32 Technik Födisch Umweltmesstechnik Kontinuierliche Emissionsmessung an Asphaltmischanlagen Die kontinuierliche Emissionsmessung an Asphaltmischanlagen gehört zu den großen Herausforderungen der Branche. Die Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG zeigt an einem Pilot-Projekt bei Kemna Bau Asphalt-Splitwerk Walle bei Bremen, wie solche Messungen erfolgen können. Prinzipskizze für eine kontinuierlich betriebene Emissionsmesstechnik für Asphaltmischanlagen (Vollausbau) (Quelle: Födisch) Die Umsetzung der IED-Richtlinie (2010/EU/75) hat in nahezu allen Industriezweigen eine Verschärfung von Grenzwerten und einen Ausbau der Dokumentation von Emissionsdaten zur Folge. Dies betrifft mit der „Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft“ (TA-Luft) auch die Asphalt-Produktion. Die Emissionen von Asphaltmischanlagen, sowohl bei Neu- als auch Bestandsanlagen, sind ab einem Massenstrom von größer 0,50 kg/h Gesamtkohlenstoff kontinuierlich zu überwachen und der Grenzwert für den Gesamtkohlenstoff von ≤ 50 mg/m³ einzuhalten. Zeitgleich zur kontinuierlichen Erfassung des Gehaltes an Gesamtkohlenstoff müssen zur Standardisierung der Messwerte die Abgasfeuchte und Sauerstoffkonzentration sowie zur Ermittlung der emittierten Massenkonzentration der Abgasvolumenstrom detektiert werden. Im Einzelfall ist darüber hinaus der Staubgehalt im Abgas zu überwachen. Die Bewertung der Emissionsdaten erfolgt gemäß der TA-Luft in Mittelwerten für die Intervalle von 30 Minuten (beginnend zur vollen und halben Stunde) und 24 Stunden (beginnend bei 0 Uhr). Die Auswertung nach TA-Luft ist dabei vorrangig auf kontinuierlich arbeitende Anlagentypen ausgelegt. Asphaltmischanlagen werden in der Regel diskontinuierlich betrieben und hierin liegt die Schwierigkeit für eine kontinuierliche Emissionsmessung. Die teilweise sehr kurzen Betriebszeiten führen zu speziellen Anforderungen an die Messtechnik und haben Einfluss auf die Bewertung der generierten Emissionsdaten. Der Einsatz eines extraktiven Mehrkomponenten-Gasanalysators ist im Hinblick auf die gesetzlichen Anforderungen, den aktuellen Stand der Technik, die Wirtschaftlichkeit, die Instandhaltung und den Automatisierungsgrad empfehlenswert. Eine technische Variante ist dabei der Mehrkomponenten-Analysator MCA 10 der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG. Den Grundbaustein dieses Analysators bildet ein IR-Photometer zur Erfassung der Abgasfeuchte. Parallel dazu können weitere IR-Komponenten (z. B. CO, NO, SO 2 ) mit diesem Photometer detektiert werden. Die Messung des Gesamtkohlenstoffgehaltes (Cges) erfolgt mittels eines integrierten Flammen-Ionisations-Detektors (Thermo-FID). Die Sauerstoffmessung wird durch Einsatz einer Zirkoniumoxid-Messzelle realisiert. Für die Gasanalyse wird das Messgas (Abluft) durch eine Luftstrahlpumpe (Injektor) und beheizte Gasentnahmesonde aus dem Prozess gesaugt. Dieses wird dann über eine ebenfalls beheizte Messgasleitung dem Mehrkomponenten-Analysator zugeführt. Eine Visualisierung der Messwerte und Bedienung des Analysators direkt vor Ort erfolgt über ein Touch-Panel am Analysenschrank. Die erzeugten Signale werden zusätzlich als Analogund Digitalsignale zu einem Emissionsdaten-Auswertesystem (Rechner) übertragen und dort ebenfalls visualisiert und ausgewertet. Eines von insgesamt vier Pilot-Projekten zur Machbarkeitsuntersuchung einer kontinuierlichen Emissionsmessung an Asphalt-Mischwerken in Hinsicht auf die TA Luft wird bei Kemna Bau Asphalt-Splitwerk Walle bei Bremen durchgeführt. Die Herausforderungen des Projektes lagen in der Anpassung der Entnahmetechnik, der Problematik der Unterbrechung der notwendigen Druckluftversorgung des Analysators und dem notwendigen Einsatz von Technik zur Fernwartung und -überwachung. Im vorliegenden Fall wird für die Druckluftbereitstellung ein kundenseitig vorhandener Kompressor genutzt. Dieser Kompressor ist direkt an den Betrieb der Asphaltmischanlage gekoppelt, das heißt, der Analysator wird nur während der Asphaltproduktion mit Druckluft versorgt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der eingesetzte Heißgasanalysator beim Abschalten