36 DIGITALISIERUNG – AUTOMATISIERUNG – SENSORIK IMMER DABEI Großes Interesse an Digitalisierung PRAXIS & PRAXIS: Praxis-EDV-Fachfrau Christa Seyffarth beriet auf dem ForumMIRO unter anderem Sebastian Möllers und Jens Eckhoff hinsichtlich der geplanten Erweiterungen ihrer WDV-Pakete. Fotos: Michael Schlutter Auch 2019 präsentierte die Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG wieder ihre digitalen Branchenlösungen als Aussteller auf dem ForumMIRO. Das überwiegende Interesse der Teilnehmer galt dabei besonders die ERP-Software WDV-2020 und der darin integrierten Umstellung auf „papierlose Lieferscheine“. „Wir arbeiten bereits seit 2008 mit der WDV-Software, die bei uns im operativen Geschäft sehr gute Dienste leistet – insbesondere bei der Disposition unserer Lkw-Flotte“, berichtete Sebastian Möllers, Prokurist der Albert Bergschneider GmbH aus Ibbenbüren. „Derzeit drucken wir noch alle unsere Lieferscheine aus und geben sie unseren Fahrern mit. Nun wollen wir diese Abläufe demnächst mit Hilfe der Praxis EDV digitalisieren.“ Auch Jens Eckhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Güstrower Kies + Mörtel GmbH aus Krakow am See, ist von der WDV überzeugt: „Wir arbeiten mit der WDV-2017 und haben alle Waagen an unseren sechs Standorten digital an die Hauptverwaltung angeschlossen. Auch in zwei Radladern wurde dieses System bereits installiert, was sich als sehr effektiv erwiesen hat. Wir werden deshalb in naher Zukunft schrittweise weitere Fahrzeuge entsprechend ausrüsten und in unserem Netzwerk einbinden.“ Das „Datenreporting“ nehme insgesamt einen zunehmend wichtigeren Platz ein. „Neben der Gewinnung von Kiesen und Sanden betreiben wir auch mehrere Deponien und Recyclingplätze, wo in Bezug auf Audits und auch seitens der Überwachungsbehörden immer höhere Anforderungen an die Genauigkeit bei Mengenabfragen, Stoffströmen und Materialzusammensetzungen gestellt werden. Hier denken wir deshalb darüber nach, künftig die Vorteile der modularen WDV-Software ebenfalls stärker zu nutzen“, blickt Eckhoff in die Zukunft. www.praxis-edv.de Selbstständige und dynamische Disposition Gut ausgelastete Werke und Fahrzeuge, hohe Termintreue und möglichst geringe Kosten in Gesteinsbetrieben und Betonwerken – so lautet das Ziel einer neuen Software, welche derzeit bei der Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG in Pferdingsleben entwickelt wird und kurz vor der Einführung steht. Die „Automatisierte Disposition“ ist eine komplette Neuentwicklung. Ausgehend von einer Bestellung kann sie die komplette Produktion und Anlieferung selbstständig und dynamisch steuern. Nach der Auftragseingabe passt das Programm zuerst sämtliche Abläufe an vorgegebene Ziele wie beispielsweise Kostenminimierung, optimierte Fahrzeugoder Werksauslastung an und berechnet einen Arbeitsplan. Während der Produktion und der Anlieferung überwacht das System dann alle relevanten Parameter. Bei Abweichungen von der Idealvariante reagiert es zeitnah und selbstständig und schlägt sofort Optimierungen vor, um das definierte Ziel zu erreichen. www.praxis-edv.de Bald zu haben AUFTRAGSGERECHT: Gesteinskörnungen oder Beton einer einheitlichen Sieblinie bzw. Rezeptur werden oft in großem Umfang geordert. Die Produktion der Mengen und Qualitäten kann die neue Software „Automatisierte Disposition“ steuern. Foto: Michael Schlutter GESTEINS Perspektiven 2 | 2020
SENSORIK – AUTOMATISIERUNG – DIGITALISIERUNG 37 Drohnenboot für die vollständige Rohstoffnutzung INTERAKTIV: Um die Innovation zu testen und immer fähiger zu machen, arbeiteten die Forscher eng mit Kiesgrubenbetreibern zusammen. Foto: THGA Den Untergrund von Gewässern mit GPS und Echolot scannen, Informationen über die Struktur der Gewässersohle sammeln und hochgenaue 3D-Modelle des Gewässergrundes anfertigen, ist Aufgabe des Drohnenbootes „Gravel George“. Dazu zieht es jede Menge Technik hinter sich her, die Prof. Albert Daniels und Studierende der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in einem Forschungsprojekt entwickeln. Das System soll künftig in der Rohstoffbranche eingesetzt werden, um die Nassgewinnung von Kies und Sand zu optimieren, denn oft bleiben bei der Gewinnung mit Schwimmbaggern 10 bis 20 % des Rohstoffvolumens ungenutzt am Boden von Baggerseen liegen. Das entspricht hochgerechnet ungefähr einem Verlust von 20 bis 30 Mio. t jährlich. „Und das nur, weil man von einem Schwimmbagger aus nicht gut genug erkennt, wo noch Kiese und Sande liegen beziehungsweise wohin die bei der Gewinnung des Materials der systematisch einbrechenden Gewinnungswände unter Wasser fließen“, erklärt Rohstoffexperte Daniels. Hier soll das Drohnenboot Abhilfe schaffen. Es umkreist dazu den Schwimmbagger und liefert genaue Daten vom Untergrund. Außerdem kann es dazu eingesetzt werden, Sedimentablagerungen in Badeseen oder in Hochwasserschutzgewässern zu überwachen. Die Technik ist inzwischen so weit entwickelt, dass die Forscher nur noch das Gebiet, das vermessen werden soll, auf der Karte markieren müssen. Die Routenplanung übernimmt das Boot selbst, zudem fährt es vollkommen automatisch. www.thga.de Gravel George 2 | 2020 GESTEINS Perspektiven
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