16 Schwerpunkt: Kontimessung Bisherige Ergebnisse aus der Praxis „Wir erwarten, dass unsere Argumente fachkompetent beurteilt werden“ In den Ausgaben asphalt 8/2018 und 1/2019 wurde bereits ausführlich das Thema Emissionen aus Asphaltmischanlagen aufgegriffen. Im 1. Teil berichteten die Autoren über den Erfahrungsgewinn aus Eigenmessungen an Asphaltmischanlagen, um Erkenntnisse zur Höhe der zu erwartenden Gesamtkohlenstoff-Emission zu erhalten. Der 2. Teil im Januar 2019 zeigte dann die ersten Ergebnisse dieser Messungen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen einer stationären kontinuierlichen Messeinrichtung auf. Dr. Annett Schröter (Leiterin der Arbeitsgruppe Maschinen und Umwelt des Deutschen Asphaltverbandes) stellt im Gespräch mit Ralf Hertrampf (Gebietsund Servicebereichsleiter der amo-Asphalt GmbH & Co. KG) anhand des Vortrages auf den 20. Deutschen Asphalttagen die Praxisergebnisse der letzten zwei Jahre vor. „Die Messungen haben uns geholfen, um ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen Mischgutsorten und C-Gesamt-Emissionen zu entwickeln und die Erkenntnis zu erlangen, wie die Emissionen sich im alltäglichen diskontinuierlichen Produktionsprozess darstellen.“ (Quelle: DAV/hin) 3|2020
Schwerpunkt: Kontimessung 17 Dr. Annett Schröter (AS): Herr Hertrampf, seit nun zwei Jahren wurden Messungen an Anlagen durchgeführt. Wie sieht es mit dem Erkenntnisgewinn aus – zwei Jahre sind bekanntlich eine lange Zeit für die Durchführung von Messungen? Ralf Hertrampf (RH): Nachdem die Asphaltindustrie sich diesem Thema angenommen hat, wurde die entsprechende Messeinrichtung an den Asphaltmischanlagen (AMA) 2016 bzw. 2017 installiert. An unserer AMA wurde die Messeinrichtung Ende 2017 installiert und nach mehreren Anläufen im August 2018 kalibriert. Seitdem liefert die Messeinrichtung kontinuierlich Messergebnisse. Wir haben seitdem, mit nicht unerheblichem Personalaufwand, verschiedene Auswertungen durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen Produktion und C-Gesamt-Emissionen an unserer Anlage zeigen. Die Messungen haben uns geholfen, ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen Mischgutsorten und C-Gesamt-Emissionen zu entwickeln und die Erkenntnis zu erlangen, wie die Emissionen sich im alltäglichen diskontinuierlichen Produktionsprozess darstellen. AS: Die vor zwei Jahren geäußerte Feststellung, dass ein Erkenntnisgewinn Zeit braucht, hat sich also bestätigt. In diesen zwei Jahren fanden drei weitere Sitzungen des Gesprächskreises „Kontinuierliche Gesamt-C-Messung an Asphaltmischanlagen“ unter Führung des Landesamtes für Umwelt Bayern statt. Hier wurden die Messergebnisse, abgeleitete Erkenntnisse, aber auch die aufgetretenen Probleme beim Dauerbetrieb der Kontimessung zahlreichen Behördenvertretern präsentiert. Welche Resonanz hat diese Vorstellung gefunden? RH: Nach anfänglichen Abstimmungen über die Vergleichbarkeit der Messergebnisse an den unterschiedlichen Anlagen müssen wir leider feststellen, dass derzeit keine gemeinsame Zwischenpositionierung gefunden wird, wie mit den gewonnenen Erkenntnissen weiter umgegangen wird. Aus Sicht der Industrie sind wir bezüglich des ableitbaren Erkenntnisgewinns am Ende – für uns Wir alle haben in diesen ungewöhnlichen Zeiten einige Sorgen – auch unsere Mitarbeiter, auf die es Antworten zu finden gilt. Wir bei Matthias Heyer in Wegberg (was bekanntlich im Kreis Heinsberg liegt) bemühen uns, durch viele Maßnahmen die Risiken für unsere Mitarbeiter wie die unserer Kunden so klein wie möglich zu halten und gleichzeitig unsere uneingeschränkte Lieferfähigkeit zu bewahren. Zum Glück haben wir bisher keine Corona-bedingten Ausfälle zu verzeichnen und jetzt spielt zumindest das Wetter mit! Also hau ruck! Ich glaube, dass wir ganz gut aufgestellt sind und so täglich auf die sich dynamisch entwickelnde Lage gut und besonnen reagieren können, um so lange wie möglich online zu bleiben und den Bedarf unserer Kunden wie gewohnt zuverlässig decken zu können. Ein herzliches „Keep Racing!“, Glück auf und bleibt gesund aus Wegberg! Ralf Pomp, Geschäftsführer Matthias Heyer Straßenbaustoffe GmbH stellt sich nur noch die Frage, wie die Ergebnisse für die Asphaltbranche ganz zentral in Vorgaben der behördlichen Regelungen überführt werden. AS: Grundlage für die Festlegung der kontinuierlichen Überwachung bildet die TA Luft – eine Verwaltungsvorschrift, die es den zuständigen Behörden ermöglichen soll, für alle immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftigen Anlagen bundesweit vergleichbare Überwachungskriterien zu erlassen. Nun spricht man seit Ende 2016 von einer Überarbeitung dieser Vorschrift. Wie sind die Erkenntnisse dort eingegangen? Quelle: Matthias Heyer Abbildung 1: Bundeseinheitliche Praxis bei der Überwachung von Emissionen (23.01.2017): Zusammenfassung Bildung Tagesmittelwerte (Quelle Diagramme: Schröter/ Hertrampf) 3|2020
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