28 WIRTSCHAFT Rohstoffsituation in Nordrhein-Westfalen analysiert und erklärt Im Juli lud der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, zu einem Presse-Hintergrundgespräch ein, um die Situation der Verfügbarkeiten bei Kies, Sand, Splitt und Natursteinen in Nordrhein-Westfalen zu erörtern. Vorausgegangen waren diverse regionale Presseberichte, in denen Knappheiten der genannten Produkte thematisiert worden sind, wobei die Kausalitäten zu wenig Berücksichtigung fanden. Dass sich viele Gewinnungsbetriebe mit drohenden Lieferengpässen konfrontiert sehen, hat schließlich Gründe – auch jenseits der gestiegenen Nachfrage. Der Bedarf an Gesteinskörnungen ist derzeit groß. Schon im letzten Jahr schlugen ordentliche Zuwachsraten zu Buche. So lag die Produktionsmenge von Kies und Sand (einschließlich Quarz) im Jahr 2017 bei rund 56 Mio. t (2015: 53 Mio. t). Auch die Natursteinproduktion nahm in 2017 um 3 % zu. Ein an sich logischer Prozess, denn laut Statistischem Bundesamt sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Auftragseingänge im Jahr 2017 beim öffentlichen Hochbau um 28,6 % und im Tiefbau um 13,6 % angestiegen. „Dieser Trend spiegelt die Entwicklung wider“, erklärte vero-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger. „Die derzeit benötigten Mengen an Rohstoffen können durch die Betriebe gerade noch gedeckt werden. Da in NRW jedoch viele Infrastrukturmaßnahmen anstehen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf noch weiter steigen wird.“ Laut Statistik legten bereits im vergangenen Jahr die Auftragseingänge im Straßenbau im Vorjahresvergleich um 7,7 % zu, und die Landesregierung in NRW hat angekündigt, viele weitere Sanierungsprojekte umzusetzen. Im Jahr 2015 lag der Umsatz noch bei 884 Mio. Euro, im Jahr 2017 bei 1,25 Milliarden Euro. „Der steigende Bedarf an Bau- und Rohstoffen, der dadurch entsteht, muss auch gedeckt werden können“, so Christian Strunk, vero-Präsident. Ob die Unternehmen diesen künftigen Bedarf tatsächlich decken können, sei ungewiss, denn insgesamt wird es für die Unternehmen immer schwieriger, die Gewinnung der Rohstoffe aufrechtzuerhalten. Das liegt vor allem an drei Faktoren: Gesetzliche Rahmenbedingungen und Genehmigungen: Die maximalen Abbaumengen sind oft vorgeschrieben. Rohstoffvorkommen sind in NRW zwar ausreichend vorhanden, aber häufig werden Flächen ausgewiesen, die nicht genehmigungsfähig sind. Genehmigungen für Erweiterungen sind langwierige Prozesse und dauern mehrere Jahre. Die Gründe dafür sind: Es gibt keine Regelung zu vereinfachten Genehmigungsverfahren, es besteht ein erhöhter Prüfungsumfang durch Erlasse und auch die personelle Situation bei den Behörden sorgt für lange Bearbeitungszeiten. Hohe Umweltauflagen: Die Rohstoffgewinnung unterliegt hohen Umweltauflagen. Das Landeswassergesetz verhindert zum Beispiel mancherorts die Gewinnung von Rohstoffen, obwohl es keine hydrogeologischen Bedenken gäbe, selbst wenn es nur um eine Erweiterung (und nicht um einen Neuaufschluss) geht. Ebenfalls erschwerend: Diese Auflagen sind in den Ländern unterschiedlich geregelt. Eine einheitliche Regelung des Bundes (oder der EU) gibt es nur in Form einer Rahmengesetzgebung. NRW hat diese auf Landesebene noch verschärft. BERATUNG & SPAREFFEKTE Energieeffizienz-Netzwerk für Unternehmen Gemeinsames Ziel von Bundesregierung und Wirtschaft ist die Initiierung und Durchführung von rund 500 neuen Energieeffizienz-Netzwerken bis Ende 2020, um 75 PJ Primärenergie einzusparen bzw. 5 Mio. t Treibhausgase zu vermeiden. Die Netzwerke und die teilnehmenden Unternehmen sollen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesrepublik leisten. In diesem Kontext startete Mitte September 2018 auch das erste vero-Energieeffizienz-Netzwerk mit