der Asphaltmischanlage und dem damit verbundenen Ausbleiben der Druckluftversorgung in den Stand-by- Modus schaltet. Beim Anschalten und „Hochfahren“ der Mischanlage geht auch die Messtechnik wieder in den Online-Betrieb, misst und zeichnet die entsprechenden Messwerte auf. Da das Betriebspersonal vor Ort nicht über das entsprechende Know-how für den Betrieb der Messtechnik verfügt, ist ein Fernzugriff essenziell. Diese Fernwartungstechnik wird über eine autarke Internetanbindung realisiert. Da für die Unterbringung der Analysenund Fernwartungstechnik keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung standen, wurde diese in einem Stahlcontainer integriert. Dieser wurde mit der vorinstallierten Messtechnik und Komponenten unmittelbar am Kamin der Asphaltmischanlage aufgestellt. Eine messtechnische Aufgabe, die es noch zu lösen galt, waren der Abgleich und die Anpassung der Ansprechzeiten der einzelnen Messgeräte im Gesamtmesssystem. Kontakt: www.foedisch.de 3|2018
Technik 33 Topcon Baustellen-Management mit Sitelink3D Kernaufgabe des Baustellen-Managementsystems Sitelink3D von Topcon ist die kompakte Steuerung aller Prozesse bei Bauprojekten wie etwa im Infrastrukturbau. Mit Datentransfer zwischen allen Baubeteiligten werden Kosten gespart, der Materialverbrauch reduziert und Probleme in Echtzeit von zentralen Positionen aus behoben. links: Überblick, Dokumentation und Steuerung von Bauprojekten mit Sitelink3D. rechts: Die Prozesse auf der Baustelle lassen sich noch aus der Ferne vom Support begleiten und dokumentieren. (Quelle: Topcon) Sitelink3D ist das zentrale Kommunikations- und Dokumentationssystem der Bauausführung. Es bietet eine Daten- und Fuhrparkkontrolle ebenso wie die Dokumentation ganzer Bauprojekte. Die Plattform verknüpft und bedient alle Beteiligten eines Projekts – vom Bauleiter zu Maschinenführer – mit aktuellen und interaktiven Informationen. Damit ist eine Kommunikation zwischen Ausführung und Planung ebenso wie zwischen Bauleitung und einzelnen Maschinen möglich. Änderungen am 3-D-Modell stehen automatisch allen Beteiligten zur Verfügung. Eine Echtzeit-Kartierung bietet beispielsweise den Vorteil, die Annährung an Sollhöhen zu verfolgen. Das Baustellenmanagementsystem funktioniert nach einem globalen Ansatz. Es ermöglicht den Überblick über die Aktivitäten des eigenen Fuhrparks von beliebigen Nutzerstandorten und Geräten. Die Verbindung mit dem Bauprojekt lässt sich auch aufs Laptop oder mobile Endgeräte wie das Smartphone legen. Selbst mehrere verschiedene Bauprojekte lassen sich damit koordinieren – ohne dass die Bauleitung ihren Standort wechseln muss. Eine komplette Erdbau-Überwachung wird möglich: Prozesse, Fertigstellungsgrade oder Ist-Zustände können dokumentiert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten und Projektübergabe ist eine Überleitung der Daten aus Sitelink3D über Standardausgabeformate in das eigene Finanzsystem möglich. Damit wird die Projektabrechnung vereinfacht. Das Baustellenkommunikationssystem verbindet alle Beteiligten am Ausführungsprozess. Bei Störungen können Maschinen schneller gefunden werden, Ingenieure aus dem Support können bei Problemen einzelner Maschinen über das Topcon-System sofort Unterstützung leisten. Für den Kontakt mit dem Maschinenführer werden Kommunikationskanäle von Sitelink3D für Direktnachrichten benutzt. Der Support kann sich mit der Maschine verbinden und das System übernehmen. Der Aufbau des Sitelink3D-Baustellen-Netzwerks ist vergleichsweise einfach: Die Maschinen auf dem Baugelände erhalten eine Kontrolleinheit in der Kabine. Im Büro wird lediglich ein Zusatzprogramm für die vertraute Software benötigt. Es folgt die Namenszuweisung von Mitarbeitern und Baumaschinen – und das Netzwerk zur Baustellenoptimierung steht. Dann wird es noch einfacher: Vom Schreibtisch aus kann der Kunde auf Maschinen zugreifen, Support leisten, Daten übertragen und Massenberichte erstellen. Kontakt: www.topconpositioning.com Bietet den Zugang zu über 10.000 Produktionswerken | in über 100 Ländern | in mehr als 30 Sprachen www.q-point.com 3|2018
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