38 BOHREN & SPRENGEN INTERVIEW EINSATZVORAUSSETZUNGEN: Um die aufgestellten Markertafeln komplett im Bild zu haben, sind bestimmte Platzverhältnisse erforderlich. Tradition am Puls der Zeit Das Familienunternehmen Schmidtmann Bohrtechnik aus dem westfälischen Anröchte widmet sich als Dienstleister bereits seit 1859 der Durchführung von Sprengarbeiten in Steinbrüchen. Heute leitet Patrick Schmidtmann das Unternehmen mit acht Mitarbeitern in der vierten Generation. Neben klassischen Sprengarbeiten gehören auch immer häufiger Beratung und Dokumentation für den Auftraggeber zum beauftragten Komplettservice. Entsprechend rüstet auch der Dienstleister auf, um seinen Auftraggebern einen bestmöglichen Service zu bieten. Seit 2013 arbeitet Schmidtmann deshalb unter anderem mit der Software BlastMetrix 3D des österreichischen Anbieters 3GSM. Über den Umgang mit dem System in der Praxis sprach GP mit dem Geschäftsführer. KOMPLETTSYSTEM: Neben der Software BlastMetrix enthält das Paket auch die Markertafeln sowie eine vorkalibrierte digitale Spielreflexkamera. Erfahrungen aus der Praxis oder … frag doch einfach mal den Anwender Über ein System aus Herstellerperspektive zu berichten, ist eine Seite der Medaille. Einen Anwender über ein Produkt sprechen zu lassen, die andere – sozusagen die verifizierte. Das gilt erst recht, wenn dabei ein „alter Hase“ seines Metiers zu Wort kommt. GP: Wie funktioniert die Anwendung eines solchen Software-Systems generell? Patrick Schmidtmann: Mit der mitgelieferten Ausrüstung sowie der Software BlastMetrix selbst lassen sich vergleichsweise einfach 3D-Bilder erzeugen und eine Reihe von zusätzlichen Daten generieren. Wir stellen dazu eine bestimmte Anzahl an Markertafeln auf. Nach dem Aufstellen dieser Markierungen werden mindestens zwei Fotos mit einer Digitalkamera gemacht, deren Objektiv auf das Programm vorkalibriert „Je komplizierter die Geologie und je schlechter eine Wand eingesprengt ist, desto mehr Argumente gibt es für den unterstützenden Einsatz“ sein muss. Die Markertafeln dienen zur Orientierung. Alle müssen auf den Bildern zu sehen sein, wobei die Aufnahmen stets aus unterschiedlichen Positionen erzeugt werden müssen. Sie bilden dadurch die Grundlage für eine Art stereografische Projektion. Die Software errechnet daraus ein metrisches 3D-Bild, das eine vollflächige Vermessung der Bruchwand darstellt. Durch eine größere Anzahl von Bildern lässt sich die Genauigkeit bedarfsweise erhöhen. Wo liegt bei diesem Vorgehen der praktische Nutzen für den Auftraggeber? Durch eine entsprechende Aufstellung der Marker etwa am Wandfuß sowie auf dem Wandkopf hinter der projektierten Bohrlochgalerie ermöglicht das BlastMetrix-Programm die Planung der Sprenganlage. Die 3D- Bilder erlauben zudem eine geologische Bewertung, während die Sprenganlage hergestellt wird. Da für die fachgerechte GESTEINS PERSPEKTIVEN 3/2018
BOHREN & SPRENGEN 39 DAS BLASTMET- RIX-PROGRAMM generiert Bruchwandprofile mit Vorgabediagrammen und Farbdarstellungen als Teil der Auswertung und Dokumentation. Fotos und Screenshots: 3gsm Wo sehen Sie gegenwärtig die praktischen Einsatzgebiete eines Systems wie BlastMetrix? An gut eingesprengten Abbauwänden – also solchen, die im Zuge einer regelmäßigen Gewinnung eine sehr gleichmäßige Vorgabe aufweisen – sind photogrammetrische Aufnahmen oft nicht nötig, zumal wenn die geologischen Verhältnisse regelmäßig sind. Je komplizierter die Geologie und je schlechter eine Wand eingesprengt ist, desto mehr Argumente gibt es für den unterstützenden Einsatz. Durch eine gezielte Verteilung der Sprengmittel lässt sich nicht nur die Wirtschaftlichkeit erhöhen, sondern auch die Bruchwandgeometrie optimieren. Im besten Fall kann ein gleichmäßiger Wandwinkel von etwa 75° nach der Sprengung erzeugt werden. Auswertung die Rechnerleistung eines modernen Laptops in der Regel noch ausreicht, können vor Ort bereits Aussagen zur Berechnung und Darstellung der wahren Vorgabe gemacht werden. Die resultierenden Bohrpläne und Profilplots unterstützen das Bohren, Beladen und stellen eine umfassende Dokumentation dar. Wenn wir beispielsweise normal pro Bohrmeter 6 kg Sprengstoff einbringen, um 4,5 m Vorgabe wegzudrücken, lassen sich die eingesetzten Patronen so anpassen, dass bei deutlich geringerer Vorgabe in bestimmten Partien unerwünschter Steinflug vermieden werden kann. Durch die Auswertung vor Ort können hierzu aber auch noch Empfehlungen zur Neigung der Bohrungen gegeben werden. Zusätzlich lassen sich die Daten von Bohrlochsonden implementieren, um die Soll- und Ist-Werte abzugleichen. Wie beurteilen Sie zusammenfassend die gegenwärtige Lage hinsichtlich des Einsatzes sowie der Akzeptanz am Markt? Die größeren Unternehmen der Branche haben den Sinn einer solchen Anwendung bereits teilweise erkannt. Bei kleineren Steinbruchbetrieben ist das nicht immer gegeben. Insbesondere die Aspekte der größeren Arbeitssicherheit rücken oft erst in den Fokus, wenn aktuelle Unfälle zu beklagen sind. Der Einsatz von BlastMetrix kann aber auch zur Empfehlung von Sohllöchern führen und die Gefährdungsbeurteilung in der Absprache mit der zuständigen BG unterstützen. (bwi) www.schmidtmann-sprengstoffe.de www.3gsm.at SO SCHNELL KANN’S GEHEN. UND SO GUT. Der Backenbrecher mit der einzigartigen Doppelhub-Brechkinematik Besuchen Sie uns: Halle B5, Stand 327/426 Halle B4, Stand 235/334 Jürgen Kölsch GmbH | www.koelsch.com 3/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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