dem Ziel, in den kommenden drei Jahren den Energieverbrauch in den teilnehmenden Betrieben zu senken. Praktisch sieht das so aus, dass Energieverantwortliche in einem strukturierten Prozess und moderierten Erfahrungsaustausch zusammengebracht werden, um die Energieeffizienz in den jeweiligen Unternehmen stetig zu verbessern. Zusätzlich erhält jedes teilnehmende Unternehmen eine qualifizierte Energieberatung. Netzwerkträger ist der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, der die Interessen von rund 600 Unternehmen der Branchen Kies, Sand und Naturstein, Quarz, Naturwerkstein, Transportbeton, Asphalt, Betonbauteile, Werkmörtel und Recyclingbaustoffe vertritt. Die Ökotec Energiemanagement GmbH begleitet das vero-Netzwerk als energietechnischer Berater und Moderator. Das Unternehmen blickt auf eine über zehnjährige Erfahrung in der Unterstützung von Energieeffizienz- Netzwerken zurück und hat mittlerweile über 30 Netzwerke – davon fünf Branchennetzwerke – begleitet und organisiert. Vom Start weg haben Unternehmen wie das Diabaswerk Halbeswig, Teunesen Sand und Kies, Mendiger Basalt Schmitz, Franz Carl Nüdling, Mitteldeutsche Hartstein-Industrie und die Hermann Wegener GmbH & Co. KG ihre Energieeffizienznetzwerk-Partnerschaft bestätigt. Weitere Interessenten aus dem vero-Verbandsgebiet sind herz lich willkommen. www.vero-baustoffe.de GESTEINS PERSPEKTIVEN 7/2018
WIRTSCHAFT 29 ÜBERSICHTSKARTE der Rohstoff- und Baustoffbetriebe in NRW: Insbesondere in der Region am Niederrhein und an der Weser ist die weitere Gewinnung von Rohstoffen gefährdet. Die Werke sind von Schließungen bedroht. Grafik: vero Flächenkonkurrenz: Verfügbare Flächen sind rar und stehen im Wettbewerb mit Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Besiedelungsplänen. Im Hinblick auf Lösungen wird die Branche häufig mit dem Vorschlag konfrontiert, man könne die fehlenden Rohstoffe ja aus anderen Ländern importieren. „Das wird von manchen Unternehmen auch gemacht“, weiß Michael Hüging- Holemans, stellvertretender Vorsitzender der Fachgruppe Gesteinskörnung, zu berichten. „Die Rohstoffe werden dann aus Dänemark, Schottland und Norwegen zugekauft. Eine Lösung ist das jedoch nicht, da die Preise von importierten Gesteinsrohstoffen schon wegen des Transportweges viel höher liegen. Dies hat zur Konsequenz, dass man mit den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln deutlich weniger Bau- und Sanierungsprojekte realisieren kann, als wenn man eine ortsnahe und dezentrale Versorgung mit heimischen Rohstoffen gewährleistet“, führt er aus. Damit seien die Infrastrukturplanungen des Landes in Gefahr. Raimo Benger ergänzt: „Bei anstehenden Neuaufstellungen der Regionalplanung muss daher die ausreichende Versorgung mit heimischen Rohstoffen stärker beachtet werden. Wir fordern eine schnellstmögliche Genehmigung von Flächen für die Sicherung der Rohstoffgewinnung. Dies gilt insbesondere von aktuell ins Stocken geratenen Verfahren.“ Außerdem müsse es in Sachen Umweltauflagen eine Vereinheitlichung der Regelungen geben. Diese Auflagen seien zwar sinnvoll, müssten aber im Einzelfall geprüft und gegeneinander abgewogen werden. Momentan sind Wasserschutzgebiete und Flora-Fauna- Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) faktisch tabu für die Rohstoffgewinnung. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, zumal die Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte stets im Blick behielten und quasi parallel aktiven Umwelt- und Artenschutz betreiben. www.vero-baustoffe.de Alles aus einer Hand... Hülskens 37 WORLD DREDGERS Tel. +31 314 66 79 08 Fax. +31 314 66 78 08 info@world-dredgers.nl 7/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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