26 MACH MAL WAS Deutliche Warnung: „In manchen Landkreisen geht uns der Kies aus“ Beim Parlamentarischen Abend des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden, BIV, sprach Verbands-Präsident Mike Edelmann Klartext. Seine Schilderung beruht auf der Tatsache, dass die Ausweisung von Rohstoffgewinnungsflächen in Bayern immer mehr durch Nutzungskonkurrenz und fehlende Akzeptanz in Gefahr gerät. Edelmann führte vor dem bayerischen Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, Joachim Herrmann, und rund 160 Gästen aus Politik, Verwaltung, Institutionen und Medien im Bayerischen Hof das Beispiel Ingolstadt an. Hier soll die Nassgewinnung aus Gründen des Landschaftsbildes künftig nicht mehr möglich sein. Doch gerade diese Region ist ein Paradebeispiel für ökologische und ökonomische Wertschöpfung. Die gewonnenen Rohstoffe werden zu 100 % im Landkreis verarbeitet. GRUPPENBILD: Mike Edelmann, Joachim Herrmann und Dr. Bernhard Kling (Geschäftsführer BIV, v.l.n.r.) beim Parlamentarischen Abend. Foto: BIV Hoffnungsvoll war daher der Titel des Vortrags von Staatsminister Joachim Herrmann „Bauen in Bayern – Zukunft gestalten“. Zur Zukunft des Bauens in Bayern gehören laut Edelmann demnach auch Maßnahmen wie der erst kürzlich neu gestartete Rohstoffsituationsbericht, den der BIV zusammen mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium in nun zweiter Auflage auf den Weg bringt. Darin geht es vor allem auch um die Rohstoffausweisung für die nächsten 25 Jahre. Die Studie soll zusätzlich raumplanerische Maßnahmen empfehlen, die die Rohstoffgewinnung in den Kommunen und Landkreisen sicherstellt. Ein weiterer Brennpunkt bleibt die Verschärfung des Verfüllleitfadens. Dies würde zu einer Verlagerung von Millionen Tonnen zu entsorgendem Erdaushub, die derzeit zur Wiederverfüllung von Gewinnungsstätten genutzt werden, in noch gar nicht vorhandenen Deponien führen. Eine gewichtige Folge daraus wären Mehrkosten für die Bauwirtschaft zwischen 50 und 100 Mio. Euro pro Jahr. Weiter führte Edelmann aus: „Die bayerische Baustoffindustrie ist mittelständisch geprägt, schafft regionale Wertschöpfung und dadurch auch Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen.“ Dieses Rückgrat der bayerischen Wirtschaft ist jedoch durch eine Flut an Gesetzen, Vorschriften und Regelungen am Rande seiner Belastbarkeit. Der dringende Appell an den bayerischen Bauund Innenminister deshalb: „Regionale Rohstoffe für regionale Baustoffe“. Was bei Nahrungsmitteln als selbstverständlich gilt, wird bei der Rohstoffgewinnung gerne außer Acht gelassen. Der BIV möchte deshalb auch einen Herkunftsnachweis für Bau- und Rohstoffprodukte auf den Weg bringen – was übrigens auch für andere vermeintlich „heimische“ Baustoffe wünschenswert wäre. Staatsminister Joachim Herrmann gab in seinem anschließenden Vortrag zunächst einen Überblick über die vergangene Arbeit in Bezug auf das Bauen in Bayern. Vor allem den Wohnungspakt hob er hervor. „Wir wollen künftig noch mehr Wohnungen mit noch mehr Mitteln fördern.“ So steige der Bewilligungsrahmen für den Wohnungspakt Bayern vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags heuer nochmals auf deutlich mehr als 680 Mio. Euro. Der Fokus staatlichen Bauens solle dabei auf der Schaffung bezahlbaren Wohnraums liegen. Aber auch die privaten Bauherren nimmt der Minister in die Pflicht. Die Forderungen der bayerischen Staatsregierung im Hinblick auf den Wohnungsbau sieht Herrmann im Koalitionsvertrag von Union und SPD bestätigt. Neben dem Baukindergeld und weiteren Bundesmitteln für den sozialen Wohnungsbau über 2019 hinaus soll es eine steuerliche Begünstigung geben, wenn der Gewinn nach dem Verkauf bis- BIV Aus der Heimat für die Heimat Die rund 450 Rohstoff gewinnenden und Baustoff produzierenden Mitgliedsunternehmen des BIV stehen für gelebte Nachhaltigkeit. Sie schaffen Wertschöpfung in der Region, nutzen kurze Transportwege und produzieren mineralische Baustoffe wie Beton mit langen Lebenszyklen. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass sich die rohstoffgewinnenden Unternehmen zum aktiven Arten- und Naturschutz verpflichten. 