8 Aktuell BAUSTELLENMELDUNGEN ËËË Radschnellweg Das Land Baden-Württemberg plant einen Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg als einen von drei Pilotstrecken. Radschnellwege sind aufgrund direkter, umwegefreier Führungen mit wenigen Stopps und großer Breiten besonders attraktiv für das Radpendeln – auch auf längeren Distanzen. Gleichzeitig sind Radschnellwege auch große Investitionsvorhaben, die nicht von heute auf morgen umgesetzt und geplant werden können. Insgesamt kosten Planung und Vorbereitung des Radschnellwegs knapp 1,2 Mio. Euro. Der Bund beteiligt sich mit einer Förderung in Höhe von 765.000 Euro. Das Land finanziert 405.000 Euro. Mit dem nun vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur bewilligten Förderantrag ist Baden-Württemberg das erste Bundesland, das eine Förderung für Radschnellwege vom Bund erhält. ËËË L332n Mitte April begannen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt der L332n. Der zweite Bauabschnitt schließt die neue Umgehungsstraße unmittelbar an die A59-Anschlussstelle Troisdorf an. Vor der Freigabe des ersten Teilstücks der L332n rollten rund 12.000 Fahrzeuge pro Tag durch die Troisdorfer Ortschaft Eschmar. Seit der Freigabe sind es noch 8.500 Fahrzeuge, die Prognose für 2030 sieht eine Reduzierung in beiden Ortsteilen auf dann nur noch 6.000 Fahrzeuge pro Tag. Das erste Teilstück des 2. Bauabschnitts wird bis Herbst 2019 fertiggestellt. Im weiteren Verlauf müssen dann unter anderem sechs neue Brückenbauwerke errichtet werden. Hier beginnen die Arbeiten 2020 und sollen 2025 abgeschlossen sein. Für die 1,2 km lange Strecke sind Gesamtkosten von 14,7 Mio. Euro veranschlagt. ËËË A52 Straßen.NRW saniert auf der A52 zwischen der AS Marl-Frentrop und dem AK Marl-Nord 5,8 km Fahrbahn und acht Brücken. Rund 32.000 Kraftfahrzeuge nutzen täglich diesen Streckenabschnitt, der 1987 für den Verkehr freigegeben wurde. Der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei 11,3 %. Straßen.NRW investiert dort 19 Mio. Euro aus Bundesmitteln. Bis voraussichtlich Dezember 2020 werden in insgesamt acht Bauphasen Sanierungsarbeiten an der Fahrbahndecke und dem Unterbau sowie an acht Brückenbauwerke durchgeführt. Digitalisierung Stolpersteine und Erfolge Am Rande der bauma 2019 lud die Topcon Positioning Group Anwender und Experten zu einem Round-Table- Gespräch ein. Ziel war es herauszufinden, welche Möglichkeiten Digitalisierung bietet und wo die aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung liegen. Die Fischer Weilheim GmbH kann auf eine lange Historie zurückblicken. Wer deshalb allerdings zu dem Schluss kommt, dass das 1927 gegründete Unternehmen rückwärtsgewandt ist, liegt völlig falsch. Das wurde beim fachlichen Round Table von Topcon auf der Bauma klar. Dort wurde im kleinen Kreis über den digitalen Wandel der Bauindustrie sowie die Digitalisierung und Automatisierung der Baumaschine und von Bauprozessen gesprochen. Neben Christoph Fischer und Stefan Jauß von Fischer Weilheim waren Olaf Droste, Senior Sales Manager, und Wolfgang Bücken, Business Development & Key Account Manager, von Topcon an der Diskussion beteiligt. Schon gleich zu Beginn der Diskussion stellten die Teilnehmer fest, dass das Thema „Digitalisierung“ das beherrschende auf der Bauma 2019 ist. Droste lieferte dazu ein Beispiel: „Im Bereich der Raupen finden wir hier beispielsweise konventionelle Ausführungen noch mit Führerhaus und auch schon die ersten ohne!“ Es komme nun darauf an, Programm aufzusetzen, damit junge Menschen an den neuen Maschinen Erfahrungen sammeln können. Fischer Weilheim setzt dies schon lange um, wie Fischer berichtet: „Wir haben beispielsweise einen eigenen Bagger angeschafft, der sogenannte Azubi-Bagger, an dem unsere Auszubildenden Hemmschwellen abbauen können.“ Vorteile sieht Jauß vor allem darin, dass durch die Digitalisierung umständliche Arbeitsschritte entfallen, etwa in der Vermessung. Für Topcon wird es künftig darauf ankommen, dass die Baumaschinenhersteller Schnittstellen zur Verfügung stellen, damit Unternehmen mit Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten können. Einen weiteren Stolperstein sieht Bücken bei der öffentlichen Hand: „Viele öffentliche Auftraggeber sind noch gar nicht so weit, dem digitalisierten Auftragnehmer zu folgen.