64 Technik Recycling-Verfahren Vom Dach auf die Straße Das Recycling von Dachpappe soll nach dem Willen der Dachpappe Recycling Deutschland GmbH, eine Tochter der dänischen Enviso Group, auch in Deutschland ankommen. Das Unternehmen hat bereits drei Standorte in Deutschland und will mit seinem patentierten Verfahren die Asphaltherstellung in Deutschland revolutionieren. Ob Hausanbau oder Flachdach des Wohnhauses, ob Garagendach, Gartenhaus oder kleiner Schuppen: Dachpappen werden häufig als Dämmung oder Abdeckung verwendet und haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Beim Wechsel fällt meist eine enorme Menge Abfall an, die es fachgerecht zu entsorgen gilt – was zum Teil mit erheblichen Kosten für den Entsorger verbunden ist. Bisher wurde Dachpappe aus Abrissen oder Sanierungen von Dächern auf Deponien verbracht oder verbrannt. Eine aus Skandinavien stammende neue Methode macht es nun möglich, Dachpappe zu recyceln – ein Verfahren, von dem nicht nur die privaten Entsorger, sondern auch die Umwelt profitiert und vor allem: die Asphaltindustrie. Ökologischer Nutzen Patentiert hat das Verfahren das ebenfalls zur Enviso Group gehörende dänische Unternehmen Tarpaper Recycling. Als eines der ersten Unternehmen weltweit haben die Dänen systematisch ein Verfahren für das Recycling von Dachpappenabfall eingeführt. Der Bitumen-Gehalt von Dachpappe liegt bei 55 % und damit höher als beim Asphalt. Bei dem Raffinationsverfahren wird die bitumenreiche Dachpappe in ein Granulat, das sogenannte „Bitumen-Mix“, umgewandelt – ein Rohstoff, der zu 100 % recycelbar und mit dem CE-Gütesiegel ausgezeichnet ist. Recyceltes Bitumen aus Dachpappe kann bei der Asphaltherstellung als Bindemittel verwendet werden und das in Asphalt enthaltene reine Bitumen zur Hälfte ersetzen. Dabei kann es immer auch zusammen mit recyceltem Asphalt eingesetzt werden. Die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile liegen auf der Hand: Asphalthersteller erzielen erhebliche Einsparungen. Ein Rechenbeispiel: Im Vergleich zur herkömmlichen Der Bitumen-Gehalt von Dachpappe liegt bei 55 %. (Quelle: Enviso) Das Recycling von Dachpappe im Straßenbau wurde in Skandinavien entwickelt. Behandlung von Dachpappenabfall werden pro Tonne Asphalt, der mit Dachpappengranulat hergestellt wird, 60 kg CO 2 eingespart. Bei der Herstellung von 100.000 t Asphalt lassen sich demnach 6.000 t CO 2 einsparen. Das Verfahren leistet damit einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Und schließlich hat auch der Entsorger etwas davon: Die Kosten für die Entsorgung der Dachpappe durch Dachpappe Recycling liegen im Allgemeinen unter den üblichen Entsorgungskosten von Deponien und Verbrennungsanlagen. Der Däne Paulo Nielsen ist Country Manager für Dachpappe Recycling in Deutschland. Nach dem großen Erfolg des Dachpappen-Recyclings in Skandinavien sieht er nun auch große Potenziale für den deutschen Markt: „Wir sind überzeugt, dass sich unser Verfahren auch in Deutschland durchsetzen wird. Uns ist bewusst, dass es einiger Überzeugungsarbeit bedarf, um etablierte Strukturen in diesem Markt aufzubrechen, aber die wirtschaftlichen Vorteile für die Asphaltindustrie und die positiven Umweltauswirkungen sprechen einfach für sich. Wir sind grün in einem schwarzen Markt – und wollen mit dieser Positionierung in Deutschland langfristig weiterwachsen.“ • 2|2019
Technik 65 Trimble Augmented Reality im Tiefbau Mit dem Augmented-Reality-System SiteVision von Trimble werden Geländemodelle mit hoher Genauigkeit in die reale Umgebung projiziert. Das hilft Planern und Auftraggebern auf vielfältige Weise. Mit Trimble Site Vision binden Planer, Bauleiter und ausführende Mitarbeiter auf dem Bau digitale Geländemodelle in die reale Gelände- und Baustellensituation vor Ort ein. Das Augmented-Reality-System verwendet Trimble-Empfänger in Kombination mit Google-Technologie und erzeugt eine hochpräzise, virtuelle Darstellung der 3D-Modelle im realen Gelände. Die 3D-Modelle von Geländeformen oder Bauwerken werden zusammen mit den Kamerabildern von der realen Situation auf dem Bildschirm wirklichkeitstreu und präzise dargestellt. Planer und Fahrer können die Pläne mit der Ist-Situation abgleichen, den Baufortschritt ableiten oder mögliche Probleme erkennen und rechtzeitig in ihren Plänen berücksichtigen. Mit dem Augmented-Reality-System können Benutzer und Kunden neue Bauwerke, vorhandene Infrastruktur im Untergrund oder die zukünftige Form von Geländeoberflächen verstehen, ohne dass Zeichnungen oder Karten interpretiert werden müssen. Das vorhandene Gelände und die eingebetteten Modelle können dabei aus jedem Winkel und jeder Position aus betrachtet werden. Mit der Augmented Reality werden Pläne in Verbindung mit der vorhandenen Umgebung real. Im Straßenbau lassen sich mit Augmented Reality das Design, die Schnitt- und Einbauwerte und deren Auswirkungen auf die Umgebung visualisieren und die Auswirkungen auf die Umgebung erkennen. Oberirdische Bauwerke und Infrastruktur wie Kreuzungen, Brücken, Tunnel und Gebäude werden präzise in die gegebene Geländesituation eingebettet. Landschaftsarchitekten verwenden SiteVision, um Oberflächendesigns und Bauwerke in einer vorhandenen Umgebung zu visualisieren. Die Augmented-Reality-Technologie zeichnet sich vor allem aus, wenn es um das Verständnis unterirdischer Infrastruktur geht. Mit der Einbindung von Plänen unterirdischer Baupläne werden Standort, Größe und Eigenschaften unterirdischer Infrastruktur wie Wasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen sichtbar und können bei der Planung und Bauausführung berücksichtigt und Beschädigungen vermieden werden. Kontakt: www.sitech.de Der neue P2820D ABG auf der Bauma, Freigelände FM714 Bewährte Qualität für kosteneffizienten Einbau Volvo Construction Equipment Germany GmbH Oskar-Messter-Straße 20 85737 Ismaning Tel. 0 89/800 74-0 volvoce.de 2|2019
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