europäischen Parlaments. Die nächste Europäische Kommission soll rasch eine ehrgeizige und langfristige EU-Industriestrategie vorstellen und einen eigenen Vizepräsidenten für Industrie ernennen. Das Industry4Europe-Papier zur Governance, welches von UEPG-Geschäftsführer Dirk Fincke weitgehend entworfen wurde, besteht in diesem Kontext aus einer Reihe von Politikinstrumenten für einen informierten und ständigen Dialog zwischen der Industrie, politischen Entscheidungsträgern und einer Struktur europäischer Institutionen, welche die Umsetzung der industriellen Strategie ermöglichen soll. UEPG in a Nutshell 4 the largest The aggregates sector is by far amongst the non-energy extractive industries in numbers of sites, companies, numbers employed and tonnages produced. The demand for aggregates demand is just over 5 tonnes per capita per year. The European [EU28+EFTA, 2016] aggregates demand is 2.7 billion tonnes per year, representing an annual turnover of an estimated €15-€20 billion. UEPG has Members in 26 countries. The Aggregates Industry comprises producing at with just over 15,000 companies (mostly SMEs), 26,000 sites across Europe, 220,000 people employed (including contractors). Der informierte und ständige Dialog zwischen politischen Entscheidungsträgern und Interessengruppen sollte in Gesprächen am runden Tisch, in der EU-Plattform für industrielle Strategien, in sektorspezifischen EU-Sachverständigengruppen, in den thematischen Plattformen und Foren auf EU-, nationaler und regionaler Ebene, in Workshops, Anhörungen, EP-Intergroups und während spezifischer Veranstaltungen stattfinden. Das Industry4Europe-Governance- Papier enthält wie bereits erwähnt auch die Forderung nach einem für Industrie zuständigen Vizepräsidenten der Europäischen Kommission. Eine von diesem geleitete EU-Plattform für die EU-Industriestrategie der Kommission sollte Vertretern der Industrie und anderen Interessengruppen die Möglichkeit bieten, Herausforderungen zu benennen und Maßnahmen zu empfehlen, um sicherzustellen, dass die Industrie in der EU reibungslos funktionieren und Wohlstand und Arbeitsplätze für Europa schaffen kann. 40.3% Sand & Gravel 8.0% www.uepg.eu THE AGGREGATES SECTOR IS BY FAR THE LARGEST AMONGST THE NON-ENERGY EXTRACTIVE INDUSTRIES 4.3% Recycled + Re-Used 2% Marine-dredged Aggregates (Sea Dredged) & 2.3% Manufactured Aggregates (Crushed, Slag, Fly-ash) Aggregates are produced from natural sources extracted from quarries and from sand and gravel extraction sites in some countries from sea-dredged materials (marine aggregates). Recycled aggregates derive from reprocessed materials previously used in construction, including construction and demolition residues. Manufactured aggregates are sourced from industrial processes, for example from blast or electric furnace slags or china clay residues. Aggregates are a granular material used in construction. Aggregates are sand, gravel (including marine aggregates), crushed rock, recycled and manufactured aggregates. The diagram below illustrates the sources, intermediate and end uses of aggregates: DID YOU KNOW THAT? ▲ Aggregates are indeed the core building material in all our homes, offices, social buildings and infrastructure: without aggregates these would literally fall apart ▲ Every new home typically requires up to 400 tonnes of aggregates 47.4% Crushed Rock ▲ Every new school typically requires some 3,000 tonnes of aggregates ▲ A new sports stadium may require up to 300,000 tonnes of aggregates ▲ AGGREGATES EXTRACTION, PROCESSING ▲ STOCKPILLING, TRANSPORT ▲ CONCRETE & ASPHALT PLANTS ▲ RECYCLING PLANTS 25% Residential Buildings (Houses, Apartements) 20% Commercial Buildings (Offices, Factories, etc. ) 25% Ready mixed Concrete 3% 2% 5% 15% 10% Armour Stone Architectural Precast Concrete Concrete Products 15% Infrastructure (Bridges, Harbour, etc.) Offshore Pipeline stabilisation ▲ Every new 1km of roadway requires up to 30,000 tonnes of aggregates ▲ NEW CONSTRUCTION CONTRACTS ▲ OFF-SITE & ON-SITE ▲ REPAIR, MAINTENANCE, ▲ DEMOLITION & RECYCLING PLANTS IMPROVEMENT Railway Ba last 20% Roads, Runways, Railways, Waterways 20% Social Buildings (Hospitals, Schools, etc. ) ▲ Every new 1km of high-speed railway typically requires 9,000 tonnes of aggregates ▲ Every different application requires a different technical specification of aggregates, some with extremely demanding requirements in respect of shape, durability, abrasion, frost resistance and other factors DOWNLOAD STEHT BEREIT: Auf der UEPG-Website steht der aktuelle Geschäftsbericht 2017/2018 zum Anschauen und Herunterladen zur Verfügung. Vorbildlich ist die Arbeit mit Fakten und Piktogrammen zum besseren Verständnis der Branche. PDF: UEPG Asphalt Products 5 40% Structural (Unbound) Materials 8/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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PRAXIS Ausgabe 2018 71 PROFIL FÜR
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