4 ZUR SACHE FAZIT Es geht um die Substanz Der Bundesverband der Deutschen Industrie, BDI, hatte Anfang Juli zu seinem mittlerweile 6. Rohstoffkongress ins Haus der Wirtschaft nach Berlin eingeladen. Im Editorial der vorigen Ausgabe sind wir bereits auf die behandelten Generalthemen und die Tatsache, dass die ganzheitliche Betrachtung der Knackpunkte auch unseren heimischen Gesteinsrohstoffen einen gebührenden Raum gab, eingegangen. Dafür eingesetzt haben sich die unter dem Dach des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden, bbs, vereinten Verbände. Darunter wiederum vor allem jene, welche verschiedene Branchen der heimischen Gewinnung mineralischer Rohstoffe repräsentieren – folgerichtig natürlich auch MIRO. Die Interessenvertreter machten sich in sachbezogenen Gesprächen mit dem BDI und mit Rückenwind aus dem Bundeswirtschaftsministerium dafür stark, dass die wichtigen Belange der heimischen Rohstoff-Branchen ebenfalls repräsentativ bei diesem zentralen Termin vertreten werden. So deckte das Angebot gleichermaßen die Bedeutung der zu importierenden Rohstoffe für Hochtechnologien wie auch die heimischer Rohstoffe ab. Entsprechend häufig fielen in diesem Zusammenhang die Begriffe „Sand, Kies, Naturstein“. Nach unserem Verweis auf die zum Termin verteilte „Berliner Rohstofferklärung des BDI“ erreichten uns einige Anfragen, was diese denn konkret im Wortlaut enthalte. Dem Wunsch um Aufklärung folgend, gehen wir an dieser Stelle auf den Kongress selbst und die besagte Rohstoff erklärung ein. Aufbruch zum Besseren im Haus der Wirtschaft Ganzheitliche Rohstoffsicherung braucht ein festes Fundament Ohne Lithium, Kobalt oder Nickel funktionieren keine Elektroautos oder Akku-Schrauber. Ohne Sand, Kies und Naturstein kann nichts gebaut werden. Ohne Salz erlahmt bei Eis und Schnee die Mobilität. Weitere Beispiele ließen sich aufführen, um zu begründen, warum Rohstoffe aus unserem Alltag nicht wegzudenken sind. Unsere Volkswirtschaft „lebt“ quasi von Rohstoffen. Die Politik muss allerdings die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um diese Basis zu erhalten. Drei Säulen sind dabei tragend: heimische Rohstoffe, Importrohstoffe und Recycling. Der Inhalt des Vorspanns bezeichnet bereits den Rahmen, in dem sich die Vorträge und Diskussionen beim BDI- Rohstoff-Gipfeltreffen Anfang Juli in Berlin wie Puzzleteile miteinander verbanden. Und auch wenn das eine oder andere davon nicht ganz stimmig schien – beispielsweise wenn der hochrangige Vertreter einer der führenden deutschen Entsorgungsverbände die Quote der recycelten mineralischen Reststoffe und Abfälle ziemlich falsch wiedergibt –, war das Gesamtmotiv doch gut zu erkennen: Rohstoff- und Recyclingbranchen sowie Nutzer ihrer Produkte treffen sich, diskutieren über Grenzen hinweg und suchen Wege, die eine ganzheitliche Betrachtung plus abgestimmtes Handeln ermöglichen. Ist nur einem Teil von ihnen geholfen, nützt das am Ende nichts, da in unserer verflochtenen Volkswirtschaft so viele Übergangsbereiche bestehen, dass einer auch von der Leistungsfähigkeit der anderen lebt. Als Industrieland und Hightech- Standort ist Deutschland in besonderer ROHSTOFFGEWINNUNG braucht passende Rahmenbedingungen. In Panels, Podiumsdiskussionen und Workshop-ähnlichen Extrarunden wurde diskutiert, was helfen könnte. MIRO war mit hoher „Mannschafts“-Stärke vor Ort. Fotos: MIRO GESTEINS PERSPEKTIVEN 6/2018
