8 WIRTSCHAFT NOTIZ FÜRS STAMMBUCH: Primärbaustoffsteuern haben auch bei wiederholter Beschwörung keine Lenkungswirkung! Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat sich in seinem neuen Steckbrief vom 13. Februar 2018 unter anderem zum Thema Ressourcenschonung geäußert und sich bei dieser Gelegenheit erneut mit dem Thema Ressourcensteuern in Deutschland auseinandergesetzt. Explizit wird dabei auch die Einführung einer Primärbaustoffsteuer angesprochen. Dass diese schon mangels Masse – um Sekundärbaustoffe herzustellen, müssten zuerst mineralische Abbruchmassen in entsprechenden Dimensionen vorhanden sein – gar keine Lenkungswirkung entfalten kann, wurde bereits vielfach rechnerisch belegt. Substitution ist wichtig und nützlich. Sie sollte überall da stattfinden, wo sie machbar ist und wirtschaftlich sinnvoll erscheint. Genau aus diesem Grund werden in Deutschland bereits jetzt mehr als 90 % aller dafür geeigneten mineralischen Massen aufbereitet und einer Wiederverwertung als Sekundärbaustoff zugeführt. Diese Entwicklung wird vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) nicht nur beobachtet und kommentiert, sondern vielmehr von einer ganzen Reihe der organisierten Unternehmen als Teilbereich ihrer Tätigkeit mitgetragen. Auch deshalb ist ein fachlich-fundierter Blick auf die Grenzen des Machbaren vor einem soliden Erfahrungshintergrund seitens des Verbandes gegeben. Den jüngsten Vorstoß des DNR kommentiert MIRO-Geschäftsführer Christian Haeser entsprechend: „Mit einer Rohstoffsteuer soll die Gewinnung von Primärrohstoffen stark reduziert werden. Der DNR verkennt allerdings, dass Baurohstoffe ohnehin nur in dem Umfang gewonnen werden, wie sie – hauptsächlich – von der Bauwirtschaft, aber auch von einer Vielzahl anderer Industriebranchen benötigt werden. Kein Bedarfsträger kauft Gesteinskörnungen aus primären Rohstoffen unnötig ein. Deshalb arbeitet die Gesteinsindustrie ausschließlich nachfragegerecht. Eine Einschränkung des Zugriffs auf Primärrohstoffe würde umgehend zu drastischen Versorgungslücken führen. Die Nachfrage könnte nur zu einem kleinen Teil durch Importe gedeckt werden. Aber zu welchem Preis? Längere Transportwege wären die Folge. Damit einhergehen nicht nur höhere Kosten, sondern auch vermehrte Umweltbelastungen, die sich unter anderem in zunehmenden CO 2 -Emissionen niederschlagen. Die anerkannt positive Ökobilanz der derzeit noch über kurze Strecken möglichen regionalen Versorgung wäre dahin. Kann das wirklich gewollt sein?“ Überraschung: Auch Sekundärbaustoffe brauchen eine „Rohstoffquelle“ Bereits 2012 bilanzierte das Bundesumweltministerium im deutschen Ressourceneffizienzprogramm „ProgRess I“, Seite 51, dass mineralische Primärbaurohstoffe auch bei größten Anstrengungen lediglich zu rund 12 % durch Recyclingmaterial substituiert werden können. Eine wesentliche Steigerung ist nach dieser Quelle in naher Zukunft nicht möglich, da das absehbare Aufkommen an Abbruchmassen die gebotenen Möglichkeiten limitiert. Wenn aber die regelmäßig per Monitoring belegte Verwertungsquote bei mineralischen Bauabfällen bereits heute bei über 90 % liegt, wie sollte sie dann noch in die tatsächlichen Bedarfsdimensionen hineinzusteigern sein? Dass es sich hier nicht um eine Schutzbehauptung der Rohstoffbranche, sondern um eine von der Bundespolitik anerkannte Tatsache handelt, belegt der Originaltext aus ProgRess I. Zitat: „Mit durchschnittlich rund 192 Millionen Jahrestonnen stellen die Bau- und Abbruchabfälle den mengenmäßig größ- ten Abfallstrom in Deutschland dar. Hieraus wurden im Jahr 2008 unter anderem 66,6 Millionen Tonnen Recyclingbaustoffe hergestellt, welche 11,5 Prozent des gesamten Bedarfs an Gesteinskörnungen im Jahr 2008 deckten.