46 Technik 2100-3i besonders häufig neu eingestellt werden müssen. „Wenn dann noch Zeitdruck dazukommt, kann dabei natürlich auch einmal ein Fehler passieren“, so Moser. „Deshalb haben wir uns auf der Baustelle von Auto- Set Plus unterstützen lassen.“ Das System bietet zwei Grundfunktionen: Zum einen die Umsetz- und Transportfunktion, die den Fertiger per Knopfdruck in Transportstellung bringt und dabei einbaurelevante Einstellungen speichert. Zum anderen bietet AutoSet Plus die Funktion Einbauprogramme: Mit ihr können Anwender Einbauparameter wie Asphaltmischgutsorte, Einbaubreite, Schichtart sowie Maschineneinstellungen, die auf der Baustelle relevant sind, speichern und bei Bedarf wieder abrufen. Die 3-D-Steuerung Navitronic Plus übernimmt neben der Nivellierung und der Steuerung der Einbaulage auch das Lenken. Neue App für Fertiger-Bediener Umsetzen, Ansetzen, Bohle justieren, Einbauprogramme abrufen: Fertiger-Bediener müssen genau wissen, wann sie welche Bedienfunktionen einsetzen und welche Automatikfunktionen ihre Arbeit erleichtern und beschleunigen. Vögele hat deshalb eine spezielle App mit zugehörigem Webspecial passend zu seinem Bedienkonzept ErgoPlus 3 entwickelt. Darin werden sämtliche Funktionen der Fahrer- und Bohlen-Bedienkonsole anhand von kurzen Animationen anschaulich und praxisnah vermittelt. Zudem können die Nutzer auch komplette Arbeitsschritte wie das Einrichten der Bohle oder Anforderungen wie variierende Einbaubreiten sowie umfassende Automatikfunktionen in den Schritt-für-Schritt- Videos ganz einfach nachvollziehen. Interessenten können die kostenlose App in den Stores von Google Play oder Apple herunterladen. „Damit haben wir auch sichergestellt, dass jede Asphaltschicht auf jedem Abschnitt gleich eingebaut und vorverdichtet wird“ Wichtige Infos zum Fertigerbedienen gibt es in der neuen App von Vögele. Abgespeichert Auf der Berliner Baustelle unterstützte die zweite Funktion das Einbauteam maßgeblich: Bunte baute zunächst eine Bahn und anschließend zwei weitere Bahnen parallel ein. Dabei war es entscheidend, dass jedes Asphaltmischgut der verschiedenen Asphaltschichten mit identischen Parametern eingebaut wurde. Damit das gelingt, speicherten die beiden Fertigerfahrer die Einstellungen nach jeder Schicht (Asphalttrag-, -binder- und -deckschicht) als Einbauprogramm ab – immer dann, wenn diese Schicht zum ersten Mal eingebaut wurde. Dies gelang schnell und unkompliziert, weil die meisten der eingestellten Werte durch AutoSet Plus automatisch übernommen werden können. Nach Beendigung des Asphalteinbaus auf einem der Abschnitte transportierte das Einbauteam die beiden Vögele-Fertiger der Highway Class zum nächsten – und die Maschinisten konnten auf Knopfdruck in der identischen Einstellung mit der Arbeit fortfahren. „Damit haben wir auch sichergestellt, dass jede Asphaltschicht auf jedem Abschnitt gleich eingebaut und vorverdichtet wird“, ergänzt Jürgen Schimang, Asphaltkoordinator bei Bunte. „AutoSet Plus verschafft also große Sicherheit. Dem Einbauteam, weil es eine Fehlerquelle weniger hat. Unserer Firma, weil sie mehr Prozesssicherheit hat. Und dem Auftraggeber, weil er sicher sein kann, dass jede Schicht auf jedem Meter identisch hergestellt wird.“ 3-D-Steuerung Um einen profilgenauen Einbau sicherzustellen, der den Planungsdaten entsprach, war der Super 2100-3i mit Navitronic Plus von Vögele ausgestattet. Das 3-D-Steuerungssystem übernimmt die Nivellierung – also die automatische Steuerung von Einbauhöhe und Querneigung – sowie die Steuerung der Einbaulage. Zusätzlich übernimmt Navitronic Plus auch die Lenkung von Vögele-Raupenfertigern – ein Vorteil, den nur Vögele seinen Kunden bietet. Als virtuelle Referenz kam auf dem Berliner Ring ein mmGPS-System von TopCon (3-D-Zonenlaser und GPS) zum Einsatz. Somit war bei der Profilgenauigkeit automatisch für höchste Präzision gesorgt. Für die Dokumentation des Einbauergebnisses nutzte Bunte zudem das Vögele-Temperatur -Messsystem RoadScan. • 7|2018
Technik 47 Ammann Auf Rügen wird es dichter Im Tief- und Straßenbau stehen Baufirmen immer wieder vor der Herausforderung, auch in teilweise tiefen Gräben und Gruben den Untergrund und die Oberfläche fachgerecht verdichten zu müssen. Dazu bietet die Technik verschiedene Ansätze: entweder klassisch mit einer Rüttelplatte in einem durch einen Verbau gesicherten Graben, einer von außerhalb des Grabens ferngesteuerten Rüttelplatte oder mannlos per Anbauverdichter für Hydraulikbagger. Bei einer aktuellen Verlegung einer Drainageleitung auf der Insel Rügen entschied sich das ausführende Bauunternehmen GP Günter Papenburg für die letztere Lösung. Ein Bauvorhaben mitten in einem beliebten Urlaubsziel: Polier Torsten Dumke hat sich über seinen Arbeitseinsatz auf der Insel Rügen aus mehreren Gründen gefreut. Zum einen liegt die Straße zwischen Bergen und Samtens in einer idyllischen Umgebung auf Deutschlands größter Insel. Andererseits konnte Dumke beim lageweisen Verfüllen des Grabens für eine Drainageleitung auf einen leistungsfähigen Anbauverdichter von Ammann, den APA 5546 mit Zweiwellenerreger, zurückgreifen. Auf einer Gesamtlänge von 1,3 km wurde in 3 m Tiefe eine Drainageleitung verlegt und der Graben anschließend mit grobkörnigem Material aufgeschüttet, das jeweils lagen- und etappenweise mit dem APA 5546 verdichtet wurde. Der zweite am Projekt beteiligte Bagger, ein 8-t-Radbagger, war ausschließlich mit dem Aushub des Grabens auf die gewünschte Tiefe zuständig – so konnten die beiden Bagger einander folgen und im Verbund Aushub und Verfüllen samt Verdichten erledigen. Im Anschluss füllte Dumke mit seinem Mitarbeiter per Bagger und Radlader den Graben mit grobkörnigem Material auf und verdichtete erneut, um eine gleichmäßige und homogene Oberfläche für die folgenden Asphaltierungsarbeiten herzustellen. Dumke ist gelernter Straßenbauer und seit 2003 bei GP Papenburg als Polier beschäftigt. Also ein Experte mit genügend Erfahrung im Einsatz auf Baustellen jeder Art. Er kommentierte seine Arbeit: „Wir hatten hier nur wenig Platz zum Einbau und Verdichten zur Verfügung. Die Straße wird nach Abschluss unserer Arbeiten auf einer Breite von 3 m asphaltiert, und das Baufeld ist insgesamt nur 5 m breit. Daher brauchten wir eine sehr wendige und Montiert an einem 5-t-Kompaktbagger konnte der Anbauverdichter APA 5546 von Ammann sein ganzes Potenzial ausspielen. 7|2018
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