ZUR SACHE 5 Weise auf eine sichere Versorgung mit Rohstoffen angewiesen. Selbst das Erreichen der klimapolitischen Ziele ist an die Verfügbarkeit von Rohstoffen geknüpft. Dazu zählen Hightech-Rohstoffe wie seltene Erden, Kobalt oder Nickel ebenso wie Baurohstoffe. Entgegen gängiger Vorurteile ist Deutschland rohstoffreich und kann den Bedarf an Steine- und Erden-Rohstoffen sowie Kali und Salzen vollständig aus heimischen Quellen decken. Allerdings gibt es ein vielfach beobachtetes Problem, das Thomas Nöcker, Vorstandsmitglied K+S AG, in seinem Impulsvortrag so beschrieb: „Die Rahmenbedingungen für die Gewinnung hierzulande müssen gewährleistet sein. (…) Wenn Rohstoffe aber nicht ausreichend geschützt werden, passiert es allzu oft, dass z. B. Straßen, Bahntrassen oder Gewerbeflächen ausgerechnet dort geplant werden, wo nutzbare Rohstoffe lagern. So machen wir unsere Rohstoffe künstlich knapp – und das kann niemand ernsthaft wollen.“ Treffend auf den Punkt gebracht! Interessanterweise wurde auch das System der Genehmigungserteilung in den Diskussionen auf seine Zukunftsfähigkeit hin abgeklopft. Speziell im Steine- und Erden-Segment wird mehr als deutlich, dass das Herunterbrechen der eigentlich hoheitlichen Frage der Rohstoffsicherung vom Bund auf das Land und weiter hinunter bis in die kommunale Verantwortungsebene für die dort agierenden Entscheider eine riesige Hürde ist, die oft an Überforderung grenzt. Ein Knackpunkt, der ernsthaft betrachtet und bestenfalls entschärft werden muss! Auch Energierohstoffe wie Braunkohle und Erdgas werden, wenngleich wenig gelitten, in Deutschland verbrauchsnah gefördert und tragen zur sicheren Energieversorgung bei. Bei Metallen hingegen ist die Industrie stark von Importen und damit von der Verfügbarkeit auf den internationalen Rohstoffmärkten abhängig. Recycling leistet in diesem Segment bereits viel, doch ohne Importe kann der Gesamtbedarf unmöglich gedeckt werden. Allerdings fällt es der deutschen Industrie zunehmend schwer, mit Minenbetreibern langfristige Lieferverträge abzuschließen. So wird es für deutsche Unternehmen immer komplizierter, ihren Rohstoffbedarf zu sichern. Zudem verfügen sie immer seltener über die Marktposition, um ihre hohen Standards durchzusetzen. Welche neuen Ansätze helfen könnten, wurde in Panels erörtert. Zentrale Herausforderung braucht politische Aufmerksamkeit Summa summarum wird die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu einer zentralen Herausforderung für das Industrieland Deutschland. BDI-Präsident Dieter Kempf fordert deshalb einen Paradigmenwechsel in der Rohstoffpolitik, um eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung zu gewährleisten: „Dieser Paradigmenwechsel kann nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung gelingen, das heißt einer Berücksichtigung der drei Säulen der Rohstoffversorgung: heimische Rohstoffe, Importrohstoffe und Recyclingrohstoffe“, so Kempf. Der Spitzenverband wirbt somit erstmals in dieser Deutlichkeit für eine ganzheitliche und nachhaltige Rohstoffpolitik, die alle bedeutsamen Aspekte in den Fokus nimmt. In der „Berliner Rohstofferklärung“ des BDI sind darüber hinaus fünf konkrete Vorschläge verankert, mit deren Hilfe die- 6/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
Auf morgen bauen. ROHRDORFER GUT KO
RADLADER 57 Unersetzliche Helfershe
RADLADER 59 beträgt vorne 44 t und
RADLADER 61 ringere Lüfterdrehzahl
RADLADER 63 gramm der KRD Sicherhei
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SiEBAnLAGEn-BRECHAnLAGEn GELBE ENGE
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TREFFPUNKT 81 Die Politik geht mit
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