“ Die logische Limitierung, die sich schlicht aus der Menge und der Qualität verfügbarer Abbruchmassen ergibt, ist durch diese eine und zahlreiche weitere anerkannte Wissensquellen belegt. Angesichts der momentan beobachteten Investitionsgrößenordnungen im Baubereich und der absehbaren Bauaufgaben in den Folgejahren wird der jährliche Bedarf von rund 500 bis 550 Mio. t primärer Baurohstoffe mindestens bis zum Jahr 2035 unverändert bleiben. Eine Substitution durch Recyclingbaustoffe im vom DNR suggerierten Umfang ist somit schon rein rechnerisch unmöglich. Hier empfiehlt sich ein Blick auf die seriöse Bedarfshochrechnung anhand zweier möglicher Szenarien in der 2016 aktualisierten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) mit dem Titel: „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine- und Erden-Industrie bis 2035 in Deutschland“. Im Übrigen werden aus primären Rohstoffen produzierte Gesteinskörnungen zu rund 70 % für Maßnahmen verwendet, die durch die öffentliche Hand veranlasst sind. Die öffentliche Hand – und damit der Gesetzgeber – kann somit innerhalb von Ausschreibungen frei über das zu verwendende Material entscheiden. Er benötigt dafür keine gesetzgeberischen Maßnahmen in Form einer neuen Steuer. Klar ist, dass genau eine solche das Bauen am Ende aber verteuern würde, während die faktischen Möglichkeiten einer tatsächlichen Ressourcenschonung mangels Alternativen im suggerierten Umfang absolut gering sind. www.bv-miro.org GESTEINS PERSPEKTIVEN 2/2018
WIRTSCHAFT 9 LEBENSRETTER Anleitungen zum Gesundbleiben Gut 90 % der tödlichen Arbeitsunfälle werden durch nur fünf Unfalltypen verursacht: Unfälle mit Fahrzeugen, Störungsbeseitigung, Wartung, Reparatur und Reinigung von Maschinen und Anlagen, Absturz von Leitern oder hoch gelegenen Arbeitsplätzen, umkippende Teile oder herabfallende Gegenstände und Explosionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Die BG hatte dazu rund 300 tödliche Arbeitsunfälle, die sich zwischen 2004 und 2015 bei Mitgliedsbetrieben ereigneten, genauer unter die Lupe genommen. In der Regel ist nicht nur eine Ursache allein dafür verantwortlich, dass es zu einem Unfall kommt, häufig gibt es mehrere. Hinzu kommt der Faktor Mensch: Bei 75 % der untersuchten Arbeitsunfälle hatte die betroffene Person laut Studie einen direkten Einfluss auf den Ablauf des Geschehens und hat den Unfall dadurch mit verursacht. Zu den am häufigsten beobachteten, kritischen Verhaltensweisen der Betroffenen zählten unüberlegtes Handeln, Leichtsinn, Nachlässigkeit durch Routine, Missachtung von Sicherheitsregeln, Verzicht auf persönliche Schutzausrüstungen oder die Manipulation von Schutzeinrichtungen. Um auf die häufigsten Ursachen für tödliche Arbeitsunfälle aufmerksam zu machen, hat die BG RCI zwei neue Publikationen herausgegeben: die Sicherheitskurzgespräche „Lebensretter: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ (SKG 030) und „Lebensretter: So verhalte ich mich sicher“ (SKG 031). Beide nehmen mit pointierten Zeichnungen und erläuternden Texten Bezug auf die fünf hauptsächlichen Unfallursachen bzw. auf die analysierten kritischen Verhaltensweisen und können von Sicherheitsbeauftragten zur Unterweisung von Beschäftigten genutzt werden. UNTERWEISUNGEN: Auf jeweils 18 Seiten werden mit pointierten Zeichnungen und erläuternden Texten die fünf hauptsächlichen Unfallursachen dargestellt. Zum Printexemplar im A4-Format gibt es ein A2-Maxi-Wimmelbild obendrauf. Cover: BG RCI Die Sicherheitskurzgespräche SKG 030 und SKG 031 sind als geleimter Block im DIN-A4-Format unter medienshop.bgrci.de zu bestellen. Die Printexemplare kosten je 4,90 Euro bzw. 4,30 Euro zzgl. MwSt., sind jedoch für Mitgliedsbetriebe kostenlos erhältlich. Passende Unterweisungsfolien stehen zusätzlich als PDF unter downloadcenter.bgrci.de zur Verfügung. Unter medienshop.bgrci.de können auch die Broschüren KB 012-1 „Mein Leben – 12 Lebensretter für Beschäftigte“ und KB 012-2 „Meine Verantwortung – 12 Lebensretter für Führungskräfte“ bezogen werden. www.bgrci.de 2/2018 GESTEINS PERSPEKTIVEN
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