155 gefährdete Pflanzenarten und 123 Vogelarten in Bayerns Gewinnungsstätten, wovon 51 zu den bedrohten Arten gehören, sprechen für sich. her landwirtschaftlicher genutzter Flächen in den Mietwohnungsbau reinvestiert wird. So möchte man neues Bauland für den Wohnungsbau gewinnen. Als große Herausforderung nannte Herrmann zudem den Ausbau und die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur auf allen Ebenen. In einem Kommunalinvestitionsprogramm sollen den Kommunen in Zukunft unter anderem für die Schulinfrastruktur Mittel bereitgestellt werden. Auch die Sanierung der Kanalisation sprach Herrmann als wichtige Herausforderung an, die weiter vorangetrieben werden müsse. Zu den von Präsident Mike Edelmann angesprochenen Problemstellungen der rohstoffgewinnenden Industrie stellte Herrmann in Aussicht, das Thema Bodenaushub zusammen mit dem bayerischen Umweltministerium und der Obersten Baubehörde noch einmal zu beleuchten. Die Behandlung von „normalem“ Erdaushub nehme bei aller Beachtung der geltenden Gesetze und Regelungen aus seiner Sicht etwas absurde Züge an. Auch zum Thema Überregulierung beim Neubau und zum Bürokratieabbau äußerte er sich. Die energetischen Anforderungen an den Neubau halte er für übertrieben und stellte in Aussicht, dass es hinsichtlich des Koalitionsvertrages künftig keine Verschärfungen geben soll. Auch sei es ihm ein Anliegen, keine weiteren Vorschriften zu produzieren. Nur durch Entscheidungsfreiheit vor Ort komme man weiter, so Herrmann. www.biv.bayern GESTEINS PERSPEKTIVEN 2/2018
MACH MAL WAS 27 SPRENGARBEITEN IN NATURSTEINBRÜCHEN Unterwegs im Namen der Arbeitssicherheit PRAXISTEIL IM STEINBRUCH: Heinz Bösel (hockend) im Kreis der Teilnehmer des Sicherheits-Seminars. Foto: vero Es ist ein regnerischer, grauer Novembertag, doch der Dauerregen am zweiten Tag einer Seminarveranstaltung scheint den Leuten wenig auszumachen. Zwanzigköpfig haben sie sich im Steinbruch der Robert Schulte GmbH in Drolshagen versammelt. In ihrer Mitte: Heinz Bösel. Bösel ist in Bochum bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) im Präventionsdienst tätig und das seit fast 20 Jahren. Er kümmert sich in Steinbrüchen um die Arbeitssicherheit, überprüft die technische Sicherheit und führt Schulungen durch. „Die Vermittlung von Wissen und das Erkennen von Gefahren – insbesondere wenn es um das Thema Sprengarbeiten geht – sind ein besonderer Schwerpunkt meiner Tätigkeit“, so Bösel. Seminarveranstaltungen wie diese erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie einen hohen Nutzen für die praktische Arbeit in den Betrieben haben. Sie bestehen aus zwei Teilen: Am Vorabend stehen Kurzvorträge und Diskussionen auf dem Programm. Der zweite Tag ist ein praktischer Tag, meist verbunden mit einer Betriebsbesichtigung. Der Teilnehmerkreis besteht aus Betriebsleitern der Natursteinindustrie, aber auch Dienstleistern wie Bohr- und Sprengunternehmen, Sprengstofflieferanten, Bruchwandvermessern und Transportunternehmen. Ziel der Veranstaltung ist, das Bewusstsein für Gefahren und ihre rechtlichen Konsequenzen bei der Sprengarbeit zu schärfen. So war auch die Betriebsbesichtigung des Steinbruchs der Robert Schulte Steinbruch GmbH verbunden mit der Beobachtung einer Sprengung. Bei Schulte werden pro Jahr etwa 22 Großbohrlochsprengungen durchgeführt, um jeweils zwischen 15.000 und 40.000 t Grauwacke-Haufwerk zu gewinnen. „Wir freuen uns, dass die BG regelmäßig bei uns Seminare durchführt und uns bei sprengtechnischen Fragen berät“, so Geschäftsführer Axel Schulte. Das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern bereitet im Jahr rund 300.000 t Grauwacke auf. Die produzierten Körnungen werden als Zuschlagsstoff für die Asphalt- und Betonproduktion sowie für alle Arten von Tiefbaumaßnahmen eingesetzt. Um Punkt 12 Uhr gibt Axel Schulte das Signal zur Sprengung und führt die Teilnehmer in den Sicherheitsbereich, von wo aus sie die Sprengung mit ausreichendem Abstand beobachten können. In der anschließenden Besprechung werden schließlich Details der Sprengung mit den Teilnehmern erörtert. „Alles lief nach Vorschrift und so wie es sein soll“, freut sich Heinz Bösel. www.steinbruch-schulte.de www.vero-baustoffe.de ROHR-IDRECO Dredgers entwickelt und produziert Saugbagger von höchster Qualität mit folgenden Möglichkeiten und Anwendungen: • Bis 55m Saugtiefe • Baggerpumpen iPump® Reihe (Ø200mm bis Ø1100mm) • iDredge® (Automatisierung und Visualisierung) • Überholung, Services und After-Services ROHR-IDRECO Dredgers Logistiekweg 4 – 7007 CJ Doetinchem - Nederland T: +31 (0)314 667001 E:sales@idreco.nl www.idreco.nl 2/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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