“ Digital mit Auszeichnung Foto: DAV/Hin Das Engagement des Unternehmens wurde jetzt auch ausgezeichnet, denn die Topcon Positioning Systems zählt zu den Preisträgern des John Deere Innovation Award für das Jahr 2018. Die Innovation-Awards sind Teil des „Achieving Excellence“-Programms von Deere. Topcon erhält die Auszeichnung für die Neuentwicklung der mastlosen Höhen- und Neigungssteuerung SmartGrade für John-Deere-Motorgrader. Sam Negasc, Leiter Qualitätssicherung bei Topcon, sowie Rhondy Rahardja, Nick Petrosov und Irfan Usman (alle Topcon) nahmen die Auszeichnung im April 2019 entgegen. Die Auswahl der Preisträger für den Innovation-Award unterliegt vier Kriterien: Kreativität, Machbarkeit, Zusammenarbeit und finanzielle Auswirkungen. Das Beschaffungsmanagement von John Deere hat das „Achieving-Excellence“-Programm 1991 ins Leben gerufen, um einen Prozess für die Lieferantenbewertung und das Lieferantenfeedback zu schaffen, der kontinuierliche Verbesserungen fördert. • 4|2019
Aktuell 9 Nachgefragt Theorie und Praxis vereinen Im Frühjahr kam es zur Staffelübergabe am Lehrstuhl für Straßenbau der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Prof. Dr.-Ing. Volker Rauschenbach, der seit 2006 den Lehrstuhl leitete und wesentliche Markensteine für seine Entwicklung setzte, übergab an Prof. Dr.- Ing. Ines Dragon. asphalt: Frau Prof. Dragon, warum sind Sie Bauingenieurin geworden? Prof. Dragon: Ganz pragmatisch gesehen, habe ich 1998 mit dem Bauingenieurstudium angefangen, weil ich zunächst nach meiner Ausbildung als Bauzeichnerin keine Arbeit bekommen habe. Rückblickend gesehen, war es jedoch eine sehr gute Entscheidung, weil der Beruf Bauingenieurin sehr viele Optionen für die Gestaltung der beruflichen Laufbahn offenhält. Was reizt Sie an der HTW Dresden? Zu meinen Aufgaben bei der MPV GmbH und TPA GmbH gehörte u. a. auch die Durchführung RZ-TOK-BAND_SK_210x141_190605.qxp 05.06.19 11:37 Seite 1 von Schulungen. Als Mitarbeiterin der Professur für Straßenbau der TU Dresden bearbeitete ich mehrere Forschungsprojekte und betreute Diplomarbeiten. An der HTW Dresden kann ich beide Tätigkeiten vereinigen, ohne den Bezug zur Praxis verlieren zu wollen. Sehr gerne möchte ich im Rahmen von Projekt- oder Diplomarbeiten mit Partnern aus der Praxis zusammenarbeiten, denn manchmal gibt es aktuell unter den Nägeln brennende Fragestellungen, die jedoch nicht erst eines großen Forschungsvorhabens bedürfen, um Antworten zu finden. Auf Prof. Dr.-Ing. Volker Rauschenbach (l.) folgt Prof. Dr.-Ing. Ines Dragon (r.). (Quelle: Lutz Beutler/TPA GmbH) Welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Professorinnentätigkeit setzen? Innerhalb der ersten ca. zwei Jahre werde ich mich darauf fokussieren, meine Lehrveranstaltungen aufzubauen und zu optimieren. Während dieser Zeit möchte ich bereits mit meinen Mitarbeitern am Lehrstuhl Anträge für Forschungsprojekte formulieren. In den kommenden Jahren möchten wir unseren Schwerpunkt auf das Recyceln von Asphaltgranulat setzten. Bei immer knapper werdenden Ressourcen der Ausgangsstoffe ein hochpräsentes Thema. Ich bin der Meinung, dass wir bei diesem Thema in Deutschland noch längst nicht alle möglichen Potenziale ausgeschöpft haben. Frage: Was wünschen Sie sich von einem Partner DAV/DAI? Seiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden durfte ich bei der Bearbeitung des AiF-Forschungsvorhabens „Einfluss der Zusammensetzung von Asphaltgemischen auf ihre primären Gebrauchseigenschaften“ eine sehr gute Betreuung und fachliche Begleitung bei der Vorbereitung und Durchführung des Projektes durch das DAI genießen. Für die Zukunft wünsche ich mir eine weiterhin so gute Zusammenarbeit. • Der schnellste Weg zur sicheren Fuge. TOK ® -Band SK Entwickelt, um Ihre Arbeit noch schneller zu machen. Das selbstklebende TOK ® -Band SK dichtet Fugen sicher und dauerhaft. Ohne Voranstrich. Ohne Anflämmen. Erfüllt die ZTV Fug-StB 15. denso-group.com TOK ® -Band. Die Nr.1 bei Fugenbändern. 4|2019
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