32 PRAXIS BEISPIELHAFT: Das KBN-Werk wurde 2003 als eines der modernsten im deutschen Südwesten errichtet. Fotos, soweit nicht anders angegeben: gsz Ein Kieswerk als Vorreiter und Gestalter Manchmal hilft der Zufall mit, besondere Kieswerke kennenzulernen. Genau genommen war es im beschriebenen Fall nicht der Zufall alleine, sondern die aktive Vermittlung durch die Unternehmerin Anja Schmeer, gleichfalls Vorsitzende des MIRO-Arbeitsausschusses Öffentlichkeitsarbeit. So lernten die Teilnehmer im Anschluss an ihr Arbeitstreffen das Kieswerk Besch-Nennig, kurz KBN, kennen. Gelegen am Oberlauf der Mosel, unweit der Landesgrenzen zu Luxemburg und Frankreich, ist der „Fall KBN“ einer, der seinesgleichen sucht. Das Kieswerk Besch-Nennig in Perl verdankt seine Entstehung einer erfolgreichen Kooperation der luxemburgischen Firma Laubach und der rheinland-pfälzischen Firma Wacht. Ihr gemeinsam errichtetes Werk am Standort wurde 2003 nach fortschrittlichen technischen Kriterien konzipiert und hatte schon vor 15 Jahren vieles, was heute für ein modernes Werk (fast) selbstverständlich ist. So etwa die vollautomatische Selbstverladung, dank der Kunden ihre gewünschten Körnungen rund um die Uhr abholen können. Umgesetzt wurde hier außerdem das B+W-Process-Equipment-System „Sande nach Rezept“, nach dem der vollständigen Zerlegung der Sand-Rohstofffraktion 0/2 eine rezepturgenaue Wiedervermischung ganz nach Abnehmerwunsch folgt. Ergänzt wird das Angebot durch unklassierte Mauersande 0/2 sowie die vier Kiesfraktionen 2/4, 4/8, 8/16 und 16/22. Die teils mit Ton durchsetzten Rohstoffe werden mit Hilfe eines Eagle Iron Works Sandklassierers in eine Top-Qualität gebracht und alle bindigen Anhaftungen entfernt. EINFÜHRUNG in die Besonderheiten des Standortes durch Frank Staudt. EFFEKTIVE NASSAUFBEREITUNG: Ein Eagle-Sandklassierer sorgt für eine hohe Materialreinheit der aufgegebenen Kiese und Sande. GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/2018
PRAXIS 33 Geliefert und serviciert wird das traditionsreiche US-Produkt in Europa vom niederländischen Unternehmen Syscom BV. Gereinigt wird der Kiesanteil in einer Schwertwäsche durch die kontinuierliche Rotation der schräg nach oben fördernden Spiralwellen. Ton- und Schluff-Anhaftungen werden dabei intensiv abgerieben und mit dem Wasserüberlauf abgezogen. Während die Wellen den Sand nach oben, über den Wasserstand hinaus – und schließlich auf die Siebe fördern, wird der Rohstoff gleichzeitig entwässert und zusätzlich durch höhenverstellbare Wehre vorklassiert. Noch eine Besonderheit hat das Werk aufzuweisen: Komplett Wöhwa-gesteuert, war es eines der ersten, das sich entschloss, den Energieverbrauch aller Anlagenkomponenten zu ermitteln und anzuzeigen. Somit hat KBN bei diesem Feature auch einen wichtigen Pionier-Praxisbeitrag zur Entwicklung des heute als ECS21 bekannten Wöhwa-Energie-Controlling- Systems für die Schüttgutindustrie geleistet, denn das System ist gerade über solche Anwendungen deutlich gereift. Inzwischen markiert es die Königsklasse für die automatische Erfassung und Darstellung von elektrischen Verbräuchen, Massenströmen und Kennzahlen von unterschiedlichen Anlagenteilen und Aggregaten. Schon rein technisch haben die Investoren also ihre annähernd 3-Mio.-Euro- Investition zukunftsorientiert angelegt und dank ihres unternehmerischen Mutes vor 15 Jahren eines der modernsten Werke mit einer Stunden-Produktionskapazität von 230 t im Südwesten Deutschlands errichtet. Rohstoffbasis, Gewinnung und Flächenrückführung Das Werk kann insgesamt auf Flächen von etwa 75 ha zurückgreifen. Ein großer Teil davon war ehemaliges RAG- Gelände, das zwischenzeitlich intensiv land- und forstwirtschaftlich genutzt wurde. Etwa ein Fünftel stammt aus weiteren Grundstückszukäufen. Die Rohstoffbasis am Standort bilden angeschwemmte Kiese und Sande im Tal der Mosel, die der Fluss im Verlauf der Jahrtausende in der Talsenke abgelagert hat. Da Flüsse aber unstete Erscheinungen sind und vor der Regulierung durch Menschen ihren Lauf jeweils energieoptimiert änderten, schwanken diese Ablagerungen deutlich in ihren Mächtigkeiten. Als Gewinnungsgerät IDYLLE AUS VERSCHIEDENEN PERSPEKTIVEN. Wiederverfüllte Flächen und Refugien für seltene Arten mit Nass- und Trockenbereichen wechseln sich ab und schaffen ein harmonisches Gesamtbild. Frank Staudt erklärt das schlüssige Gesamtkonzept. 4/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
TREFFPUNKT 83 der Praxis die drohen
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